Leserbriefe zum Artikel:
"500 Wohungen im Grün von Weiden?"
Das Vorhaben, den "Grünzug West" in Weiden zu bebauen, bewegt
unsere Leser. Zahlreiche Leserbriefe haben die Redaktion seit der
Veröffentlichung des Artikels "500 Wohnungen im Grün von Weiden?"
erreicht.
Alle diese Zusendungen werden von uns ungekürzt online
veröffentlicht:
I. Bolder und Familien Riermeier und R.Scheffler
"Der Grünzug West soll erhalten bleiben. Jedes Stück Grün wurde und
wird in Weiden bebaut. Siehe jetzt auch die Hundewiese. Weiden wird
von allen Seiten eingekeilt.
Jetzt hatte man verschmerzt, dass ein Teil des Grünzuges durch Garten
Müller vereinnahmt wurde - was die Bürger nun auch angenommen haben,
da es sehr ansprechend geworden ist, da kommt die nächste Bombe .
Eine 6. bis 7. geschossige Bebauung auf dieser Grünfläche. Wohl
schon lange gesplant ?! Man kommt jetzt schon schwer mit dem Auto rein
und wieder raus aus Weiden. Für Frischluft muß man schon bis in den
Königsdorferwald oder Danzweiler fahren.Man brauchte einige Zeit um
diese Neuigkeit der Bebauung überhaupt zu begreifen. Was ist mit dem
Klimawandel ? Wird er ignoriert. Wir brachen Frischlultschneisen.
Der Wohnwert in Weiden wird durch dieses Vorhaben der Bebauung weiter
in den Keller gehen. Es gibt kaum noch Vögel, Igel, Eichhörnchen,
was auch zur Lebensqualität gehört. Das Bauvorhaben im Grünzug West
ist voll abzulehnen."
Gabriele Mensing
"Aufgrund der schwierigen Erschließung und der direkten Lage im
Lärmpegel der A1 kann ich mir nicht vorstellen, dass dort ein
lebenswertes Wohnquartier entstehen kann. Selbst bei größer
Wohnungsnot lebt niemand gerne lange neben einer Autobahn. Es ist kaum
anzunehmen, dass der Lärmschutztunnel deshalb noch einmal erweitert
werden wird. Zudem ist die verkehrstechnische Anbindung über die
Jungblutbrücke oder durch die Breslauer Straße problematisch.
Junkersdorf würde aufgrund seiner teilweise engen, dörflichen
Struktur belastet, die Breslauer Straße wird bereits jetzt besonders
in der Woche verkehrsmäßig stark frequentiert durch Bauvorhaben an
der Kronstädter Straße. Der Grünzug sollte in der jetzigen Form
erhalten bleiben."
K. Hoffmann
"Wenn man wie ich schon sehr lange in Köln wohnt dann weiß man
jede Grünfläche zu schätzen. Die
Luftverschmutzung/Lärmbelästigung z.B. durch Straßen-/ Luftverkehr
/ Industrie beeinträchtigt das allgemeine Wohlbefinden der Kölner
sehr. Um dies auszugleichen gibt es u.a. den Grünzug West bzw. den
gesamten Grüngürtel. In der Vergangenheit wurde mehrfach versucht
diese "grüne Lunge" durch Um- bzw. Ausbauten wie Fußballstadion,
Sporthochschule etc. zu verringern. Würden die Bürger sich nicht
vehement dagegen wehren, gäbe es bald kein Grün mehr in Köln. Die
Profittsucht wächst immer mehr und die Bäume immer weniger. Es ist
traurig mit anzusehen, wie das einzige was noch die Luft auf
natürlichem Weg filtern kann und zu besserem Sauerstoff beiträgt
vernichtet werden soll.
Genau so die Bäume an der Bonner Straße, die ebenfalls m.E.
willkürlich abgeholzt wurden. Was entsteht ist nur noch Beton der
kein Regenwasser durchlässt, keinen angenehmen Schatten spendet,
keinen Sauerstoff produziert sondern nur Hitze und einen "kalten"
Anblick hinterlässt. Garten Müller ist so eine Oase für den Kölner
Westen.und ich frage mich, wenn schon der Vorbesitzer nur eine
Ausnahmegenehmigung bekam weil er einen landwirtschaftlichen Betrieb
geschaffen hat, warum muss dann noch überlegt werden, den
Flächennutzungsplan zu ändern? Um noch mehr Betonhäuser zu bauen
und noch mehr Verkehr durch den ohnehin schon engen Raum zu schleusen?
