Autor Alexander Estis wird „Veedelsschreiber"
Auf der Suche nach der Kalker Seele

Alexander Estis sammelt in den Monaten April und Mai Geschichten über den Stadtteil Kalk. | Foto: Alexander Estis
  • Alexander Estis sammelt in den Monaten April und Mai Geschichten über den Stadtteil Kalk.
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Kalk - (ha). Ein Stadtteil macht Geschichte: Nach regem Zuspruch tritt das
Projekt „Veedelsschreiber“ in den Hauptakt. Aus 17 Bewerber*innen
um den Posten eines Stadtteil-Chronisten entschied sich die Jury aus
Mitgliedern des Integrationshaus e.V., des KUNTs e.V., der Stiftung
KalkGestalten, der Geschichtswerkstatt Kalk sowie einer Mitarbeiterin
des Buchladens Kalker Hauptstraße für den Schweizer Autoren
Alexander Estis.

Das Projekt möchte den vielschichtigen Alltag dokumentieren und einen
Beitrag zur zukunftsgewandten Gestaltung des Stadtteils leisten.
Vom 1. April bis 31. Mai  macht sich Estis entlang der Straßen,
Plätze, Wege und Hauseingänge auf die Suche nach der Seele einer von
Industrialisierung  und wirtschaftlichem Niedergang im 19. und 20.
Jahrhundert, aber auch einer multikulturellen Vielfalt geprägten
Örtlichkeit.

„Was macht ein Veedelsschreiber? Ich weiß es selbst noch nicht so
genau. Aber mein Plan ist es, das Veedel zu erkunden, wofür ich das
Projekt Kalk-Legenden eruiert habe. Die Idee ist, dass ich
verschiedene Orte aufsuche und mit Leuten über Begebenheiten spreche,
die sich dort zugetragen haben. Nach und nach soll so eine Art
literarische Kartografie entstehen. Das kann rein authentisch sein
oder ins Fiktive abdriften, basiert aber auf realen Geschehnissen. Es
kann historisch, privat, skurril oder sachlich sein. Da ist alles
möglich“, erklärt der Schriftsteller.

Mitorganisatorin Elizaveta Khan erläutert die Kriterien für
Alexander Estis: „Für uns war ein ganz wichtiges Merkmal
Mehrsprachigkeit, das Konzept, wie man die Menschen zum Sprechen
bringt und der Schreibstil. Man fängt bei Alexander an zu lesen und
ist direkt in der Handlung. Literatur passiert mit und nicht über
Menschen, gerade in Pandemiezeiten ist der Austausch immens wichtig.
Das hat uns überzeugt.“ Mit dem Projekt soll zudem die Vielfalt der
literarischen Plattform „ostblog“
(www.ostblog-kalk.de)
bereichert werden, die Stories über den Lebensraum publiziert.

„Im besten Fall würde ich mich in die Cafés setzen oder in die
Geschäfte gehen. Ob das so möglich ist, wird man sehen. Eine
Alternative ist, sich Beiträge über den Blog oder die Medien
schicken zu lassen. Am besten wäre es natürlich, sich zu treffen.“
Befragt nach seinen Kalk-Assoziationen in puncto „Farbe“ und
„Klang“ antwortet Alexander Estis: „Orientalische gedeckte
Buntheit und Stimmengewirr mit Musik im Hintergrund auf dem
Ottmar-Pohl-Platz.“ 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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