Ein Missionar am Kaiserhof
Neuauflage bei Lüfthildis Mysterienspiel e.V.

In der Pfarrkirche St. Petrus in Lüftelberg zeigt der Lüfthildis Mysterienspiel e.V. die Geschichte der Erlebnisse des Missionars und Astronomen Adam Schall von Bell. | Foto: ine
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Meckenheim-Lüftelberg - (ine) „Das nächste Ziel ist stets das schwerste. Es fragt nicht:
Was hast Du getan? Es fragt: Was willst Du tun?“ So spricht die
Figur des Adam Schall von Bell in dem gleichnamigen Theaterstück, das
vor fast 40 Jahren von Kurt Faßbender geschrieben wurde. In der
diesjährigen Festspielwoche führt der Theaterverein „Lüfthildis
Mysterienspiele e.V.“ das Stück über einen großen Sohn
Lüftelbergs, Johann Adam Schall von Bell, erneut in einer
überarbeiteten Fassung in der Kirche St. Petrus in Lüftelberg auf.
Das Stück entführt die Zuschauer in die Zeit des 17. Jahrhunderts.
Als junger Jesuit und Wissenschaftler bricht Adam Schall auf in
Richtung Peking, um von fremden Kulturen zu lernen und den Glauben an
das Christentum zu lehren. Es erzählt eine Geschichte über Respekt
und Achtung, Glaube und Wissenschaft.

1592 geboren wuchs Adam Schall von Bell zum Teil in Lüftelberg, zum
Teil in Köln auf. „Sein Geburtsort ist nicht sicher,
wahrscheinlicher ist jedoch Köln, da nach Überlieferungen die Burg
Lüftelberg zu dieser Zeit eine Baustelle gewesen sein muss“,
erklärt Regisseur Willi-Josef Wild. Mit knapp 17 Jahren ging Schall
von Bell nach Rom, um dort am Collegium Germanicum unter anderem
Mathematik und Astronomie zu studieren. Als Jesuit reiste er über
Macao nach Peking. Dort fand er bald Zugang zum chinesischen Kaiserhof
und stieg zum Mandarin auf. Er verband die europäische Wissenschaft
mit der chinesischen Tradition und konnte astronomische Ereignisse
genauer vorausberechnen, als es bisher möglich war. Nach dem Tod des
Kaisers fiel er durch Intrigen in Ungnade, wurde verhaftet und
verurteilt. Er starb 1666 kurz nach seiner Begnadigung und
Freilassung. Das Erscheinen eines Kometen und ein gleichzeitig
stattfindendes Erdbeben führten zur Aufhebung des Urteils. Posthum
wurde er rehabilitiert und wird bis heute in China in Ehren gehalten.
Der ungewöhnliche Lebensweg wird von 27 ambitionierten
Laien-Schauspielern aller Altersklassen dargestellt. „Es wollten in
diesem Jahr so viele Kinder mitspielen, dass wir extra eine Szene dazu
geschrieben haben“, schmunzeln Willi-Josef Wild und Monika Döhnert,
die sich die Regiearbeit teilen. Neben der Spielfreude der
Schauspieler und der interessanten Geschichte gibt es aber noch einen
weiteren Punkt, der einen Aufführungsbesuch auf jeden Fall
lohnenswert macht. Mechthild Sylvester, die erneut für die Kostüme
verantwortlich zeichnet, hat großartige Arbeit geleistet. „Ich
versuche immer die Kleider von den rund 30 Stücken, die wir im Fundus
haben, passend für das Stück umzuarbeiten. Bei den chinesischen
Gewändern habe ich aber besondere Stoffe benötigt“, erklärt sie.
Ausführlich recherchierte sie im Internet und Büchern, welche
Besonderheiten die Kleidung der Zeit und besonders am Kaiserhof
aufwiesen. „Gelb darf nur der Kaiser tragen“, hat sie dabei unter
anderem festgestellt. Zu sehen ist das alles in der Pfarrkirche St.
Petrus Lüftelberg am: Do. 20.6., 17 Uhr, Sa. 22.6., 18 Uhr, So.
23.6., 17 Uhr, Sa. 29.6., 18 Uhr, So. 30.6., 17 Uhr. Karten für die
Aufführungen (12 Euro/ erm. 6 Euro) im Vorverkauf von 17 bis 19 Uhr
unter der Telefonnummer 02225/ 17978. Info: www.mysterienspiele.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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