Gerade der Kölner Westen ist schon gestraft genug, da sich rundherum
die Autobahn befindet, die nicht nur Lärm sondern auch
Luftverschmutzung produziert. Da brauchen die Bürger den Ausgleich
durch jede sich nur bietende Grünfläche. Also sollte die Stadt sich
überlegen, diese grüne Oase zu erhalten und auf keinen Fall mit
Häusern zuzupflastern."
Norbert Krautz
"Diese geplante Bebauung ist unverantwortlich und abzulehnen.
Unabhängig davon, dass Köln wie viele andere Städte neuen Wohnraum
braucht, kann dies kein Argument sein, jegliche sich bietende oder von
einem Investor angebotene Fläche zuzubauen. 6 bis 7 Geschosse - ich
dachte eigentlich, dass die Zeit solcher Wohnsilos Ende der 70er Jahre
vorbei war, Weiden bietet leider genügend abschreckende Beispiele.
Das diskutierte Grundstück ist Bestandteil des Grünzugs West und
Landschaftsschutzgebiet, durch gültige Flächennutzungspläne als
solches festgeschrieben, und im Kooperationsvertrag von CDU und
Grünen von 2016 von einer weiteren Bebauung ausgeschlossen. Dass die
Fläche mittlerweile nur noch recht klein ist, liegt schlicht daran,
dass die Stadt die Flächen des ursprünglichen Grünzugs
scheibchenweise zur Bebauung freigegeben hat. Jüngstes Beispiel ist
die fast fertige Bebauung am westlichen Ende der Kronstädter Straße.
Die derzeitige Nutzung incl. Bebauung durch Garten Müller ist nur
möglich durch eine Ausnahmegenehmigung als sog. "privilegierte
Nutzung in einer festgesetztn Grünfläche", die sich ja auch durchaus
bewährt hat, selbst wenn die Fa. Müller nicht alle Versprechen
umgesetzt hat. Ein schlichter Weiterverkauf des Grundstücks zur
massiven Bebauung kann wohl kaum im Sinne dieser Ausnahmegenehmigung
sein. Köln braucht außer Wohnungen auch bewohnbare Stadtteile, in
denen noch Luft zum Atmen bleibt! Die ständige Überschreitung der
Stickstoff-Grenzwerte an der Aachener Str. sind ein deutliches Indiz!
Und last but no least die Verkehrssituation. Wer an einem normalen
Werktag aus Weiden-Süd Richtung Aachener Str. / Autobahn herauswill,
erlebt schon jetzt das tägliche Chaos. Nun kommen bald die o. g.
Wohnungen an der Kronstädter Str. hinzu. Die angedachten weiteren 500
Wohnungen würden wohl den endgültigen Kollaps des Viertels
herbeiführen. Schleichwege durch Junkersdorf helfen keinem weiter.
Phantasien von "Stärkung des ÖPNV" greifen nicht - eine Straßenbahn
passt dort nicht mehr hinein, und weiter Busse hingen nur ebenfalls im
Chaos fest.
Ich bin gespannt auf die weiteren Entwicklungen."
E. und L. Bartz
"Grünzug West ist wohl nichts mehr Wert, wenn man die geplanten
Vorhaben liest. Wir als Anwohner sind entsetzt.
Schon als das Neubaugebiet, gegenüber ,,Garten Müller,,entstanden
ist, nahm der Wahnsinn den Anfang mit total eng zusammen gebauten
Häusern. Bisher ist durch Garten Müller eine GRÜNE OASE zu finden;
die Hundewiese ist ja auch schon bebaut. Wenn nun das Gartencenter
seine Tore schließen wird, bleibt uns nichts mehr; eine totale
Abwertung für den Stadtteil Weiden! Nicht nur dass wir den
häßlichen ,,Betontunnel,, vor die Nase gesetzt bekommen haben- für
eine Unsumme- mit diesem Geld hätte man eine sehr schöne begrünte
Lärmschutzwand bis entlang der A4 bauen können und hätte so dem
ganzen Gebiet genützt und nicht nur einigen Bewohnern! Die
beabsichtigte Bebauung wird zusätzlich das Chaos an der
Jungblutbrücke verstärken, die durch die eingebauten "Schikanen"
jetzt schon für Stau sorgt. Auch wenn manch Einer der Meinung ist,
Köln braucht mehr Wohnungen - ja vielleicht - aber auf wessen Kosten,
und alle können nicht in Köln wohnen, sowieso nicht mehr bezahlen!
