Auf dem Prüfstand
Mehr Transparenz bei langfristigen Mietverträgen gefordert

Der Spielplatz des TC Ford Köln wird wohl auch in Zukunft nicht öffentlich sein. | Foto: Schriefer
  • Der Spielplatz des TC Ford Köln wird wohl auch in Zukunft nicht öffentlich sein.
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Nippes - (rs) Ökologische, soziale und transparente Standards sollen
zukünftig Pflicht bei langfristigen Mietverträgen werden, fordert
die Bezirksvertretung (BV) Nippes. Anlass war die Verlängerung des
Mietvertrages für den auf der städtischen Bezirksportanlage
Weidenpesch beheimateten Tennisclub Ford Köln, der der BV von der
Verwaltung vorgelegt worden war. Darüber könne nicht entschieden
werden, wenn sie gar nicht wüssten, worüber sie abstimmen sollen,
hatten die Bezirksvertreter eingewendet. Auf ihrer Sitzung im März
hatten sie daher beschlossen, dass ihnen in Zukunft die Verträge
über langfristige Vermietungen vorgelegt werden, damit sie eine
solide Abstimmungsgrundlage haben. Erst recht, wenn es um wertvollen
Grund und Boden gehe, der vermutlich für 25 Jahre lang vermietet
werden soll.

„Wir müssen wissen dürfen, worüber wir abstimmen, wir können
nicht über langfristige Verträge von Sportvereinen auf städtischem
Grund entscheiden, ohne deren Inhalte zu kennen.“ Auch würden
ökologische, soziale und transparente Standards in den veralteten
Richtlinien der Mantelverträge fehlen, monierten die Nippeser
Bezirksvertreter. Deshalb solle der Sportausschuss die Richtlinien
für die Vermietung von städtischen Sportanlagen an Sportvereine vom
28. Februar 1984 und die Richtlinien für die Überlassung von
unbebauten Grundstücken zum Bau von Sportstätten Dritter vom 19.
Dezember 1978 einer ökologischen, sozialen und transparenten
Konditionierung unterziehen, so die Bezirksvertreter.

Mit ihrem Votum hatte die BV allerdings beim TC Ford Köln „offen
Türen“ eingerannt. Denn dessen Vorstand hatte sich in
Vorgesprächen bereits mit derlei Änderungen einverstanden erklärt
und darauf hingewiesen, dass der Verein schon seit langem Maßnahmen
in dem nun beschlossenen Sinne durchführen würde. So gebe es zum
Beispiel einen Vertrag mit der Feuerwehr, die stundenweise die Anlagen
nutzen könnten, sagt Ina Werxhausen, die Geschäftsführerin des TC
Ford Köln. Ihre Anlagen auch Schulen zur Verfügung zu stellen, sei
im neuen Mietvertrag, den der Verein gerade abgeschlossen hat,
ebenfalls geregelt. Die Öffnung der Anlagen für Nichtmitglieder
gelte allerdings nicht für den kleinen Spielplatz. Das sei aus
Versicherungsgründen nicht möglich, sagt Ina Werxhausen.

Die Bezirksvertreter erwarten auch, dass in Mietverträge
hineingeschrieben werden soll, dass es keine übermäßig teuren
Vereinsmitgliedsbeiträge, Eintrittsgebühren und dergleichen geben
soll, und die Vereinsmitgliedschaft und überhaupt das Vereinsleben
keine Bevorzugung oder Benachteiligung nach Nationalität, Ethnie,
Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter, Behinderung
kennen darf. Der Verein soll zudem den Frauen- und Mädchensport
fördern und Rassismus, religiöses Dominanzdenken, Maskulinismus und
Homophobie bewusst verhindern.

Auch dürften die Vereine keine ökologisch besonders schädlichen
Dinge tun, sondern sollten Artenvielfalt fördern, Bäume pflanzen,
entsprechende Pflegestandards festlegen und etwa Bienenstöcke und
Dachbegrünung erlauben. Zu den Zeiten, in denen die Vereine ihre
Anlagen selbst nicht voll nutzen, sollten sie Spielstunden auch für
andere Gruppen und Initiativen ermöglichen, so die Forderung der
Bezirksvertreter.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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