Meckenheimer SPZ
Psychoedukative Gruppe im Meckenheimer SPZ

Birte Holm-Smend und Anna Clasen von der Suchtkrankenhilfe der Caritas sowie Alexandra Wieschollek und Beate Schönborn (v.li.) stellten das neue gemeinsame Gruppenangebot für Kinder suchtkranker und psychisch kranker Eltern vor. | Foto: abk
  • Birte Holm-Smend und Anna Clasen von der Suchtkrankenhilfe der Caritas sowie Alexandra Wieschollek und Beate Schönborn (v.li.) stellten das neue gemeinsame Gruppenangebot für Kinder suchtkranker und psychisch kranker Eltern vor.
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Meckenheim/Region - Wie erkläreich es meinem Kinde? Vor dieser Frage stehen insbesondere
Suchtkranke und psychisch Kranke. Um Kindern die Probleme ihrer Eltern
altersgerecht verständlich zu machen, haben sich das Familienangebot
des Sozialpsychiatrischen Zentrums SPZ für Kinder psychisch Kranker
„Fips“ und das Hilfeangebot des Caritasverbands Rhein-Sieg e.V.
für Kinder suchtkranker Menschen „KisE/Chance for kids“ zu einer
Kooperation zusammengefunden. Mit einer gemeinsamen psychoedukativen
Gruppe sollen Kinder suchtkranker und psychisch erkrankter Eltern die
Möglichkeit erhalten, über ihre Sorgen zu reden und lernen, die
Krankheit ihrer Eltern zu verstehen. Gemeinsam haben die
Projektbeteiligten jetzt das Angebot vorgestellt, das in den Räumen
des SPZ in Meckenheim angesiedelt ist. Die Problemlage der Kinder sei
fast identisch, erklärten Fips-Mitarbeiterin Alexandra Wieschollek
und Anna Clasen von der Suchtkrankenhilfe der Caritas in Rheinbach. Es
komme häufig zu Erziehungsschwierigkeiten, Vernachlässigung in der
Versorgung, die Kinder müssten oft früh Verantwortung auch für ihre
Eltern übernehmen. Zudem führe das Tabu-Thema häufig zur Isolation
der Familie. Psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen seien
gesellschaftlich noch nicht als Krankheit anerkannt. Die Teamleiterin
der Suchtkrankenhilfe des Caritasverbands Birte Holm-Smend nannte
Zahlen. Zurzeit haben insgesamt etwa 3,6 Mio. Kinder in Deutschland
ein oder zwei Elternteile, die erkrankt sind. Sie tragen somit ein
erhöhtes Risiko, selbst krank zu werden. Etwa 60 Prozent der
betroffenen Kinder haben später ähnliche Schwierigkeiten wie ihre
Eltern. Dass es bei der Arbeit in der Gruppe vor allem darum geht,
Kinder stark zu machen und die Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen
zu erhöhen, erklärte SPZ-Mitarbeiterin Beate Schönborn. Wichtig
dafür sei der Kontakt mit Gleichaltrigen, um zu erkennen: „Ich bin
nicht das einzige Kind in einer solchen Situation.“ Die
Sozialarbeiterinnen mit bis zu sechs Grundschulkindern in insgesamt
zwölf Gruppentreffen spielerisch die Themen. Dabei sei es ein
wichtiges Element, dass die Kinder auch das Positive der eigenen
Familie erkennen. Die Teilnahme am kostenfreien Angebot ist
freiwillig. Betroffene im gesamten linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis
können per Mail oder Telefon mit den Mitarbeiterinnen von SPZ/Fips
oder der Suchtkrankenhilfe Rheinbach Kontakt aufnehmen, um ihre Kinder
anzumelden. Wenn sich genügend Interessenten melden, soll im Herbst
eine neue Gruppe starten. Es gibt auch einen Fahrdienst, der bei
Bedarf die Kinder abholt und wieder nach Hause bringt. Für den ersten
Kontakt mit den Eltern bieten die Mitarbeiterinnen von SPZ und
Suchtkrankenhilfe auch Hausbesuche an. Für die Kinder sind neben dem
Gruppenangebot auch Einzelberatungen möglich.

Infos kompaktSPZ/Fips Meckenheim ( 02225) 999760

beate.schoenborn

@skm-rhein-sieg.de

alexandra.wieschollek

@skm-rhein-sieg.de

Suchtkrankenhilfe Rheinbach ( 02226 12404

anna.clasen

@caritas-rheinsieg.de

- Anita Borhau-Karsten

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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