Das Klima ist doch schon extrem belastet, die Strassen überfüllt,
die Mieten nur für exclusives Publikum, und brauchen wir davon NOCH
MEHR? Es kann doch nicht sein, dass jeder freie Flecken bebaut wird.
Sollte man nicht eher Grünflächen schützen, gerade wenn sie schon
zu einem geschützten Bereich "Grünzug West" gehören? Jeder der
Verantwortung für diese Pläne hat, sollte darüber noch einmal genau
nachdenken. Der Grünzug West sollte erweitert und nicht zugebaut
werden. Dieses Gebiet könnte man wunderbar mit einer
Fussgängerbrücke und Radwegen erweitern entlang der A1und weiter bis
zum Stadtwald."
Frank Hess
"Das Areal ist eine Oase und sollte es besser auch bleiben. Eine
rein Gastronomische Nutzung könnte ich mir dort noch gut vorstellen.
Der Verlust einer weiteren Grünfläche zugunsten von noch mehr
Bebauung wäre mehr als schade. Was nützt es, dass im Grüngürtel
nicht gebaut werden darf, aber sonst überall? Der Bedarf an Wohnraum
wird wahrscheinlich ohnehin nie zu decken sein. Es braucht viel
grundsätzlichere Lösungen, immerhin haben wir schon 2018."
Karina Herkenrath-Floßdorf und Jürgen Floßdorf
"Gerade in Zeiten des fühlbar gewordenen Klimawandels - mit Hitze
und Dürre - in diesem Sommer, sind Flächen wie der Grünzug West -
hier besonders das Areal „Garten Müller“ - besonders
wichtig. Die Luft in der Innenstadt ist jetzt schon miserabel, so
dass eine weitere Beeinträchtigung einer wichtigen peripheren
Frischluftschneise die Lebensqualität noch weiter verschlechtern
würde. Der Mensch hat leider immer noch nicht begriffen, dass er
auch sich selber die Lebensgrundlage nimmt, wenn er immer mehr
Flächen versiegelt!"
Diana Schmitt-Märkl
"Es ist wirklich unglaublich, wie sich solche Geschichten immer
wiederholen.
Jeder weiß, dass es Unrecht ist. Profitieren tun ein paar Einzelne
(an erster Stelle Herr Garten-Müller, gefolgt von der
Projektgesellschaft und eventuell ein paar hundert Menschen, welche in
potentiell angenehmen Wohnungen unterkommen werden), Schaden tragen
viele tausende Kölner Bürger, denen immer mehr Grün weggenommen
wird, abgesehen von Tieren und Pflanzen, denen immer mehr
Lebensgrundlagen genommen werden. Die Mehrheit der Kölner Bürger
wird mit solchen Maßnahmen sicherlich nicht einverstanden sein.
Leider werden diese aber bei solchen Entscheidungen nicht gefragt! Die
Luftqualität im Kölner Westen (deren Grenzwerte bereits jetzt schon
überschritten sind), würden sich weiter verschlechtern."
Ulrike Mazalla
"Vielen Dank für Ihren Bericht zu der erneuten Planung eines
Bauvorhabens im Grünzug West in Weiden! Wie das angehängte Photo
beispielhaft zeigt, werden in diesem Bereich seit Jahren immer weitere
Flächen im Landschaftsschutzgebiet bebaut, zuletzt im Jahr 2012 das
Grundstück direkt gegenüber von 'Garten Müller'. Auf diese Weise
werden nach und nach die Frischluftschneisen für die westlichen
Stadtteile versiegelt und geschlossen. Noch 2016 wurde im
Kooperationsvertrag von CDU und Grünen festgeschrieben, dass keine
weitere Bebauung im Grünzug West erfolgen soll. Wie glaubwürdig sind
solche Erklärungen der Politiker, wenn diese beliebig geändert
werden, sobald ein Investor mit einem Bebauungsplan auftritt. Für die
Entwicklung einer bewohnbaren Stadt in Zeiten des Klimawandels reicht
es nicht, zu bauen, egal wo. Hier müssen die Politiker der
Bezirksvertretung ihre Verantwortung für eine nachhaltige und
zukunftsorientierte Stadtentwicklung nachkommen und das
Bebauungsplanverfahren für das Grundstück an der Ignystraße 93 - 95
ablehnen!"
Jürgen Düsch
"Ihr Artikel Wochenspiegel vom 15.8. zu 500 Wohnungen im Grünzug
Köln schlägt dem Fass den Boden aus. Ihre Darstellung, dass der
landwirtschaftliche Betrieb "Gärtnereibetrieb Müller " als Ausnahme
zugelassen wurde, ist bereits ein KO-Kriterium für eine Wohnbebauung.
