Tambourcorps Meckenheim
Mit Knüppelche und Flötentönen auf Nachwuchssuche

Bei einer offenen Probe erarbeiteten sich die Musikerinnen und Musiker des Tambourcorps der Meckenheimer Stadtsoldaten unter Leitung von Uwe Haubrichs ein Konzertstück, das sie demnächst beim Jahreskonzert des Musikzugs spielen werden. | Foto: Anita Borhau-Karsten
  • Bei einer offenen Probe erarbeiteten sich die Musikerinnen und Musiker des Tambourcorps der Meckenheimer Stadtsoldaten unter Leitung von Uwe Haubrichs ein Konzertstück, das sie demnächst beim Jahreskonzert des Musikzugs spielen werden.
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Meckenheim - (abk). Probetrommeln, die ersten Flötentöne blasen, bei einer
Probe zuschauen und einem Konzert der Spielmänner lauschen, das alles
konnten die Besucher beim Tag des Tambourcorps im Zeughaus des
Stadtsoldaten-Corps 1868 Meckenheim e.V.

Grund für die Veranstaltung, bei der die Meckenheimer Musiker von
befreundeten Spielmannszügen, dem Tambourcorps Erpel 1963 e.V. und
dem Tambourcorps „Frei-Weg“ Bad Honnef-Selhof 1923 e.V.,
unterstützt wurden: Seit etwa fünf Jahren mangelt es dem
Tambourcorps an Musikern. Nur noch etwa ein Dutzend Mitglieder zählt
der Spielmannszug. 1968 kurz nach der 100-Jahr-Feier der Stadtsoldaten
ist das Corps ins Leben gerufen worden.

Dass die Uniformierten ihren Einzug nicht mit eigener Musik hatten
begleiten können, sondern zu den Klängen einer Saalkapelle
einmarschieren mussten, war ein Defizit in den Augen des damaligen
Vorstands und so hatte er zur Gründung aufgerufen. 19 Musiker
starteten damals unter der Stabführung von Josef Schliebach in die
Probenarbeit in einem Kellerraum der Schule an der Schützenstraße.
Die Flötisten übten zunächst auf schwarzen Instrumenten aus
Bakelit. Die Trommler ließen mit Rücksicht auf die Nachbarschaft die
„Knüppelche“ stellvertretend auf alten Schultischen tanzen. Mit
zwei Märschen und zwei Volksliedern im Repertoire starteten die
Musiker in ihre erste Karnevalssession 1969.

Bald schon war das Tambourcorps der Stadtsoldaten auch außerhalb der
fünften Jahreszeit bei vielen Veranstaltungen dabei. Festumzüge und
auch Freundschaftstreffen mit anderen Tambourcorps standen auf dem
Terminkalender. Die Bakelit-Flöten wurden gegen Metallinstrumente
ausgetauscht und auch zwei Lyren vervollständigten Mitte der 80er
Jahre den das Corps, das inzwischen etwa 30 Musiker zählte.

Auch die musikalische Bandbreite wuchs. Mehrstimmige Arrangements
wurden eingeübt. Heute stehen neben klassischer Spielmannsmusik,
Marsch-, Volks- und Karnevalsmusik, auch Stücke aus dem Bereich des
Pop auf dem Programm des Tambourcorps, das auch gemeinsam mit der 1978
gegründeten Blaskapelle der Stadtsoldaten als „Großer Musikzug“
öffentliche Auftritte absolviert. Seit etwa zwölf Jahren ist Uwe
Haubrichs musikalischer Leiter des Tambourcorps. Und der wertete den
Tag des Tambourcorps als Erfolg. Einige Nachwuchsmusiker werden
demnächst an den Proben teilnehmen, verriet er.

Eigentlich müssten zukünftige Spielmänner und -frauen nur Geduld
mitbringen und den Willen, ein Instrument zu lernen und zu üben. In
den ersten Monaten werden die gemeinsamen Proben im Zeughaus der
Stadtsoldaten und das Üben zu Hause im Vordergrund stehen. Der erste
öffentliche Auftritt finde in der Regel beim Martinszug statt, denn
die entsprechenden Lieder seien leicht zu lernen. Das Instrument werde
gestellt. Oft bildet das Tambourcorps gemeinsam mit der Blaskapelle
der Stadtsoldaten den großen Musikzug, zum Beispiel beim
Jahreskonzert, das am 27. November um 14 Uhr in der Meckenheimer
Schützenhalle stattfindet.

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RAG - Redaktion

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