Es klappert die Mühle...
Obere Mühle nach 40 Jahren instand gesetzt

Auch der alte Schleifringläufer-Elektromotor hat schließlich seinen Dienst getan. Darüber freuten sich (v.li.): Fachmann Erhard Jahn, Stefan Möller, Norbert Peinsipp, Hunold Freiherr von Nordeck und Restaurator Axel Brüggemann. | Foto: Anita Borhau-Karsten
  • Auch der alte Schleifringläufer-Elektromotor hat schließlich seinen Dienst getan. Darüber freuten sich (v.li.): Fachmann Erhard Jahn, Stefan Möller, Norbert Peinsipp, Hunold Freiherr von Nordeck und Restaurator Axel Brüggemann.
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Meckenheim - Mühlenbauer Axel Brüggemann hat ganze Arbeit geleistet. Nach 40
Jahren Dornröschenschlaf klappert die Obere Mühle wieder. Der
Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und
Mühlenerhaltung Erhard Jahn hat die denkmalgerechte Instandsetzung
der alten Technik überprüft und bis auf wenige Kleinigkeiten für
gut befunden.

Auch der alte Schleifringläufer-Elektromotor, der sich bis zuletzt
widerspenstig zeigte, hat schließlich seinen Dienst getan. Auch die
ersten neuen Fenster nach historischen Vorbild sind eingebaut. Somit
sei das erste Vereinsziel erreicht, freuten sich die Mitglieder des
Vereins Pro Obere Mühle Meckenheim e.V. Der Förderverein verfolgt
seit seiner Gründung 2003 das Ziel, die Obere Mühle als
Technikdenkmal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Grundlage
war ein Nutzungsvertrag, der im Jahr 2015 mit der Eigentümerin, der
Stadt Meckenheim, geschlossen werden konnte. Die Restaurierung der
Oberen Mühle ist mit Hilfe von Fördergeldern erfolgt, die erst
fließen, nachdem Erhard Jahn grünes Licht gegeben hat. Die
NRW-Stiftung hat 100.000 Euro und außerdem die Verdoppelung weiterer
Spenden bis 40.000 Euro zugesagt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
hat 50.000 Euro Förderung gewährt. Insgesamt wurden etwa 350.000
Euro in die Restaurierung investiert. Die Obere Mühle blickt auf eine
wechselvolle Geschichte zurück. Im Mittelalter war sie Bannmühle des
Bonner Cassiusstiftes und an die Herren der Tomburg verpachtet.
Pachtstreitigkeiten zwischen beiden waren Grund für die erste
urkundliche Erwähnung zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Wasserrechte
waren später auch Grund für weitere Prozesse gegen die Junker von
Meckenheim. Das Wohnhaus stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1908 fiel die
Mühle einem Brand zum Opfer und wurde 1911 wieder aufgebaut. 1972
wurde der Mahlbetrieb eingestellt. 1987 erfolgte die Eintragung in die
Denkmalliste der Stadt Meckenheim, 1992 wurde die Stadt Eigentümerin.
1993 bis 1998 diente das Wohnhaus der Mühle als Unterkunft für
Obdachlose. Von 2008 bis 2010 hat die Stadt nötige Sanierungsarbeiten
am Gebäude durchgeführt.

- Anita Borhau-Karsten

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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