Wenn Herr Müller glaubt, vollendete Tatsachen mit seinem bereits im
Frühjahr 2018 vollzogenenen notariellen Verkauf schaffen zu wollen,
setzt er sich mit anzunehmender Wahrscheinlichkeit über seine
gemachten Auflagen zur Betriebsgenehmigung auf dem
Grünzug-Grundstück hinweg.
Damit braucht die Stadt Köln gar nicht erst prüfen, ob hier
überhaupt eine Bebauung ausserhalb einer landwirtschaftlichen Nutzung
möglich ist. Bei dem rumeiern der Stadt Köln nach Grünstücken für
Wohnraum scheint aber im Rahmen vom "kölschen Klüngel" mal wieder
vieles möglich. Herr Müller soll zu einer Rückabwicklung seines
geschlossenen Kaufvertrags mit einem undurchsichtigen
Projektentwickler gezwungen werden. Diesen Schritt offen und schneller
kommunizieren als seinen Verkauf vom Frühjahr. Und sollte als
Konsequenz dieser Rückabwicklung evtl. eine Insolvenz von Garten
Müller entstehen, schlichtweg verzockt. Gemeinwohl geht vor
Eigenwohl.Die weitere Entwicklung dieser Situation im Grünzug wird
jetzt verschärft, auch über die BIG Junkersorf, begleitet
werden."
D.K. aus Weiden
"Wir wollen kein 2. Chorweiler. Die jetzt schon sehr hohe
Einwohnerzahl kann auf die einzige öffentliche Grünfläche nicht
verzichten. Garten Müller sollte ursprünglich ein Spielplatz werden.
Wir haben keinen mir bekannten öffentlichen Platz in Weiden-Süd.
Wieso das Areal trotz damaliger Auflagen der Stadt an einen Investor
verkauft werden kann, ist mir ein Rätsel. Typisch Stadt, was Bürger
wünschen interessiert keinen. Zwar wird die Schule erweitert aber
könnte weitere höhere Schülerzahlen nicht verkraften.
Die Kronstädterstr. würde dann eine Durchgangsstr. oder wie soll die
Siedlung sonst angebunden werden?"
Eddi Klein
"Durch die Bebauung des Grundstücks "Garten Müller" kann vom
"Grün in Weiden" bald keine Rede mehr sein. Erst kürzlich wurde ein
Teil der Hundewiese, die als Landschaftsschutzgebiet gekennzeichnet
ist, mit sechs großen Wohnblocks zugebaut. Die grünen Schilder mit
dem Seeadlersymbol sind verschwunden. Auf dem Foto im Wochenspiegel
sieht man nur noch die Hinweistafel bzgl. der Hundefreilauffläche.
Die BIG Weiden und die BV Lindenthal haben, bzw. konnten das nicht
verhindern. Ich bin mir ganz sicher, daß bei der nächsten Sitzung
der BV L'thal das Projekt "Grünzug West" nicht realisiert wird, auch
wenn noch so viele Bürger durch ihre Anwesenheit dies forderten. Auch
die Bezirksregierung wird diese Bebauung und noch weitere
'genehmigen'. Dadurch entsteht in der Tat ein ganz fürchterliches
Wohngebiet, aus dem eines Tages viele Bewohner wegziehen werden, weil
auch die Infrastruktur vernachlässigt wird. Es wird auch nicht
begutachtet, welche Bedeutung der Grünkorridor als Frischluftschneise
für unser Wohngebiet in Zukunft haben könnte. Die Macht des Geldes.
Der Wohnblock, in dem ich seit 1997 wohne (Kronstädter Str. 43),
wurde am 1. 8. 2018 von einer Invest-Immobilien-GmbH gekauft. Diese
hat vor, die Mietwohnungen zu sanieren, um sie danach zum
'Vorzugspreis' an die Mieter zu verkaufen, wie das in den
Nachbarblocks bereits geschah. Die 'Büchse der Pandora' wurde bereits
geöffnet. Wenn das so weiter geht, werde ich mir lieber z. B. in
Bayern eine Wohnung kaufen, denn die Mieten und Nebenkosten werden
bald rapide steigen, denn der Mietspiegel hält der Dynamik des
Wohnungsmarktes nicht stand: 1997 betrug die Miete DM 780 DM. Heute
zahle ich bereits 660 Euro für meine 55 qm-Wohnung.
