Meckenheimer Verbund
Suche nach der Zukunft

Noch ist der Vorstand komplett – doch zum 30. Juni hat der Vorsitzende des Meckenheimer Verbund e.V. Willi Wittges-Stoelben (2. von rechts) seinen Rücktritt erklärt. | Foto: Anita Borhau-Karsten
  • Noch ist der Vorstand komplett – doch zum 30. Juni hat der Vorsitzende des Meckenheimer Verbund e.V. Willi Wittges-Stoelben (2. von rechts) seinen Rücktritt erklärt.
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Meckenheim - Die Zukunft des Meckenheimer Verbund e.V. hat der Vorstand bei einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung im Zeughaus der Stadtsoldaten
in die Hände der Vereinsmitglieder gelegt. „Wir haben den Anstoß
gegeben – jetzt müssen die Mitglieder entscheiden, wie es
weitergehen soll“, erklärte der Vorsitzende Willi Wittges-Stoelben
nach der Sitzung.

Wittges-Stoelben hat zum 30. Juni aus persönlichen Gründen seinen
Rücktritt erklärt. Ein Nachfolger für den Vorsitz ist bislang nicht
gefunden. Ohne einen Vorsitzenden droht dem Gewerbeverein das Aus. Wie
die Zukunft des Meckenheimer Verbundes aussehen könnte, hat
Schatzmeisterin Nadja Hügle-Ginster den etwa 30 Anwesenden deutlich
gemacht.

Sollte alles so weitergehen wie bisher, bedeute das viel Arbeit für
den Vorsitzenden. Es seien zahlreiche eigene Veranstaltungen zu
organisieren und Projekte sowie anderes zu unterstützen, zum Beispiel
die Meckenheimer Garantie für Ausbildung MeGA. Der Verbund stelle den
Ansprechpartner zu Politik und Verwaltung dar und begleite zum
Beispiel die Sanierung der Altstadt. Der Verbund sei Herausgeber des
jährlich erscheinenden Meckenheimer Stadtmagazins. Viel
bürokratischen Aufwand bedeute die Organisation der verkaufsoffenen
Sonntage. „Ohne den Verbund gäbe es auch keine
Weihnachtsbeleuchtung“, erläuterte Hügle-Ginster.

Beim Meckenheimer Weihnachtsmarkt Zintemaat habe sich das Modell einer
Arbeitsgruppe bewährt, berichtete sie. Auch gebe es die Möglichkeit,
den Gewerbeverein zukünftig als reine Interessenvertretung
weiterzuführen. Für beide Optionen brauche es einen ersten
Vorsitzenden, betonte Hügle-Ginster. Eine mögliche Abwicklung des
Vereins, wenn sich niemand für die vakante Position finden lasse,
beleuchtete Beisitzer Sven Schnieber.

Er berichtete von einem Gewerbeverein, der sich aufgelöst und drei
Jahre später neu gegründet habe. Dabei sei das früher vorhandene
Know-How und die Infrastruktur verloren gegangen. Dennoch gebe es auch
Vorteile. Die Öffentlichkeit erkenne vielleicht, was bisher geleistet
wurde. Auch könnten sich neue Gruppen finden. Schnieber schlug auch
vor, eventuell einen Geschäftsführer zur Entlastung des Vorstandes
einzusetzen. Dies sei jedoch mit Kosten und höheren
Mitgliedsbeiträgen verbunden.

Bereitschaft für gesellschaftliches Engagement geht zurück

Oliver Wolf, Mitglied des Meckenheimer Verbundes und auch Vorsitzender
des Gewerbeverein Rheinbach e.V. berichtete, dass die Situation auch
dort vergleichbar sei und lobte das Geleistete: „Das, was hier
aufgebaut wurde, ist grandios.“ Kreishandwerksmeister Thomas
Radermacher erinnerte an die besondere Situation der Stadt mit ihren
„zweieinhalb Zentren“. Auch habe es der inhabergeführte
Einzelhandel wegen des Internethandels so schwer wie nie und die
Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, nehme ab.

Seiner Überzeugung nach sollte der neue Vorsitzende Anlieger der
Hauptstraße sein. „Es muss gelingen, einen Kollegen zu überzeugen,
die Aufgabe zu übernehmen, sonst stirbt der Meckenheimer Verbund und
das wäre eine Blamage“, erklärte Radermacher. Dass seines
Erachtens die Interessenvertretung der Unternehmer in Richtung Politik
die wichtigere Funktion des Verbundes sei, als das Organisieren von
Festen, betonte der frühere Vorsitzende Sven G. Goebel. „Wir wissen
besser als die Politik, wie eine attraktive Stadt aussieht“, sagte
er. Mangels Beteiligung der Mitglieder ist bereits das Frühlingsfest
am Neuen Markt in diesem Jahr ausgefallen. „Der Vorstand ist diesmal
nicht in die Bresche gesprungen“, erklärte Nadja Hügle-Ginster. Am
26. September findet die Jahreshauptversammlung des Meckenheimer
Verbundes statt. Wenn sich dann kein neuer Vorsitzender gefunden hat,
droht dem Meckenheimer Gewerbeverein die Auflösung.

Im Vorstand des Verbundes engagieren sich Vorsitzender Willi
Wittges-Stoelben, dessen Stellvertreter Wilhelm Ley, Schatzmeisterin
Nadja Hügle-Ginster, Christian Löllgen als zweiter stellvertretender
Vorsitzender, Ralf Braß als Schriftführer sowie Heinz Brun, Susan
Grunewald und Sven Schnieber als Beisitzer.

Der Meckenheimer Verbund wurde 2004 als Zusammenschluss der
Altstadt-Vereinigung „Handel, Handwerk und Gewerbe“ und der
„Interessengemeinschaft Neuer Markt“ gegründet. Zu den etwa 150
Mitgliedern gehören Einzelhändler, Industrie-, Handwerks- und
Gastronomiebetriebe, Selbständige, Freiberufler und Vereine.

- Anita Borhau-Karsten

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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