Pfarreiengemeinschaft und Caritas eröffnen Lotsenp
Zehn Lotsen durch den Behördend ...

Bei der Eröffnungsfeier auf dem Podium: Lotse Thomas Flink, Bürgermeister Peter Wirtz, Hildegard Walter (Sozialamt Königswinter), Cornelius Hentze (Netzwerk Integration) und Koordinatorin Susanne Molnar (v.l.). | Foto: Gast
  • Bei der Eröffnungsfeier auf dem Podium: Lotse Thomas Flink, Bürgermeister Peter Wirtz, Hildegard Walter (Sozialamt Königswinter), Cornelius Hentze (Netzwerk Integration) und Koordinatorin Susanne Molnar (v.l.).
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Oberpleis - „Wir leben in so einem reichen Land, in dem Armut sich versteckt“,
erklärt Angelika Reuter, eine von zehn neuen „Soziallotsen“ die
seit kurzem im „Lotsenpunkt Königswinter Am Oelberg“ Menschen in
Notlagen kostenlos, vertraulich und unbürokratisch berät und sie an
die richtigen Stellen lotst. „Schon oft bin ich bei Spaziergängen
Menschen begegnet, die den Pfarrer suchten, weil sie in Not waren. Das
hat mich erschreckt. Solchen Menschen möchte ich gerne helfen.“

Mit zahlreichen Gästen aus Politik, Gesellschaft und sozialen
Diensten feierte die Pfarreiengemeinschaft am Oelberg jetzt die
Eröffnung des Lotsenpunktes, eines neuen Angebots der katholischen
Kirche für Menschen und Familien in schwierigen Lebenslagen. In der
Siegburger Straße 8-10 (auf der Rückseite der Pfarrkirche) finden
Menschen, die Rat und Hilfe suchen, dienstags von 16 bis 18 Uhr,
donnerstags von 10 bis 12 Uhr und freitags nach Vereinbarung eine
geschützte Anlaufstelle für die alltäglichen Sorgen und Nöte.

Das Geld reicht nicht für die Stromrechnung? Die Pflege von
Angehörigen wächst über den Kopf? Probleme mit den Kindern? Unter
dem Motto „Es findet sich immer ein Weg“ erwartet sie ein
geschultes Team ehrenamtlicher Soziallotsen, das zuhört, nach
Auswegen sucht, sie an Fachberater vermittelt oder selbst beim
Ausfüllen von Formularen hilft.

Witha Diball und Klaus Kallis waren durch einen Zeitungsartikel
aufmerksam geworden und hatten sich für dieses Ehrenamt entschieden.
„Jetzt bin ich mal gespannt, was uns erwartet, ich habe aber auch
Respekt davor“, meinte Diball bei der Eröffnungsfeier.

„Not kann jeden treffen; dann sieht die Welt plötzlich anders
aus“, bemerkte Kallis. „Bei uns wird Not - und das muss nicht
immer finanzielle Not sein - immer noch mit persönlichem Versagen in
Verbindung gebracht. Dann stehen die Leute unter enormem
Leidensdruck.“ Darum möchte er seine beruflichen Erfahrungen für
diese Menschen nutzen.

Die neuen Lotsen wurden bei der Caritas geschult -
„ausgezeichnet“, wie Angelika Reuter betont - und haben zahlreiche
Kooperationspartner kennengelernt. Nun fühlen sie sich gut gerüstet
für ihren neuen Dienst. „Eigentlich hat dieser Lotsenpunkt auch
etwas vom pastoralen Zukunftsweg“, gab Pfarrer Markus Hoitz den
Lotsen mit auf den Weg. „ Sie übernehmen jetzt eigentlich
seelsorgliche Aufgaben und entlasten damit uns Seelsorger. Damit
erfüllen Sie eine ureigentliche Aufgabe als getaufte Christen.“

- Christa Gast

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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