Ich bin auf jeden Fall dafür, daß die geplante 'verdichtete'
Wohnbebauung in unserem Veedel gestoppt wird, damit Weiden vielleicht
doch noch ein Stadtteil mit bleiden kann."
Gertrud Nippen
"Wie kann man diese Idylle zerstören wollen? Besonders das Café
im Garten-Geschäft ist eine wohltuende Bereicherung für das
Wohngebiet. Alt und Jung erfreuen sich an den Möglichkeiten, dort zu
verschnaufen, gut zu essen und den Blick auf die wunderschön
gestaltete Terrassenlandschaft zu genießen. Nach meiner Meinung
gehört dieser Landschaftsteil nicht zum Grünzug West, der beginnt
doch hinter der Jungblutgasse. 500 neue Wohnungen? Das bedeutet:
1000 zusätzliche Autos! Was ist mit der Umweltbelastung, die doch
abgebaut werden soll? Die Gier nach Geld zerstört alles! Wenn das der
Adenauer mitbekommen hätte? Er würde den Projekt- und sonstigen
Gesellschaften und auch der Stadt Köln die Leviten lesen!"
Hedi und Wilfried Merz
"Das Vorhaben mit der Bebauung des Areals Garten Müller kann man
nur ablehnen. Als wir vor rund 30 Jahren nach Köln-Weiden gezogen
sind, war das besagte Gebiet ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet! Dann
wurde aus diesem Naturschutzgebiet ein Wohngebiet, zur Zeit wird zu
den vorhandenen Wohnhäusern ein weiterer Komplex errichtet, so dass
vom Grünzug West und damit mit dem letzten Grün, was Weiden noch
hat, nicht viel übrig bleibt. Erschwerend kommt hinzu, dass trotz
aller Neubaumaßnahmen hier in Köln-Weiden sich nichts - aber rein
Garnichts- an der Verkehrsanbindung bzw. geändert hat. Das
Provisorium "Jungbluthbrücke" ist für die Anwohner sowohl in Weiden
als in Junkersdorf eine Zumutung. Außerdem wurden viele
Zufahrtsmöglichkeiten zur Aachener Straße durch Einbahnstraßen und
Abbiegeverbote erheblich erschwert. Die Erreichbarkeit des Stadtteils
Lövenich hier von Weiden aus ist nur noch an der Kreuzung Rheincenter
möglich. Eine Zumutung sondergleichen. Diese Liste könnte man
unendlich fortsetzen. Ich weiß nicht, was unsere Kommunalpolitiker
sich dabei gedacht haben.
Ein Verkehrschaos herrscht heute schon da braucht kein Mensch noch
weitere 500 Wohnungen bei gleicher Infrastruktur. Es gibt nicht
genügend Kindergartenplätze, nicht ausreichend Schulplätze etc.,
wie kann man da eine solche Planung überhaupt in Erwägung
ziehen."
Uschi Behm
"Nicht genug, dass Weiden jetzt schon aus allen Nähten platzt.
Weiter so – immer mehr Grünflächen in der Stadt zerstören, auch
die letzten noch. Auf dass wir künftig in einer stinkenden,
sauerstoffarmen Betonwüste hausen. Ach ja – es würde mich
interessieren, wo diese “Visionäre” eigentlich
wohnen, (Hochhaus-)Siedlung mit Blick auf Nachbarhaus? Ich könnte
noch einiges dazu sagen, das würde aber nicht mehr der
“Netiquette” gerecht."
Hanns Scheider:
"Die Bebauung des Geländes von Garten Müller mit 500 Wohnungen
kommt, da bin ich mir ganz sicher. Wo der Kommerz Einzug hält, gibt
es nichts mehr zu verhindern. Da hat die Wohnqualität der Weidener
zurückzustehen."
Rudolf Navratil
"Wollen uns die Politiker auf den Arm nehmen? Als Eigentümer eines
Reihenhauses in unmittelbarer Nähe des aktuell angedachten
Bauvorhabens an der Ignystr. fühle ich mich von der Politik bzw. der
Verwaltung verschaukelt. Beim Bezug unserer Häuser in der Bistritzer
Str im Jahr 2000, wurde uns versichert, dass sich unsere Häuser in
unmittelbarer Nähe des Grünzuges West befinden und dort
mittelfristig ein Bereich der Naherholung entstehen wird. Es hieß
immer wieder, dass die eine Seite der Ignystr. bebaut und die andere
Seite als Grünfläche gestaltet werde.
Großes Unverständnis machte sich schon breit, als man uns „Garten
Müller“ als die versprochene Grünfläche verkaufte und die
gegenüberliegende Straßenseite mit einer großen engen Wohnbebauung
zubaute.
