Grünzug West in Weiden
Politiker stimmen gegen die Bebauung
Lindenthal - Die erste Sitzung der Bezirksvertretung nach der langen Sommerpause
war – sicherlich auch dank der Bemühungen von Seiten der
Bürger-Interessen-Gemeinschaft Junkersdorf e.V. und der
Bürgerinteressengemeinschaft Weiden e.V. - so gut besucht, dass die
Sitzplätze nicht ausreichten.
„727 Unterschriften habe ich hier, und ich möchte auch persönlich
noch mal die Chance ergreifen, Ihnen zu sagen, dass die Menschen diese
Bebauung hier nicht wollen – nehmen Sie das bitte an“, forderte
vorab Monika Ebert die Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker
auf. Ebert überreichte ihr beim Eintreten in den Sitzungssaal einen
entsprechenden Stapel an gesammelten Widersprüchen gegen die geplante
Bebauung auf dem Grundstück von Garten Müller. Zu Beginn der Sitzung
musste dann erst einmal über die Tagesordnung abgestimmt werden. Denn
die SPD-Fraktion hatte noch Beratungsbedarf ausgerechnet mit Blick auf
den strittigen Punkt Bebauung der Kronstädter Straße angemeldet.
„Da die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss erst am 15.
November stattfindet, können wir mit weiteren Informationen und
Beratungen bis zu unserer Sitzung am 5. November unser
Beteiligungsgewicht stärken“, plädierte SPD-Fraktionsvorsitzender
Friedhelm Hilgers. „Wir haben bisher immer geschoben, wenn eine
Fraktion Beratungsbedarf hat“, schloss sich Blömer-Frerker an.
Ihre Fraktionskollegen waren allerdings anderer Meinung: „Von Anfang
Juli bis jetzt war Zeit genug, um sich zu informieren“, meinte
Marliese Berthmann. „Bis November wird es doch wieder keine Klarheit
geben. Wir möchten jetzt abstimmen“, beharrte auch Claudia Pinl,
Grünen Fraktionsvorsitzende. Die Befürworter der Abstimmung setzten
sich schließlich durch, so dass der Punkt auf der Agenda blieb.
Im nächsten Schritt ging es dann um die eigentliche Frage, ob die
Bezirksvertretung sich der Vorlage der Verwaltung anschließt. Diese
sieht vor, für das Gebiet zwischen Beller Weg, der Bundesautobahn
A1, Jungbluthgassenbrücke, Kron-städter Straße und Ignystraße
Weiden ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten. In der Folge würde das
heute, von Garten Müller durch eine genehmigte Sondernutzung als
Gartencenter genutzte Grundstück, zu einem Wohngebiet ausgebaut
werden. Doch die Bezirksvertreter beschlossen, dies abzulehnen. Mit
zwei Ja-Stimmen aus der SPD und 15 Nein Stimmen aus CDU, Grüne, SPD,
FDP, Linke, und FWK plädierten die Politiker gegen die Einleitung
eines Bebauungsplanes.
Nun bleibt die Frage, was wohl mit dem Grundstück passieren wird.
Laut Anlage hat die Projektgesellschaft PE Projektgesellschaft Weiden
GmbH & Co. KG, vertreten durch die icon 8 real estate holding GmbH,
den Standort des Gartenmarkts der Firma Müller an der Ignystraße
93-95 im Frühjahr 2018 mit dem Ziel einer späteren Wohnentwicklung
erworben. Der Inhaber des Grundstücks gebe den Standort auf, so dass
das Areal für die weitere städtebauliche Entwicklung zur
Verfügung stehe. Genau dies ist wohl aktuell nicht geklärt.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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