Chance zum Dialog
„Tag der offenen Moschee“ in Meckenheim
Meckenheim - (Ad) Das Interesse am „Tag der offenen Moschee“ in Meckenheim –
an der Kalkofenstraße – hielt sich zwar in Grenzen, aber Ali Bazda,
der Vorsitzende des „Arabischen Kulturvereins“, war dennoch sehr
zufrieden. Die Bürgerinnen und Bürger, die gekommen waren, um einen
Blick hinter die Kulissen einer Moschee zu werfen und in einen Dialog
mit den Mitgliedern des Vereins einzutreten, nutzten intensiv die
Möglichkeit, in diesem Forum ihre Fragen zu stellen.
Seit 1993 gibt es den Verein in Meckenheim, der diese Moschee an der
Kalkofenstraße in Eigenleistung errichtet hat und seit 2010 hier
ansässig ist. 80 Mitglieder hat der Verein, der ausschließlich
Menschen aus Marokko aufnimmt. Rund 100 bis 120 Gläubige kommen jede
Woche zum Freitagsgebet, dann steht die Moschee für alle offen.
„Wir haben einen guten Kontakt mit unseren Nachbarn, mit der Stadt,
und wir freuen uns über jeden, der die Chance zum Dialog nutzt“,
betonte Bibal Bodabouz, der Dialogbeauftragte des Kulturvereins. Und
so wurden beim „Tag der offenen Tür“ auch über schwierige Fragen
- wie der Religionsunterricht an Schulen oder die räumliche Trennung
von Männer und Frauen beim Gebet in der Moschee – intensiv
diskutiert. Zum ersten Male in der Moschee war auch das Meckenheimer
Ehepaar Heidi und Bernd Ewich, die von der Führung durch das Haus
beeindruckt waren: „Alles sehr hell, sehr offen, zudem eine sehr
interessante Diskussion“. So betonte Bazda auf Nachfrage
ausdrücklich, dass die Mitglieder seines Vereins keine Probleme mit
ihren deutschen Arbeitgebern hätten, wenn sie sich tagsüber kurz zum
Gebet am Arbeitsplatz zurückziehen würden.
„Es gibt Ängste auf beiden Seiten; deshalb ist es so wichtig,
diesen Dialog zu fördern“, betonte Bodabouz. Im kommenden Jahr soll
der „Tag der offenen Moschee“ am 3. Oktober stattfinden und sich
somit an dem bundesweiten Aktionstag orientieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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