Jetzt will man das Gelände von „Garten Müller“ auch noch mit 500
Wohneinheiten zubauen. Was soll das? Andere Städte denken darüber
nach, Flächen zu entsiegeln, um lebenswichtige Grünflächen zu
schaffen und hier soll jetzt der Grünzug West versiegelt werden.
Wenn man bedenkt, dass 500 Wohneinheiten in der Regel mehr als 500
Autos nach sich ziehen. Wie soll das gehen? Schon heute bilden sich
morgens lange Schlangen auf der Breslauer Str. Richtung Aachener Str.
Demnächst kommen noch die Bewohner der neuen Häuser an der
Kronstädter Str. hinzu. Wie soll das weitegehen, wenn dann weitere
500 Wohneinheiten entstehen. Wohnen wir dann in einem Gebiet, für das
Fahrverbote wegen zu hoher Schadstoffbelastung erlassen werden?
Die Parkplatzsituation ist heute schon unerträglich. Immer wieder
parken Fahrzeuge verbotswidrig in unserem verkehrsberuhigten
Spielstraßenbereich und behindern im Notfall die Rettungsfahrzeuge.
Und was ist mit den armen Menschen, die dann unmittelbar an der
Autobahn wohnen sollen. Ja, trotz Deckel über der Autobahn ist bei
bestimmten Windrichtungen ein Schlafen bei offenem Fenster nicht
möglich. Und wir wohnen mehrere hundert Meter von der Autobahn weg.
Diese Baumaßnahme muss dringend verhindert werden und die Stadt muss
dringend den, auf dem Papier stehenden, Grünzug West
verwirklichen."
Gerda und Jürgen Damm
"Mit einem großen Entsetzen haben wir heute im Wochenspiegel die
Vorhaben in Köln Weiden gelesen. Es ist eine regelrechte
Urlaubsüberraschung. Wo bleibt denn der Grünzug West?
Jeden Tag lesen wir in der Presse Kommentare über Luftverschmutzung,
Klimaveränderung, Insektensterben, Aussterben von Vogelarten usw. und
jetzt sollen die einzigen Grünflächen und inzwischen parkähnlichen
Flächen bebaut werden. Weiden besteht fast nur aus Hochhäusern! Da
staunt man nur noch, was unsere Stadtplaner vorhaben. Jeder Baum ist
inzwischen wichtig, das zeigt der diesjährige heiße Sommer. Im
Garten darf kein Baum ohne Genehmigung gefällt werden. Was machen die
Planer?
Der Grünzug West sollte die Stadtteile miteinander verbinden,
nichts wird. Auf der Autobahn sollte damals eine Grünfläche
entstehen. Daraus wurde ein hässlicher teurer Tunnel mit aufwendigen
Wartungsarbeiten. Jetzt soll auch noch das letzte Stück der damals
gewonnenen Grünfläche bebaut werden. Es ist schon sehr schade und
mindert die Wohnqualität in Weiden, wenn Garten Müller verschwinden
sollte. Garten Müller ist ein Treffpunkt für alle Weidener und
Junkersdorfer mit vielen Gästen.
Was denkt man sich so bei der Bebauung des Stadtteiles - Weiden –
Wir schließen uns der Meinung der Bürgerinteressengemeinschaft
Weiden und d er BIG Junkrsdorf an und betonen die Bedeutung des
Grünzugs – West für das Klima der Stadtteile in der Nähe der
Autobahn 4. Man staunt nur, wie schnell sich so ein
Flächennutzungsplan ändern kann.
Es gibt in Köln viele Baulücken, die dieses Problem lösen könnten.
Es darf einfach nicht sein, dass der Grünzug- West verschwindet."
Monika Ebert:
"Es ist unglaublich, was da geplant ist und noch unglaublicher,
dass bereits im Frühjahr versucht wurde Nägel mit Köpfen zu machen
und ein Investor für das Bebauungsprojekt seine Pläne vorgelegt hat.
Jetzt steht der Grünzug West wieder unter Bebauungsbeschuss.
Was denken sich die in der Verwaltung Verantwortlichen eigentlich
dabei. Ich bin erbost, ja, und ich bin sauer. Ich wohne seit 30 Jahren
in Weiden und seit 18 Jahren in der Nähe der Jungblutbrücke. Wir
mussten miterleben, wie die Wohnanlage in der Kronstädter Straße mal
eben mit mehr als 300 Wohnungen zusätzlich zur Planung bebaut wurde.
