Ganz viel Glück
Jahresausstellung 2020 im Leichlinger Sinneswald

Im Skulpturenpark „Sinneswald“ schauen sich Wolfgang Brudes (von links), Wicze Braun und Jörg Bernsmeister den Beitrag des Künstlers zum Thema „Glück“ an. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Im Skulpturenpark „Sinneswald“ schauen sich Wolfgang Brudes (von links), Wicze Braun und Jörg Bernsmeister den Beitrag des Künstlers zum Thema „Glück“ an.
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Leichlingen - Mehr als 70 – darunter zehn neue – Künstler, außerdem
Schulklassen und Gruppen beteiligen sich an der neuen Ausstellung zum
Thema „Glück“ im Leichlinger Sinneswald. Pech war nur, dass die
Idylle im Murbachtal nach Ostern für eine Weile getrübt war.

Ein Bürger hatte Beschwerde gegen die „Skulpturenausstellung“ von
Wicze Braun und Wolfgang Brudes beim Ordnungsamt eingelegt. Bei
Überprüfung war schnell klar, dass alles seine Ordnung hat und die
Öffnung trotz Corona überhaupt kein Problem ist, denn auf dem
Grundstück um die Spinnerei haben Besucher genügend
Ausweichmöglichkeiten, so dass der Abstand jederzeit gewährleistet
ist.

„Corona ist bei uns kein Thema, denn jeder kann wunderbar einen
anderen Weg gehen“, bestätigte dann auch Wicze Braun. Zuletzt kamen
wieder täglich rund 300 Besucher, um sich an der perfekten Symbiose
zwischen Natur und Kultur zu erfreuen. Auch aus hygienischen Gründen
zwischenzeitlich abmontierte Schaukel ist nun zurück an Ort und
Stelle.

Einige Künstler haben das Corona-Thema aufgegriffen. „Welch ein
Glück, noch nicht weg vom Fenster zu sein“, heißt es etwa bei der
Leichlinger Keramikerin Ute Jansen- Dietz, deren tönerne Frauenfigur
mit verschränkten Armen im Fenster liegt, um einer fast vergessenen
Beschäftigung nachzugehen. Für Heiterkeit sorgt immer wieder die
Kunst von Manfred Boelke aus Düsseldorf, der eine Palette mit
Toilettenpapierrollen aufstellte und dazu schreibt: „Glück ist,
wenn man alles hat“. Ein durchaus kritischer Themenbeitrag kommt von
Gisela Willner, die ein Salatblatt auf einem Teller angerichtet und
ihr Werk mit der Überschrift „Eine Portion Glück“ versehen hat.

„Und der Himmel hängt voller Geigen“ lautet das Motto von Klaus
Fuisting aus Opladen, der mehrere Geigen und dazugehörige Bögen wie
Mobilés in eine Erle hängte. Den Betrachtern steht es frei, das dazu
passende Lied von Anneliese Rothenberger aus dem Internet
herunterzuladen. Eine Uhr ohne Zeiger ist von Ariane Schuster aus
Leverkusen mit dem Titel „Dem Glücklichen schlägt keine Stunde“
überschrieben.

Jörg Bernsmeister (54) aus Lünen gehört zu den Künstlern, die
ihren Beitrag nicht frühzeitig liefern konnten. Deshalb hat er das
jetzt nachgeholt. Sein Werk zur Jahresausstellung trägt die
Aufschrift Titel „The G“. Dabei handelt es sich um eine 1,55 Meter
hohe Stele aus lasiertem Kieferholz mit eingearbeitetem Plexiglas.
Hinter der drehbaren Scheibe sind etwa 40 Pfennige – sie stammen aus
dem Jahr 1996 – eingelassen, eine Münze im Zentrum hat er signiert.
„Der Pfennig gilt als Symbol für Glück und Reichtum“, beschreibt
Bernsmeister seine Intention zu dem Exponat, „in allem Kleinen liegt
der Ursprung zu etwas Großem.“.

Seit 15 Jahren beteiligt er sich an den Präsentationen im Sinneswald
und ist noch immer begeistert von der Einrichtung. „Wo gibt es das
noch? Kunst in freier Natur und ohne Eintritt?“, freut sich der
Akteur. Peter Berth sieht das ähnlich und überschreibt seinen
Beitrag mit den Worten: „Ein Glück ist, dass es Wicze Braun und
Wolfgang Brudes gibt.“ Die Ausstellung ist voraussichtlich bis Mai
2021 zu besichtigen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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