Verkehrszählung
Bürgervereine fürchten größere Belastungen

Radeln, wie hier an der Zählstelle Burbankstraße, scheint in Vilich-Müdorf, auch wegen der zentralen Lage und entsprechender Anbindungen an der Tagesordnung zu sein. | Foto: Müller
  • Radeln, wie hier an der Zählstelle Burbankstraße, scheint in Vilich-Müdorf, auch wegen der zentralen Lage und entsprechender Anbindungen an der Tagesordnung zu sein.
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Beuel - Die Inbetriebnahme der neuen S13 Trasse zwischen dem Flughafen
Köln/Bonn und Bonn-Oberkassel ist für 2028 geplant und liegt nach
Angaben der DB im Zeitplan. Geplant ist dabei u.a. ein Umsteigebahnhof
im Beueler Ortsteil Vilich, der als Knotenpunkt zur S-Bahn Linie 66,
dem MIV und öffentlichen Verkehrsmitteln nahe der B56 gebaut wird.

Sorgen bereitet den Bürgern der Bau und die nachfolgende
Inbetriebnahme mit entsprechenden Verkehrsströmen rund um den
S-Bahnhaltepunkt. Sie befürchten in Vilich, Vilich-Müldorf und
Geislar ein überhöhtes Verkehrsaufkommen. Diesem, so die jeweiligen
Bürgervereine, könne die aktuelle Verkehrsführung nicht gerecht
werden, sodass der Verkehr durch die S13 noch einmal verschärft
werden könnte und zum Kollaps führe.

Deshalb hatten sich die Bürgervereine im Vorfeld entschlossen, am
vergangenen Donnerstag eine erste große Verkehrszählung
durchzuführen. Das Konzept wurde in Abstimmung mit Prof. Dr.-Ing.
Theo Kötter vom Institut für Städtebau und Bodenordnung der
Universität Bonn und der Stadtverwaltung Bonn erarbeitet. Ziel des
gemeinsamen Projektes ist ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept zu
entwickeln. Die Bürgervereine bieten der Stadtverwaltung die
erhobenen Verkehrsdaten vorab an, um die weiteren Planungen in der
Stadt Bonn mit zusätzlichen Daten zu untermauern.

Da aktuell die Brücke zwischen Vilich und Vilich-Müldorf geschlossen
ist, fließt weniger Verkehr durch die Ortsteile. Daher wird eine
weitere Verkehrszählung stattfinden, wenn die Brücke wieder für
Kraftfahrzeuge geöffnet ist. Dann wird sich auch der Bürgerverein
Vilich beteiligen, der diesmal noch nicht aktiv werden konnte.

Gezählt wurde mit insgesamt mehr als 50 Personen nach Vorgaben von
Prof. Kötter und der Bundesstadt, die aus Erfahrungen den Donnerstag
als repräsentativen Tag mit zwei Zählblöcken in den Zeiten von
jeweils 6 bis 10 Uhr und 15 bis 19 Uhr vorgaben.

In Geislar wurde der Verkehr an vier „neuralgischen” Punkten
gezählt. Seit Jahren ist beispielsweise der Durchgangsverkehr in der
Geislarstraße, auch wegen der Einwohner des Neubaugebietes
Geislar-West, angestiegen. Anstatt unmittelbar über die Straße
„Auf der Rötschen“ zur Niederkasseler Straße zu fahren finden
Fahrten nach Beuel, der Bonner Innenstadt, oder auf die B56
weitestgehend über die Geislarstraße statt.

Die meisten PKW wurden Orts ein- und -ausfahrend zwischen 16 und 17
Uhr mit 628 Kfz gezählt. Viel Bewegung wurde im Dorf morgens zwischen
7 und 8 Uhr registriert, wenn dort 120 Fußgänger, 116 Radfahrer, 7
Motorräder, 349 PKW und 15 Busse auf der Straße sind.

Erst zwischen 16 und 17 Uhr ist dann wieder „Rush Hour“, da sich
96 Fußgänger, 47 Radfahrer, 15 Motorräder, 342 PKW und 13 Busse auf
den Straßen bewegen. Vermutet wird, dass es sich dabei in erster
Linie um Anwohner handelt.

Dagegen scheint Vilich-Müldorf ein Radfahrer- und
Fußgänger-Hotspot, u.a. wegen der Pendler aus dem Rhein-Sieg-Kreis
und Nutzern der S-Bahnlinie 66, zu sein. Während der Zählzeiten
traten dort insgesamt 2.541 Radler in die Pedale und 1.188 Fußgänger
waren während den Erhebungszeiten an den Messstellen auf Tour. Busse
hingegen verkehren an der Bonner Stadtgrenze eher selten, denn
insgesamt wurden nur 30 Busbewegungen registriert. Auffällig und
sicherlich der S13 Baustelle geschuldet sind 23 Fahrten von
Baustellen-Kfz. Verliesen zwischen 8 und 9 Uhr 264 Pkw den Beueler
Ortsteil so fuhren zwischen 15 und 16 Uhr wieder 322 PKW nach
Vilich-Müldorf ein.

Um das Verkehrsaufkommen weiterhin besser zu beurteilen und
entsprechende Schlüsse zur weiteren Planung zu ziehen, sind die
durchgeführten Maßnahmen nur ein vielversprechender Anfang.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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