Blütenfestbesucher trotzten dem Wetter
Obstbauern befürchten Ernteausfälle

Fast eine kleine Völkerwanderung: Viele Meckenheimer Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gäste von außerhalb, machten sich am Sonntag zu Fuß oder per Rad  auf die 15 Kilometer lange Route durch die Obstplantagen.  | Foto: Peter Adolf
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  • Fast eine kleine Völkerwanderung: Viele Meckenheimer Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gäste von außerhalb, machten sich am Sonntag zu Fuß oder per Rad  auf die 15 Kilometer lange Route durch die Obstplantagen. 
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Meckenheim - Es war zwar ein Frühlingstag, doch die Temperaturen sprachen eine
andere Sprache: 7 Grad frisch war es am Sonntagmorgen, als
Vize-Bürgermeister Michael Sperling das mittlerweile neunte
Meckenheimer Blütenfest am Bahnhof eröffnete und die Bürger der
Baumschulstadt, aber auch zahlreiche Gäste von außerhalb, auf die 15
Kilometer lange Route durch die Obstplantagen der Stadt schickte.

„Eben ein typisches Aprilwetter“, befand Sperling, der zur
Eröffnung auch die Blütenkönigin Lea Schoenenberg auf der Bühne
begrüßen konnte, deren elegantes – aber schulterfreies - Kleid
doch ein leichtes Frösteln bei den Zuschauern auslöste. Ganz als
Kavalier betätigte sich denn auch Entertainment-Star Gerhard Donie,
der an diesem Tag wieder für die Unterhaltung der Blütenpracht-
Wanderer sorgte: Aus seinem Kostümfundus für dieses Fest griff er
sich  eine Stola und legte sie der Blütenkönigin um die Schulter.
Zu Fuß, per Rad, Planwagen, Busshuttle oder auf drei Rädern  per
Rikscha, wie Sperling und  Schoenenberg,  ging es vom  Bahnhof zur
Baumschule Fischer und von dort aus weiter über das Herrenhaus der
Burg Altendorf und dem Obsthof Manner zum Ziel, dem Obstbau Bohnen.
Das kühle Wetter konnte die Teilnehmer nicht schrecken, zumal
gelegentlich auch die Sonne hervorkam und der befürchtete Regen
ausblieb.
Von der angekündigten farbenfrohen Blütenpracht war entlang der
Route jedoch noch wenig zu sehen. Dafür hatte die extreme Frostnacht
in der vergangenen Woche gesorgt. Zwar haben die Obstbauern inzwischen
viel in die Technik investiert, um mit Windrädern, Beregnungsanlagen
und Folienüberdachungen die Blüten vor dem Frost zu schützen,
„doch bei minus vier Grad hilft das auch nicht mehr weiter“,
erklärte Michael Manner vom Obsthof Manner. Vorige Woche wurden in
der Frostnacht minus 5,8 Grad registriert. Der Blütenschaden ist
enorm, wie an den braunen Frostflecken erkennbar. Insbesondere die
frühen Apfelsorten wie Braeburn, Jonagold und Boskoop sind betroffen:
„80 Prozent der Blüten sind erfroren“.
Und noch ist offen, ob es die letzte Frostnacht bis zu den
„Eisheiligen“ war. Doch bereits jetzt liegt der Ausfall der Ernte
wohl bei 50 Prozent. Je nach Lage und nach Frucht  kann es für
manchen Obstbauern sogar zu einem Totalausfall, insbesondere bei
Pflaumen und Süßkirschen,  kommen: „Schon jetzt lässt sich
sagen, dass dies kein gutes Jahr ist“, so Manner.
Von den Sorgen der Obstbauern bekamen die Teilnehmer des Blütenfestes
jedoch nur wenig mit. Sie genossen die Route, die vielfältigen
Aktionen an den einzelnen Standorten – so servierten die Landfrauen
auf dem Obsthof  Manner ein herrliches Kuchenbuffet, informierte der
Bienenzuchtverein Rheinbach und konnten die kleinen Gäste auf den
Ponys von „Merry Legs Ranch“ aus Altendorf reiten – und genossen
am Ziel, dem Obstbau Bohnen an der Bonner Straße, die Musik von „M
& M“ sowie „handmade“. Hier ermittelte die Blütenkönigin auch
die Gewinner der Verlosung. Teilnehmen konnte jeder, der an allen
fünf Stationen seine Stempelkarte vorgezeigt hatte. Als Hauptgewinn
winkte jeweils ein Wertgutschein für einen Erwachsenen und ein Kind
zum Kauf eines Fahrrads.

ry

- Peter Adolf

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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