155 Jahre Stadtsoldaten
„Stadtsoldaten – dat sin wir“

In zahlreichen Spielszenen wurde die Geschichte des Stadtsoldaten-Corps in den vergangenen 155 Jahren beim Jubiläumsabend in der Jungholzhalle dargestellt – natürlich auch der Neubau des Zeughauses 2000/2001 und die Renovierung nach der Flutkatastrophe 2021. | Foto: Peter Adolf
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  • In zahlreichen Spielszenen wurde die Geschichte des Stadtsoldaten-Corps in den vergangenen 155 Jahren beim Jubiläumsabend in der Jungholzhalle dargestellt – natürlich auch der Neubau des Zeughauses 2000/2001 und die Renovierung nach der Flutkatastrophe 2021.
  • Foto: Peter Adolf

Meckenheim (Ad). Wie kam es 1868 zur Gründung des Stadtsoldaten-Corps Meckenheim? Verständlicherweise gibt es keine Augen- oder Ohrenzeugen mehr, und aus den Aufzeichnungen geht nur hervor, dass Schneidermeister Nöten zum ersten Kommandanten gewählt wurde. Doch für den jetzigen „Chef“ des Stadtsoldatencorps ist klar: „Der Start hierfür fiel in einer Gaststätte“. Und so beginnt die Aufführung zur Geschichte des Stadtsoldatencorps mit einer Stammtisch-Szene auf der Bühne der Jungholzhalle.

Es war der wohl bewegendste Programmpunkt der großen Geburtstagsfeier zum 155jährigen Bestehen, zu der das Traditionscorps eingeladen hatte. In zahlreichen Spielszenen – die von Kommandant Peter Klee erläutert wurden – spiegelte sich die Jubiläumsgeschichte eines Vereins wider, der die Brauchtumspflege, das kulturelle Leben in der Baumschulstadt, über einen so langen Zeitraum gestaltet und auch mit seinen zahlreichen Veranstaltungen geprägt hat. Alle 11 uniformierten Abteilungen – von den „Minis“ bis zur Blaskapelle und dem Tambourcorps - in denen Stadtsoldaten im Alter von drei bis 87 Jahren mit großer Begeisterung das Brauchtum Karneval pflegen, waren an der Präsentation der nun 155jährigen Geschichte des Corps beteiligt. Eindrucksvoll die „Bauszenen“, mit denen der Neubau des Zeughauses – 2000/2001 - als auch die Renovierung nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 dargestellt wurden. Als zum Ende der 45minütigen Aufführung sich alle Mitwirkenden auf der Bühne versammelten und Kommandant Peter Klee und Spieß Stefan Hammerschlag zu der Musik von „Sierra Madre“ das Lied „Stadtsoldaten – dat sin wir“ anstimmten, gab es minutenlange Ovationen des Publikums.

Mit der Festansprache des Kommandanten war die Geburtstagsfeier eröffnet worden. Klee würdigte insbesondere seine direkten Vorgänger, Karl Siegberg und Hans-Erich Jonen, die den Werdegang des Vereins maßgeblich gestaltet hätten. Als Siegberg 1963 den Verein übernahm, standen ihm gerade 18 Mitglieder zur Seite. Fünf Jahre später – zum 100jährigen Bestehen – zählte das Corps 70 Mitglieder. Klee: „In der Kasse waren damals 500 DM, und trotzdem schafften es die Aktiven, ein großartiges Fest auf die Beine zu stellen“. In die Amtszeit von Hans-Erich Jonen fiel der Neubau des Zeughauses. Die bis dahin zur Verfügung stehende kleine Umkleidebaracke des Sportplatzes war für den Verein viel zu klein geworden. Klee: „Für dieses Erbe sagen wir gerne Danke, denn in der heutigen Zeit wäre so etwas nicht mehr zu stemmen. Die vielen Stunden, die unsere rüstigen Rentner geleistet haben, die viele Freizeit, die von aktiven Stadtsoldaten erbracht wurde, all das ist nicht mit Geld aufzuwiegen“.

Neben den vielen Glückwünschen zum Jubiläum von Vertretern befreundeter Vereine als auch von Bürgermeister Holger Jung gab es natürlich daneben an diesem Abend einen Ehrungsteil: Den Verdienstorden in Bronze des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval erhielten Ulrich Dahlhausen, Andrea Brinkmann, Tobias Grüne, Hans-Peter Heinrichs, Lisa Pearson, Udo Roosen und Maren Wiederholt; der Verdienstorden in Silber ging an Angelika Metternich, Melanie Müller, Annette Rähse und Andrea Stangl sowie in Gold an Wolfgang Bögli und Ralf Nolden. Zudem gab es den Verdienstorden in Silber des Bundes Deutscher Karneval für Regina Gutzeit und Helmut Keßel. Geehrt wurden damit die Verdienste für den Karneval und das Stadtsoldaten-Corps. Eine besondere Auszeichnung wurde dem Verwalter des Zeughauses, Rudi Dähn, zuteil: Ihm wurde die Ehrenmitgliedschaft bei den Stadtsoldaten verliehen.

Und natürlich durfte auch ein karnevalistischer Teil an diesem Abend in der voll besetzten Jungholzhalle nicht fehlen. Dafür sorgten die Mädels von „Funky Marys“, Bauchredner Klaus mit seinem frechen Affen Willi und die Musikband „Kaschämm“.

In zahlreichen Spielszenen wurde die Geschichte des Stadtsoldaten-Corps in den vergangenen 155 Jahren beim Jubiläumsabend in der Jungholzhalle dargestellt – natürlich auch der Neubau des Zeughauses 2000/2001 und die Renovierung nach der Flutkatastrophe 2021. | Foto: Peter Adolf
So könnte die Gründung des Meckenheimer Stadtsoldatencorps vor 155 Jahre erfolgt sein – am Stammtisch in einer Gaststätte.  | Foto: Peter Adolf
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