Nippes neu gesehen
Rotunde schmückt sich mit Fotografien geheimer und bekannter Orte
Nippes - (rs) Die Fotografen Petra Hartmann und Stefan Schmitz sind Meister der
Gruppen-Fotografie. Das sieht man auch an ihrem Foto von den Nippeser
Appelsinefunke, den Mitgliedern der KG Nippeser Bürgerwehr, das sie
im Oberlandesgericht am Reichensperger Platz aufgenommen haben. Keine
Nische in diesem alt-ehrwürdigen Gebäude ist zu sehen, aus der nicht
das Gesicht eines der Nippeser Jecken hervorlugt. Auch das Kölner
Dreigestirn der Session 2017/ 2018 haben die beiden Fotografen
wirkungsvoll in Szene gesetzt. Leider, so Horst Baumann, Vorsitzender
der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung, sei diese Aufnahme nicht in
einem Ortsteil des Stadtbezirks Nippes gemacht worden „Das passt mir
überhaupt nicht“, sagte er bei der offiziellen Präsentation der
Fotografien in der Rotunde, dem runden Eingangsbereich des
Bezirksrathauses.
Alle anderen Fotos, für die sich die beiden Fotografen auf das Gebiet
der Landschaftsaufnahmen begeben haben, zeigen indessen Orte im
Stadtbezirk, die manchen der etwa 800 Besucher, die täglich ins
Bezirksrathaus strömen, fremd vorkommen könnten. Während die
Aufnahme der Flora keinen Zweifel aufkommen lassen wird, wird es um
die des Tierschutzhofes am Ginsterpfad und mehr noch um die des still
und ruhig nebenan liegenden Sees Kopfschütteln geben. „Viele werden
sich fragen: Wo ist das denn in Nippes?“, sagte
Bezirksbürgermeister Bernd Schößler, der die Dauerausstellung
eröffnete.
Die beiden Fotografen sind auch die Urheber der Bilder, die bislang
die Rotunde geschmückt haben. Seit 1999, als das Bezirksrathaus
eröffnet wurde, hingen sie dort, hoch oben über den Köpfen der
Besucher, außen am Geländer in der ersten Etage. Weil diese
Aufnahmen – darunter eine vom Wochenmarkt auf dem Wilhelmplatz –
ein bisschen in die Jahre gekommen waren und die Farben etwas
verblichen sind, haben Bezirksbürgermeister Bernd Schößler und
Bürgeramtsleiter Ralf Mayer beschlossen, den beiden Fotografen einen
neuen Auftrag zu erteilen. „Wir sollten Nippes, so wie es sich in
den vergangenen Jahren verändert hat, im Laufe der vier Jahreszeiten
zeigen“, sagte Stefan Schmitz. So wie es viele Leute ja gar nicht
mehr wahrnehmen würden, weil sie mittlerweile nur noch mit dem Blick
auf ihr Handy durch die Straßen gehen würden. Es sei eine große
Freude für sie gewesen, diese Aufnahmen machen zu können, sagte der
Fotograf. Aufgenommen haben Petra Hartmann und Stefan Schmitz unter
anderem den Niehler Hafen, den Affenfelsen im Zoo, das Pallenbergstift
in Weidenpesch, eine Kleingarten-Idylle im Blücherpark, die
Boulespieler auf dem Heinrich-Pachl-Platz am Nippeser Tälchen, und
sie haben auch einen Blick in die Sozialbetriebe Köln, die Riehler
Heimstätten geworfen. Er sei total beeindruckt von den Bildern, sagte
der Bezirksbürgermeister. „Wir haben hier etwas ganz Besonderes und
bislang sind alle Besucher ebenso fasziniert von den Fotografien wie
ich.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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