Eignungstest
Schulen und Handwerksunternehmen verleihen Urkunden und Preise

Mit Maske und auf Abstand konnten in diesem Jahr nur die Gewinner des Eignungstestes zur Preisverleihung eingeladen werden. Die Bedeutung der Veranstaltung schmälert das aber nicht. Foto: prl
  • Mit Maske und auf Abstand konnten in diesem Jahr nur die Gewinner des Eignungstestes zur Preisverleihung eingeladen werden. Die Bedeutung der Veranstaltung schmälert das aber nicht. Foto: prl
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Meckenheim - (prl) Auch in diesem Jahr nahmen mit den Schülern aller neunten
Klassen auf dem Campus mehr als 200 junge Menschen die Herausforderung
an, einen von Arbeitgebern konzipierten Eignungstest zu absolvieren,
wie er auch in der freien Wirtschaft oft verlangt wird.
Pandemiebedingt konnten erstmals zur feierlichen Ehrung nur die
Gewinner eingeladen werden. Thomas Radermacher, Kreishandwerksmeister
Bonn/Rhein-Sieg und zugleich Präsident des Bundesverbandes des
Deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks, Horst Harwardt von
Glas-Harwardt und Martin Weihsweiler von Degen Bedachungen verliehen
Urkunden und Preise in Form von Einkaufsgutscheinen des
Unternehmerverbunds Meckenheim im Wert von insgesamt 360 Euro.

Fabian Jüschke, mit 87 Punkten der Beste seines Jahrgangs vom
Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG), freute sich sichtlich über den
Erfolg, blieb aber selbstkritisch. Einige Aufgaben seien ihm sehr
leichtgefallen, andere hätten ihm unerwartete Schwierigkeiten
bereitet, sagte der Neuntklässler. Der Test habe ihm gezeigt, dass er
für die Zukunft noch Verbesserungspotenzial in der Rechtschreibung
habe, in Mathe hingegen an der oberen Leistungsgrenze liege. Beruflich
möchte er sich später in Richtung physikalischer Forschungen
orientieren. Ein Schritt in Richtung dieses Ziels sei ein Praktikum,
das er im nächsten Jahr in der praktischen Radio-Astronomie
absolvieren möchte.

Ebenso kritisch sah der 15-jährige Kian Ameri, der mit 78 Punkten das
beste Ergebnis an der Theodor-Heuss-Realschule (THR) erzielte, sein
Ergebnis. Während auch er in Mathe weit oben lag, nahm er sich vor,
sich mehr um seine sprachlichen Kenntnisse zu kümmern. Er rechnete
sich gute Chancen in Berufen wie Grafik- oder Game-Design oder als
Comic-Zeichner aus. Ein entsprechendes Praktikum habe er bereits im
Vorjahr in der Kreativagentur ZipCreate absolviert.

„Wir sind froh und dankbar, dass sich die Unternehmen Jahr für Jahr
die Zeit nehmen, diese Tests mit den Schülern durchzuführen“,
sagte der Schulleiter der Geschwister-Scholl-Hauptschule (GSH), Peter
Hauck. Allen Schulleitern sei klar, dass nicht nur die 90 Minuten der
Durchführung, sondern vor allem die Vorbereitung und Auswertung mit
viel Aufwand verbunden seien. An seiner Schule erzielte Hicham Bazda
Platz Eins in der Wertung. Ihm folgten Amina Bouchar El Mesbahi auf
Platz zwei und Lukas Brunner auf Platz drei. Nicklas Bosse erreichte
an der THR das zweitbeste, Sofia Kasem das drittbeste Ergebnis. Unter
den drei Besten ihrer Jahrgänge belegten am KAG Philipp Dahlhausen
Platz zwei und Nikita Abramow Platz drei.

Durchgeführt hatten die Eignungstests am 6. Februar die Meckenheimer
Handwerksunternehmen die Schreinerei Radermacher, Metallbau Hardy,
Glaserei Harwardt und Degen Dachhandwerk. „Die Ergebnisse schwanken
von Jahr zu Jahr“, sagte Thomas Radermacher. In diesem Jahr sei
campusübergreifend der mathematische Bereich im Verhältnis zum
Vorjahr insgesamt schwächer gewesen. Wichtig sei für die Schüler
vor allem einen Einblick in das zu bekommen, was die freie Wirtschaft
braucht, so Radermacher. „Corona hat den Fachkräftemangel nicht
beseitig. Dafür seid ihr da“, forderte er die Schüler auf,
zukunftsgerichtete Schlüsse aus ihren Ergebnissen zu ziehen.

Anerkennung, aber auch wichtige Hinweise für das weitere Leben gaben
die erfahrenen Unternehmer den jungen Menschen trotz guter Ergebnisse
mit auf den Weg. „Es ist immer besser, sich an einer Aufgabe, die
schwierig aussieht, wenigstens zu versuchen“, sagte Martin
Weihsweiler. Die Haltung „kann ich nicht, mach ich nicht“, käme
bei keinem Arbeitgeber besonders gut an. Horst Harwardt betonte
zusätzlich, dieser Test sei kein Test, der ausschließlich
Fähigkeiten für das Handwerk abfragt. „Diese Fähigkeiten braucht
ihr auch für alle anderen Berufe, die ihr vielleicht ergreifen
möchtet.“ Die Leistungen der Schüler und Wünschenswertes fasste
der stellvertretende Schulleiter der THR zusammen: „Digital sind
alle Schüler auf einem sehr guten Stand. Das ändert allerdings
nichts an der Tatsache, dass Rechnen und Schreiben nach wie vor
Schlüsselkompetenzen des Lebens sind.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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