Ein Wald(fest) für alle
Verständnis wecken für den Kottenforst

Wolfgang Bongardt, Chef des Forstrevieres Kottenforst, und seine Mitarbeiter Manfred Hören, Jan Seifert und Ralf Kramp (von links), hier bei der Präsentation von forstlichen Maschinen und Geräten, mit denen die Forstleute im Wald arbeiten, freuten sich: Das diesjährige Waldfest am Jägerhäuschen stieß bei sommerlichem Wetter auf eine große Resonanz. | Foto: Peter Adolf
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  • Wolfgang Bongardt, Chef des Forstrevieres Kottenforst, und seine Mitarbeiter Manfred Hören, Jan Seifert und Ralf Kramp (von links), hier bei der Präsentation von forstlichen Maschinen und Geräten, mit denen die Forstleute im Wald arbeiten, freuten sich: Das diesjährige Waldfest am Jägerhäuschen stieß bei sommerlichem Wetter auf eine große Resonanz.
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Meckenheim/Bonn - Wolfgang Bongardt, Chef des Forstrevieres Kottenforst, freute sich.
Schon am frühen Sonntagmorgen herrschte lebhafter Andrang am
Jägerhäuschen, wo das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft sein
mittlerweile sechstes Waldfest veranstaltete. „Alle zwei Jahre
findet es statt, aber so gut besucht zum Auftakt war es noch
nie“.

Und während hier sonst am frühen Sonntagmorgen nur einige Wanderer,
Jogger und Radfahrer zu erblicken sind, waren es diesmal schon viele
Familien, die sich auf das bunte Programm für wald- und
naturinteressierte Kinder und Erwachsene  freuten. Und gerade für
die Kinder war vieles vorbereitet worden. Mit Pfeil und Bogen konnten
sie auf Wildschweinjagd gehen, Nistkästen für die gefiederten
Freunde bauen, unter Anleitung von dem angehenden Forstwirt Martin
Siemes mit Brennstempeln Holzbrettchen aus Fichte oder Douglasie
gestalten, an einer Führung mit vielen interessanten Informationen
durch das Wildnisgebiet teilnehmen oder auch – natürlich mit Seilen
gesichert – 12 bis 15 Meter hohe Bäume erklettern.
„Wir wollen informieren, wir wollen um Verständnis für den Wald
und auch für die Arbeit des Forstamtes im Wald werben“, so
Bongardt. Natürlich gehören zur Pflege der Wälder – der
Kottenforst mit seiner Größe von ca. 3.000 ha (= 5.000
Fußballplätze) ist die grüne Lunge von Bonn und geprägt durch alte
Eichenwälder – auch Baumfällungen. „Dann werden schon einmal
Wege unpassierbar oder müssen sogar gesperrt werden; das sorgt dann
sehr schnell für Ärger bei den Spaziergängern“.
Teile des Waldes wurden vor 60 bis 80 Jahren mit Fichten bepflanzt. Im
Zuge des Naturschutzprojekts Life + werden diese Wälder jetzt Stück
für Stück in Eichenwälder umgebaut. Alte Eichenwälder wurden als
Wildnisgebiete ausgewiesen. Hier findet keine forstliche Nutzung mehr
statt. Wie sich der Wald dann selbst entwickelt, konnte bei den
Führungen schon eindrucksvoll vermittelt werden.
Soll der Wolf wieder heimisch in unseren Wäldern werden? Auch dies
war ein Thema beim Waldfest im Kottenforst am Jägerhäuschen, das
einst um 1760 von Kurfürst Clemens August – der hier zur Jagd ging
– errichtet wurde. Und auch die Frage, ob Hunde im Kottenforst an
der Leine zu führen sind, wurde eindeutig beantwortet: „Im ganzen
Kottenforst herrscht Leinenzwang“. 
Auf großes Interesse stieß auch die Präsentation von forstlichen
Maschinen und Geräten, mit denen die Forstleute im Wald arbeiten. Die
Kinder ließen sich zudem mit hautverträglichen Farben schminken, und
Jung und Alt konnte sich an den Bewirtungsständen – natürlich gab
es auch Wildspezialitäten aus dem Kottenforst – stärken: Frische
Luft im Wald macht bekanntlich hungrig.

- Peter Adolf

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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