Mehr Pflegeplätze für ältere Menschen
Talkrunde diskutiert über Pflegeplätze
Meckenheim - (Ad) Die Kritik von Dr. Erika Neubauer, dass die Stadt Meckenheim das
Engagement von Senioren personell und auch im Hinblick auf
Räumlichkeiten weniger unterstütze als andere Kommunen in der
Region, wollte Bürgermeister Bert Spilles bei der Talkrunde am
Samstagmorgen auf der Hauptstraße nicht auf sich sitzen lassen. Er
verwies darauf, dass mit Bettina Hihn im Rathaus eine Mitarbeiterin
für „Demografische Entwicklung“ zur Verfügung stehe, die
mindestens die Hälfe ihrer Zeit auch für die Seniorenarbeit
einsetze. Und zudem, so fügte das Stadtoberhaupt an, müsste der
Verein vielleicht auch einmal überlegen, ob er mit seinem
Mitgliedsbeitrag noch zeitgemäß sei. 20 Euro im Jahr seien schon
sehr knapp; die Mitglieder könnten sicherlich mehr zahlen.
Es war aber der einzige Misston an diesem Morgen. Sein 10jähriges
Bestehen feiert das Forum Senioren Meckenheim in diesem Jahr und war
mit seinen Aktivitäten wieder in das Altstadtfest eingebunden.
Gegenüber dem Marktplatz an der Hauptstraße fanden sich viele
Informationsstände für Jung und Alt unter dem Motto „Aktiv in
Meckenheim“. Und hier wurde auch die Talkrunde ausgerichtet, die
wiederum Prinzengarde-Kommandant Friedel Groß moderierte. Und dieser
überreichte der 1. Vorsitzenden Dr. Erika Neubauer zunächst eine
Geburtstagstorte mit zehn Kerzen. Allerdings sorgte der Wind dafür,
dass keine brannte.
Dass das Forum Senioren in den zehn Jahren seines Bestehens – auch
in Zusammenarbeit mit der Stadt – einiges auf den Weg gebracht hat,
darüber herrschte bei allen Teilnehmern der Diskussionsrunde aber
Einigkeit. Sabine Mehrholz sprach vom erfolgreichen PC-Kurs für
Senioren; Ahmet Tayfur, der
gerade mit dem Abitur das
Meckenheimer Gymnasium verlassen hat, über die Taschengeldbörse.
Senioren können sich hier gegen ein geringes Entgelt bei der
Gartenarbeit, beim Einkaufen oder zum Beispiel beim Einrichten von
Computern von Schülerinnen und Schülern helfen lassen. Andere
Städte haben diese gute Idee schon übernommen.
Guido Gamer, der selbst im Rollstuhl sitzt, verwies darauf, dass
Meckenheim mehr Pflegeplätze für ältere Menschen brauche. Auch eine
Bedarfsanalyse des Forums Senioren habe erwiesen, dass hier
Handlungsbedarf bestehe. Mit dem St. Josef-Heim und dem
Johanniter-Heim gibt es bisher nur zwei Einrichtungen in der
Baumschulstadt; eine weitere Einrichtung mit ambulanter Pflege und 80
betreuten Wohnungen ist hinter dem Bahnhof geplant. Spilles verwies
darauf, dass die Stadt hier selbst nicht aktiv werden könne und auch
keine Grundstücke dafür habe. Private Investoren seien daher
gefordert.
Dass das Forum Senioren in Meckenheim – in der Gesellschaft –
angekommen sei, unterstrich Neubauer. Es gebe 27 Kooperationspartner
– Vereine, Banken, Verbände, Institutionen, mit denen das Forum
hervorragend zusammen arbeite und mit denen viele Lebensbereiche von
Senioren abgedeckt werden könnten. So steige auch die Zahl der
„Seniorenfreundlichen Betriebe“. Immer mehr Geschäfte seien
barrierefrei zu erreichen, die Gänge hell, breit und gut
ausgeschildert. Zudem gebe es gemeinsame Freizeitaktivitäten und
Tagesausflüge. Und dass auf dem alten Friedhof jetzt auch Schubkarren
zur Verfügung ständen, mit denen schwere Sachen zu den Gräbern
transportiert werden könnten, sei ebenfalls auf die Arbeit des
Senioren Forums zurück zu führen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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