Handwerk hat goldenen Boden
Talkrunde diskutiert über Fachkräftemangel

v.l.: Oliver Krauß, Bert Spilles, Robert Hein, Minister Karl-Josef Laumann, Thomas Radermacher und Peter Hauck tauschen sich zum Thema Fachkräftemangel aus. | Foto: prl
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Meckenheim - (prl) In aller Munde wird der Fachkräftemangel in Deutschland
geführt. Aktuell hatte daher die CDU Meckenheim zu diesem Thema zu
einer von Kommunikationstrainer Robert Hein moderierten Talkrunde
geladen. Die Vorsitzende der CDU Meckenheim Katja Kroeger begrüßte
hierzu den Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-

Josef Laumann, den Landtagsabgeordneten Oliver Krauß, Bürgermeister
Bert Spilles, Kreishandwerksmeister und Präsident des
Bundesinnungsverbandes des Tischler- und Schreinerhandwerks Thomas
Radermacher, den Schulleiter der Hauptschule Peter Hauck, Joachim
Kühlwetter, Raimund Schink, Ehrenbürgerin Erika Meyer zu Drewer, den
Ortsvorsteher Ralf Decker und weitere interessierte Mitglieder und
Gäste in der Theodor-Heuss-Realschule.

Lediglich 20 Prozent der Schüler hätten in seinem Geburtsjahrgang
das Abitur abgelegt, so der Minister. Heute seien es dagegen rund zwei
Drittel der Schüler. Das sich ergebende Missverhältnis zwischen
freien Ausbildungsplätzen und Studienplätzen sei logische Folge. Man
müsse man den Blick in die Zukunft richten und Ursachen des sich
abzeichnenden Fachkräftemangels entgegenwirken, indem man die
Handwerksberufe nicht nur stärker in den Fokus rücke, sondern
verdeutliche, welche Detailreiche und auch höheren
Bildungsabschlüsse man in diesen Berufen erreichen könne. Außerdem
wünschte er sich mehr fachliche Begleitung in der Ausbildung für die
Schüler, deren persönliche Reife für das Erlernen eines Berufs beim
Abschluss der Schule noch nicht ausreicht.

Als Ursachen des Nachwuchsmangels sieht Thomas Radermacher nicht nur
die „Vollkaskomentalität“ in der Gesellschaft, in der es an
Risikobereitschaft und Unternehmergeist mangele. Auch die mangelnde
Wertschätzung der Handwerksberufe, die nach wie vor „goldenen
Boden“ haben, sei unangemessen. Positiv bewertete er in dieser
Hinsicht die seiner Meinung nach längst überfällige Gleichstellung
der Ausbildungstickets mit den ÖPNV-Tickets von Studierenden.

Minister Laumann sprach sich klar für die Erhaltung des
dreigliedrigen Schulsystems aus, das in Meckenheim mit den passenden
Projekten beispielsweise der MeGA (Meckenheimer Garantie auf
Ausbildung) sehr erfolgreich umgesetzt würde. „Bei uns wird das
vermittelt, was junge Menschen ausbildungsreif macht“, stellte
Hauptschulleiter Peter Hauck fest. Dazu gehöre auch die
Wertschätzung von Menschen und ihrer Arbeit. Einigkeit bestand darin,
dass man in dieser Hinsicht als Hauptschule und Vertreter der
Handwerksberufe ein passendes Selbstbewusstsein innerhalb der
Gesellschaft spiegeln müsse, sich aber auch mehr Wertschätzung
wünsche.

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