Bürgerinfo nach der Flut
Stadt Meckenheim sucht den Dialog
Meckenheim - (red) Es gibt immer noch viele Fragen, die nach der Flutkatastrohe
auch in Meckenheim geklärt werden müssen. Wenigsten einige Antworten
sollten die Bürgerdialoge liefern, zu denen die Stadt von der Flut
bestroffene Bürgerinnen und Bürger unter anderem in die Aula der
Evangelischen Grundschule eingeladen hatte.
„Der Schock sitzt noch immer tief“, so Bürgermeister Holger Jung
zur Einleitung. „Wir wollen Sie heute informieren, für Fragen zur
Verfügung stehen und mit Ihnen ins Gespräch kommen!“ Mitgebracht
hatte der Bürgermeister seinen Ersten Beigeordneten Hans Dieter Wirtz
und den Technischen Beigeordneten Heinz-Peter Witt. Außerdem standen
für die Freiwillige Feuerwehr Hans-Peter Heinrich und Wehrleiter
Günter Wiegershaus Rede und Antwort.
Zunächst gab es einen Überblick über die Ereignisse und eine
Zusammenfassung der eingeleiteten Maßnnahmen. Danach seien erste
Warnung vor möglichen Unwettern bei der Stadt schon zwei Tage vor der
Katatstrophe eingegangen. Die Stadt habe daraufhin die
Entwässerungsanlagen überprüft und wo nötig gereinigt. Am 14. Juli
gegen 17 Uhr sei dann Vollalarm ausgelöst worden, brichtete Wirtz.
Durch den Stromausfall sei auch die Kommunikation in der Stadt
schließlich zusammengebrochen.
Die Feuerwehr sei selbstverständlich „stark gefordert“ gewesen,
betonte Heinrichs. Ab 18 Uhr seien erste Straßen schon nicht mehr
befahrbar gewesen. Auch nicht für die Feuerwehr. Man habe nicht
zuletzt deshalb die Pumparbeiten bis zum Donnerstagmorgen einstellen
müssen. Bis zum Sonntag seien dann alle Einsätze abgearbeitet
worden.
Von den betroffenen Bürgern wurde mehrfach der Vorwurf laut, die
Stadt sei nicht ausreichend auf solche Ereignisse vorbereitet. Man
müsse „die Swist aus ihrem Korsett“ holen und weitere
Überschwemmungsflächen schaffen, so eine Forderung. Und zwar nicht
nur in der Stadt selber, sondern auch schon am Oberlauf der Swist bzw.
am Ersdorfer und am Altendorfer Bach. Außerdem solle ein Gremium
eingerichtet werden, dass künftig die Umsetzung der noch zu
beschließenden Maßnahmen zum Hochwasserschutz begleite und
kontrolliere.
Bürgermeister Jung verwies auf Gespräche, die sowohl mit den
zurständigen Genehmigungsbehörden, als auch Nachbarkommunen und
privaten Grundstückbesitzern geführt werden müssten. „Wir
brauchen auch hier den Dialaog und müssen überlegen, ob
beispielsweise Grundstücke erworben werden können“, so Jung.
Kritik am bestehenden Hochwasserschutz in der Stadt wiesen die
Verantwortlichen jedoch zurück. Alle bestehenden Maßnahmen seien
entsprechend den geltenden Vorschriften getroffen worden. Jedoch
bezögen sich diese auf ein Hochwasserereignis, wie es etwa alle 100
Jahre vorkomme. „Das hier war aber ein Jahrtausendhochwasser oder
mehr“, so Witt. Als Beispiel nannte Witt den Wall in der
Swistbachaue, der bei dem Hochwasser überflutet worden war. „Wir
müssen jetzt diskutieren, ob der Wall höher ausgelegt werden
soll!“
Die Stadt verwies im Rahmen der Bürgerinformation ebenfalls auf die
zahlreichen Hilfs- und Informationsangebote, die Betroffenen zur
Verfügung stehen. Sie sind auf einer Serviceseite
„Unwetterkatastrophe“ auf der Internetseite der Stadt
zusammengefasst und umfassen beispielsweise Soforthilfen,
Spendenkonten aber auch informationen zu Sonderprogrammen der
örtlichen Banken.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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