Wenn ich wütend bin
Johanniter helfen Schülern dabei zu lernen, besser mit ihren A ...

Im neuen Anti-Aggressionsraum der Florianschule können sich Kinder austoben und ihre Aggressionen abbauen. | Foto: Schriefer
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  • Im neuen Anti-Aggressionsraum der Florianschule können sich Kinder austoben und ihre Aggressionen abbauen.
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Weidenpesch - (rs) Zu einem sozialen Brennpunkt hat sich nach Angaben der Stadt der
nördlich von Nippes gelegene Stadtteil Weidenpesch entwickelt. Dort
liegt die Florianschule, eine heutige Gemeinschaftsgrundschule, die
bereits 1805 gegründet wurde und somit die älteste Schule im
Stadtteil ist. Knapp 200 Kinder werden hier unterrichtet, jedes dritte
Kind kommt aus einer sozial benachteiligten Familie. Außerdem lernen
hier zurzeit noch sieben Kinder aus Flüchtlingsfamilien lesen,
rechnen und schreiben.

Die Florianschule bietet den Kindern auch einen Offenen Ganztag mit
Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und mehr an. Die Aufgabe, die
Nachmittage sinnvoll zu gestalten, hat seit 2007 die Johanniter
Unfall-Hilfe übernommen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass
viele Kinder neben der materiellen Not auch häufig unter einer
schwierigen Familiensituation leiden, die sie unter anderem auch beim
Lernen behindert“, sagt Marcelino Frenz, Gruppenleiter der
Johanniter. Jetzt hat er etwas an die Hand bekommen, das ihm Hoffnung
macht. „Die Florianschule hat dank der finanziellen Hilfe des
IT-Unternehmens Imbus und der gemeinnützigen Deutschen Bank Stiftung
West einen Anti-Aggressionsraum erhalten“, sagt Sarah Klein,
Fachbereichsleiterin der Offenen Ganztagsschulen der
Johanniter-Unfall-Hilfe.

Wenn Kinder vor lauter Frustration ihre Gefühle nicht mehr in den
Griff bekommen und aggressiv werden, können sie jetzt zu Marcelino
Frenz in den Anti-Aggressionsraum gehen. Sie können ihre Aggressionen
dort unter seiner Anleitung kanalisieren. Zum Beispiel, indem sie auf
einen Boxsack eindreschen oder die Kletterwand erklimmen. „Die
Kinder können sich bei mir richtig austoben und ihren Gefühlen
freien Lauf lassen“, sagt der Gruppenleiter der Johanniter. Das
pädagogisch betreute Ausleben der Gefühle bewirke wahre Wunder.
„Die Kinder können sich danach wieder auf ihre Gruppe einlassen,
sich auf Hausaufgaben konzentrieren und mit anderen Kindern
aggressionsfrei kommunizieren.“ Den Anti-Aggressionsraum verdanken
die Johanniter unter anderem André Baumann, geschäftsführender
Gesellschafter der Imbus Rheinland GmbH. Er engagiert sich seit Jahren
für soziale Projekte. „Wir investieren einen Teil unseres Gewinns
zum Beispiel in ein Projekt für Kinder im Senegal“, sagt er. Zur
Finanzierung des Anti-Aggressionsraums hat Imbus 5.000 Euro
beigesteuert. „Uns ist es wichtig, den Kindern einen guten Start ins
Leben zu ermöglichen.“ Überzeugt habe ihn, dass mit dem
Anti-Aggressionsraum auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder
eingegangen wird.

Auch die Deutsche Bank Stiftung West, deren Ziel es ist, soziale
Projekte für bedürftige Kinder und Jugendliche im Bereich Bildung,
Ernährung und Gesundheit zu fördern, hat den Anti-Aggressionsraum
mit 2.500 Euro gefördert. Die Kinder des Offenen Ganztags der
Florianschule hätten in ihren jungen Jahren teilweise schon einiges
erlebt, sagt Tilmann Dengler von der regionalen Geschäftsleitung des
Finanzunternehmens. „Damit ihre Entwicklung darunter nicht leidet,
gibt es jetzt den Anti-Aggressionsraum.“

Im neuen Anti-Aggressionsraum der Florianschule können sich Kinder austoben und ihre Aggressionen abbauen. | Foto: Schriefer
Zusammen mit einigen Kindern eröffneten Sonja Schulte-König vom Kuratorium der Deutsche Bank Stiftung West, André Baumann von Imbus, Tilmann Dengler von der Stiftung und Marcelino Frenz von der Johanniter-Unfall-Hilfe (v.l.) den Raum. | Foto: Schriefer
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