Wenn aus Mausefallen Autos werden
Physik zum Selbermachen

Auch der Spaß kam nicht zu kurz beim Mausefallen-Autorennen. | Foto: Gerda Saxler-Schmidt
  • Auch der Spaß kam nicht zu kurz beim Mausefallen-Autorennen.
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Rheinbach - Während sich allenthalben Ingenieure den Kopf zerbrechen, um
umweltschonendere Antriebe für Kraftfahrzeuge alltagstauglich zu
machen, haben die achten Klassen des Städtischen Gymnasiums Rheinbach
(SGR) schon erfolgreiche Testreihen absolviert, modellhaft im Kleinen:
mit Mausefallenautos. Von Gerda Saxler-SchmidtRheinbach. Im
Physikunterricht hatten sie sich mit ihren Lehrern Waldemar Wolter und
Angelika Maintz mit Mechanik beschäftigt. Schon vor einigen Jahren
hatten die Physiklehrer des Städtischen Gymnasiums beschlossen,
Unterrichtsinhalte wie „Geschwindigkeit“, „Zusammenwirken von
Kräften“, „Hebel“ und „Rollen“ am Beispiel des
Mausefallenautos in Form des Projektunterrichts zu behandeln. „Das
Spannende an diesem Unterrichtsvorhaben ist es die theoretischen
Kenntnisse in realistische Umsetzung zu bringen“, sagte der
stellvertretende Schulleiter Marcelo Jansen. „Das ist auch ein
wichtiger Beitrag, das Lernen nachhaltig zu machen.“

Mausefallen bildeten die Grundlage für den mechanischen Antrieb von
kleinen Autos Marke Eigenbau, deren junge Konstrukteure in der
Sporthalle im Wettbewerb gegeneinander antraten, um diejenige
Konstruktion zu ermitteln, die die weiteste Strecke zurücklegte.

Bei allen Prototypen bildete eine am Bügel der gespannten Mausefalle
befestigte Stange den Hebel, der über ein gewickeltes Seil die Achse
antrieb. Ansonsten hatten die Mädchen und Jungen unterschiedliche
Konstruktionen gewählt. Anleitungen konnten sie sich im Internet
anschauen und dann zuhause loslegen. Lucia (8d) hatte zum Beispiel als
Räder DVDs verwendet. „Weil sie leichter sind“, erklärte die
Schülerin. Adil (8d) hingegen hatte auf Langspielplatten gesetzt.
„Zuerst war das ein hoffnungsloser Bau. Aber jetzt ist mein Auto um
die zehn Meter weit gefahren“, sagte er. Sein Klassenkamerad Hamid
hatte sich von seiner Konstruktion mehr erwartet, wie er sagte.
Schließlich hatte er für das Chassis „härteres Styropor“
verwendet, das er mit Papier ummantelt hatte. Sogar Kugellager hatte
er eingebaut, um die Rolleigenschaften zu verbessern. „Aber die
Reifen waren lose und sind dann erst einmal durchgedreht“, sagte er.
7,20 Meter waren keine schlechte Strecke, aber zum Schluss nicht ganz
konkurrenzfähig. Joshua blieb eisern am Ball, als sein erstes Auto
„gar nicht fahren“ wollte: drei Mal habe er sein Mausefallenauto
neu gebaut und variiert. Schließlich sei er bei der dritten
Konstruktion bei CDs und Blumenstäben gelandet. Julia (8b) hatte für
ihr Chassis Styrodur verwendet und kleine Räder von Spielzeugautos
eingebaut. Der Clou aber war das Styling der pink und lila angemalten
Konstruktion mit Glitzer, Federn und Einhörnern. „Die habe ich
nicht nur zur Dekoration aufgeklebt, sondern auch um Gewicht zu
bekommen“, erklärte sie.

Am Schluss ging es darum, aus den jeweils Besten der Klassen die
Gesamtsieger der Jahrgangsstufe zu küren. Zu den Finalisten gehörte
Collin (8c), der ein sehr ausgefeiltes Modell gebaut und sogar Stücke
aus Langspielplatten herausgeschnitten hatte, um es leichter zu
machen. Beim Test habe es sein Mausefallenauto auf etwa 45 Meter
gebracht, sagte er. Im Finale aber ging irgendetwas schief und es
blieb zu früh stehen. Das Auto von Lukas (8d) erreichte schließlich
14,50 Meter, das von Charlotte (8d) 15,50 Meter und das von Moritz
(8a) 16,50 Meter.

- Gerda Saxler-Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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