Das Ulrich-Haberland-Haus wartet seit Jahren auf eine Sanierung
Zukunft in Sicht?

Der aktuelle Zustand des Ulrich-Haberland-Hauses ist seit Jahren desaströs. | Foto: Hoeck
  • Der aktuelle Zustand des Ulrich-Haberland-Hauses ist seit Jahren desaströs.
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Stammheim - (hh). Spaziergänger im Schlosspark schütteln seit Jahren
betroffen den Kopf, wenn am Ende des Hauptgangs auf der rechten Seite
ein Haus in ihrem Blickfeld auftaucht, das wahrlich schon bessere
Zeiten hinter sich hat. Geschlossene Eingänge und Fenster, die zudem
seit einiger Zeit mit Graffiti-Schriftzügen verunstaltet sind, sowie
Brandspuren vermitteln einen traurigen Eindruck vom
Ulrich-Haberland-Haus, das die Bayer AG 1955 als Altenwohnheim für
ehemalige Mitarbeiter errichten ließ.

„Bis 1998 wurde es auch als solches genutzt, dann war das Haus für
drei Jahre ein Studentenwohnheim. Seitdem steht es leer und wartet auf
eine weitere Nutzung“, erklärt Günter Seiffert, zweiter
Vorsitzender des Bürgervereins Köln-Stammheim e.V.

Seit Jahren beschäftigt sich Seifert mit dem Schicksal des
denkmalgeschützten Hauses, das nach dem Krieg als Nachfolger auf dem
Platz des völlig zerstörten „Schloss Stammheim“, einst Heimat
des Freiherr Franz Egon zu Fürstenberg-Stammheim, erbaut wurde.
„2007 gab es erste Pläne, das Gebäude mitsamt der 4.500
Quadratmeter Fläche wie früher wieder als Altenheim zu nutzen. Laut
Stadt habe es der zuständige Architekt jedoch versäumt, eine
hierfür notwendige Summe rechtzeitig einzuzahlen.“ Seiffert hegt an
dieser These erhebliche Zweifel und anerkennt stattdessen die
Stadtväter als Hauptverantwortliche für den desolaten Zustand des
Hauses.

„Seit 15 Jahren kämpft unser Bürgerverein darum, das
Haberland-Haus wiederherzustellen und zu nutzen, so dass der Park
mitsamt seinem wertvollen Baumbestand aufgewertet und letztlich wieder
attraktiver für alle Stammheimer wird. Als wir uns der Sache
annahmen, gab es auch schnell 13 Bewerber, die ihr Interesse am Objekt
bekundeten. Doch der Stadt waren angeblich keine Bewerber bekannt.
Dann hatten wir mal eine Unterschriftensammlung gestartet und konnten
später 6.365 Unterschriften an den damaligen Oberbürgermeister Fritz
Schramma übergeben, doch passiert ist wieder nichts.“

Seit wenigen Monaten erscheint jedoch ein Hoffnungsschimmer. So habe
das städtische Liegenschaftsamt zwei Architekturbüros aufgefordert,
ihre eingereichten Grob-Konzepte nachzubessern und die für eine
Bauvoranfrage erforderlichen Unterlagen bereitzustellen.

„Die Pläne des Architekturbüros Schaller zur Revitalisierung des
Hauses sehen etwa die Errichtung einer Altentagesstätte, eines
Besucherzentrums für kulturelle Veranstaltungsangebote, ein Café
sowie ein Tagungs- und Seminarhotel unter Einhaltung des
Denkmalschutzes vor“, erläutert der 70-jährige ehemalige
Büroleiter.

Die Stadt gab bekannt, dass nach der Einreichung der weiteren
erforderlichen Unterlagen die Liegenschaftsverwaltung auf eigene
Kosten die Bauvorbescheide beantragen wird, die dazu dienen, kritische
Fragen zum Bauvorhaben bereits im Vorfeld abschließend zu klären.
Werden diese positiv beschieden, wird die Verwaltung weitere
Verhandlungen mit den Bewerbern aufnehmen und nach Abschluss des
Verfahrens ein Erbbaurecht bestellen und dem Rat eine entsprechende
Beschlussvorlage vorlegen.
Günter Seiffert und weitere engagierte Bürger Stammheims können
somit grundsätzlich auf eine erstrebenswerte Zukunft des maroden
Haberland-Hauses hoffen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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