Wie auf der Grünfläche vor dem Wall dann ein Gartenbetrieb erbaut
wurde und dann auch noch auf dem eigentlich freizulassenden
Grundstück davor nochmal 150 Wohneinheiten. Damit war dann genug?
Nein jetzt versucht man an dem letzten verbleibenden Grün das
Gartenmüller umgibt nochmal die Walze anzusetzen.Und das erfährt man
dann so nach und nach und auch mit einer wie ich finde
Hinhaltestaktik. Es sei noch nicht entschieden. Ja bitte was denn. Die
Bäume sorgen für Frischluft, wir haben Westwind,es gibt
klimaneutrale Zonen und einen Grünzug West. Die Infrastruktur in
Weiden ist am Limit, oder hat sich einer der Planenden mal morgens auf
den Weg zur Aachener Straße gemacht oder auf den Weg über die
Dürener Str. oder zu den Jahnwiesen. Die Argumentation, da käme auch
ein Kindergarten in die Anlage trifft hier nicht auf Erleichterung.
Schluss mit dem Bebauungswahnsinn in Weiden! Und wenn ich mich so
umhöre, bin ich nicht die Einzige die dazu eine Meinung hat."
Andrea Abram:
"Wir wohnen seit 17 Jahren in unserem Reihenhaus in der Bistritzer
Straße.
Als wir damals kauften, sah der Bebauungsplan noch vor, dass das
Grundstück auf dem sich nun Garten Müller befindet, zum Grünzug
West gehörend, mit Pflanzen und Bäumen versehen werden soll. Dann
wurde über die Köpfe von uns Bürgern hinweg entschieden das ein
Landschaftsgärtner dort seinen Betrieb errichten darf. Schmackhaft
wollte man uns das ganze damals auf einer Info Veranstaltung im
Schulzentrum damit machen, das Garten Müller seinen Außenbereich
für die Anwohner öffnen würde und somit eine Art Park bzw.
Grünfläche zur Erholung auf jeden Fall gegeben wäre.
Nun etwas mehr als 10 Jahre später verkauft Familie Müller ihr
Grundstück. Wir gehen mal davon aus mit einem satten Gewinn! Und es
sollen nun 500 Wohnungen errichtet dort entstehen!! WIR SIND ENTSETZT
!!!!! Denkt auch mal jemand an uns Anwohner ????
Es werden Pläne über Ausgleichsflächen, Naturschutzgebiete ,
Grünzug West, etc.. erstellt und einfach nach Lust und Laune wieder
geändert.
Wie es gerade in den Kram passt. Das Gelände um das es geht wurde
damals nur zur Sondernutzung eines Landschaftsbaubetriebs an Familie
Müller verkauft. Mit der Erlaubnis Geschäftsräume und ein Wohnhaus
zu errichten. Nicht als Bauland für 500 Wohnungen !!!
Wie kann es sein das Familie Müller nun nach 10 Jahren an einen
Investor verkauft und überhaupt die Diskussion über die Bebauung mit
Wohnungen aufkommt ? Der Bebauungsplan :
Bebauungsplan Nr.: 59440.03.000.00
Arbeitstitel: Weiden-Süd/Teilbereich Grünzug West in Köln-Weiden
Rechtsverbindlich seit: 6.3.1995
sagt eindeutig im Punkt Hinweise unter Punkt 6. : Die öffentliche
Grünfläche , die privaten Grünflächen (östliche Ignystraße und
Südrand der Bebauung ) sowie die Lärmschutzwälle, sind
Ausgleichsflächen für die im Plangebiet festgesetzte Bebauung
einschließlich der Verkehrsflächen und Infrastruktur. Eigentlich
eindeutig !!!
Die Bebauung ist genau wie vorgesehen abgeschlossen. Da kann es
doch nicht sein, das Politiker die Möglichkeit haben diesen Plan
einfach dahin gehend zu ändern das die am Anfang vereinbarten
Ausgleichsflächen nun doch bebaut werden. Da fragen wir uns wann
kommt jemand auf die Idee und möchte dann noch die Grünfläche
hinter der Kronstädter Straße bebauen? Was sind Bebauungspläne, und
Aussagen von Politikern überhaupt noch wert?
Jede Grünfläche wird zugepflastert. Natürlich fehlen in Köln
Wohnungen, aber ist nicht irgendwann auch mal ein Ende erreicht? Mag
sein das viele Menschen gerne in Köln wohnen möchten, aber es kann
nicht die Lösung sein ohne Sinn und Verstand zu bauen. Köln muss
auch lebenswert bleiben.
Wie kann eine Partei wie die Grünen bei solchen Plänen noch ruhig
bleiben und überlegen zuzustimmen? Wieso macht eine Politikerin die
Aussage wenn wir dort bauen dann ruhig höher? 6-geschossig! Hat sich
mal jemand vor Ort unser Wohngebiet angesehen? Seit unserem Hauskauf
sind in unmittelbarer Umgebung gut 200 Wohnungen gebaut worden: In der
Bistritzer Straße 2 Häuser neben dem Kindergarten ca. 20 Wohnungen,
Ignystraße, Beller Weg, Kronstädter Straße 120 Wohnungen,
Kronstädter Straße 65 Wohnungen Fertigstellung 2018. Der einzige
Supermarkt hat schon vor Jahren geschlossen. Der Verkehr und die damit
verbundene Luftverschmutzung hat extrem zugenommen.
Die Aachener Straße ist überlastet und die Pendler weichen auf
unsere Wohngebiete aus. Morgens und am späten nachmittag hat jedes
2-3 Auto ein Kennzeichen beginnend mit BM. Zwischenzeitlich wurde die
Möglichkeit der Aus,- bzw. Durchfahrt durch die Bunzlauer Straße auf
die Aachener Straße geschlossen. Die Ausfahrt von Weiden Richtung
Frechen über den Frechener Weg ist ebenfalls verboten. Die Durchfahrt
von Weiden aus über den Frechener Weg in die Moltkestraße und dann
nach Lövenich oder Widdersdorf wurde ebenfalls unmöglich gemacht.Man
darf am Frechener Weg nur noch nach links oder rechts auf die Aachner
Straße abbiegen. Das heißt die Wohngebiete wachsen, aber die
Möglichkeiten sie mit dem Auto zu verlassen werden immer mehr
verringert. Hinzu kommen noch die zahlreichen Pendler aus Frechen ,
Königsdorf etc. die durch unsere Wohngebiete nach Köln zur Arbeit
fahren. Die Jungblutbrücke mit ihren unsinnigen Verengungen ist jetzt
schon unzumutbar. Teilweise benötigt man bis zu 5 Minuten für die
Überquerung Brücke. Für Radfahrer und Fußgänger ist sie extrem
gefährlich. Viele Kinder aus Junkersdorf überqueren sie um zum
Georg-Büchner Gymnasium zu kommen.
Der einzige fußläufig erreichbare Supermarkt für unser Wohngebiet
befindet sich ebenfalls jenseites der Jungbluthbrücke in Junkersdorf.
So dass viele , vor allem ältere Menschen den gefährlichen „
Fußgängerweg „ nutzen müssen. Ansonsten bleibt nur noch die
Ausfahrt über die Breslauer Straße auf die Aachener Straße. Dort
befindet sich die Grundschule und der Verkehr staut sich durch die
Ampelphasen zugunsten der KVB auch nicht selten bis zur Ignystraße
zurück.
Parkplätze waren schon immer knapp und sind inzwischen schon fast
unmöglich zu finden. Geplant wird natürlich immer mit Tiefgarage
aber einigen ist der Platz zu teuer und in vielen Haushalten gibt es
heutzutage 2 Autos. Was uns ebenfalls Sorge bereitet ist auch das
Innenleben des aufgeschütteten Walls der im Rahmen der Bebauung
abgetragen werden soll. Es halten sich hartnäckige Gerüchte das die
damals für die Aufschüttung des Walls zuständige Firma dort
Sondermüll entsorgt habe. Wie viele tausende Lastwagen müssen
außerdem durch unsere Straßen, an der Grundschule vorbei fahren, um
alles auf dem Grundstück befindliche abzutransportieren. Gebäude,
Bäume, Sträucher etc.
Wie auch die große Bürgerbeteiligung am CDU Stammtisch am
09.08.2018 gezeigt hat, brennt das Thema vielen unter den Nägeln und
die Kritik am Bauvorhaben ist groß."
Wolfgang Schulte (damals Weiden, Leipziger Str., jetzt
Stadtwaldviertel):
"Soweit ich mich erinnere, war vor 20 Jahren das beschriebene
Gebiet als Naturschutzgebiet ausgeschrieben und mit Hinweisschildern
gekennzeichnet. Diese Schilder verschwanden und anschließend gab es
den Grünzug West, der bis in den Erftkreis reicht. Der Grünzug West
ist nun wirklich bedeutsam für unser Klima in Köln und daher ist
eine Bebauung für mich nicht nachzuvollziehen. Der Plan ist
abzuweisen."
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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