Europa für alle!
Junge Freiwillige im Einsatz für Senioren und Kinder

Kleine Möbel für kleine Leute: Eine Gruppe von Projektteilnehmern fertigte eigene Möbel aus Holz für die Bewohnerinnen und Bewohner des Mutter-Kind-Hauses im GFO Klostergarten an. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Kleine Möbel für kleine Leute: Eine Gruppe von Projektteilnehmern fertigte eigene Möbel aus Holz für die Bewohnerinnen und Bewohner des Mutter-Kind-Hauses im GFO Klostergarten an.
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Bornheim-Merten/Walberberg - (fes) „Sehr viel Spaß“ hat es Dildar Hussain gemacht, im GFO
Klostergarten mit älteren Menschen zusammenzuarbeiten und junge Leute
aus anderen Ländern kennenzulernen: „Ich habe sehr viel Neues
gelernt im Umgang mit den Senioren. Erfahrungen, die ich gut für
meine Arbeit gebrauchen kann.“ Hussain ist 19 Jahre jung. Vor knapp
3 Jahren kam er von Pakistan nach Bonn, wo er derzeit eine Ausbildung
zum Altenpfleger macht und ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz
tätig ist.

Er war einer von 23 jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren aus ganz
unterschiedlichen Ländern wie der Ukraine, Italien, Bulgarien,
Schottland oder auch Deutschland , die zwei Wochen lang am ersten
internationalen Gruppenfreiwilligendienst in der Jugendakademie
Walberberg teilnahmen. Sie engagierten sich im GFO Klostergarten in
Merten mit seinen diversen Einrichtungen für Senioren, Kinder und
Familien. Der Freiwilligendienst ist Teil des internationalen
Kooperationsprojektes „Europa für alle“. Das Projekt hat sich zum
Ziel gesetzt, mehr Jugendliche mit geringeren Chancen in
internationale Freiwilligendienste einzubinden, erklärte Inga Zinck,
Projektreferentin „Europa für alle“.

Vieles haben die jungen Frauen und Männer in der Tat geleistet. So
hat eine Gruppe das beliebte Heiligenhäuschen in der weitläufigen
Gartenanlage abgeschrubbt und gereinigt. Gemeinsam mit den Bewohnern
wurden schöne Blumen gepflanzt, eigene Skulpturen kreiert und die
Ruhebänke aus Holz neu gestrichen. 140 Jahre alt ist das
Heiligenhäuschen – so alt wie das Kloster. Und es ist für viele
Mertener ein beliebter Punkt zum Verweilen.

Eine andere Gruppe Jugendlicher baute mit den Kindergartenkindern
Hochbeete. Eine weitere Gruppe pflegte den Sinnesgarten am
Seniorenzentrum, der speziell für Menschen mit Demenz gedacht ist.
Sie dekorierten das Altenheim mit Lavendelsträußchen, lackierten die
Fingernägel der Damen und – passend zur Hitzewelle – bereiteten
kühlende Fußbäder für die Senioren vor.

Eine weitere Gruppe baute kleine Möbel für das Mutter-Kind-Haus.
Dazu gehörte auch der 18-jährige Boris Nedelchev aus Bulgarien, der
bald Jura studieren möchte. Er arbeitet gerne mit Holz. Und es machte
ihm auch Spaß Menschen aus anderen Nationen kennenzulernen: „Ich
habe einige Freunde gefunden. Wir haben auch schon Kontaktdaten
ausgetauscht. Für mich war das hier eine großartige Erfahrung.“
Auch Jacopo Renzo aus dem italienischen Mailand bereitete es Spaß
kleine Möbel anzufertigen. Er präsentierte stolz einen Kinderstuhl.
Auch größere gemeinsame Aktionen gab es, wie Nora Beißel,
Quartiersmanagerin im GFO Klostergarten, erläuterte. Beispielsweise
der Spaziergang mit Senioren und Kindern zu einer neuen Eisdiele in
Merten: „Wir hatten viele helfende Hände, um die Rollstühle zu
schieben. Mit unserem eigenen Personal wäre es nicht möglich
gewesen, sich so intensiv um die Bewohner zu kümmern. Gleichzeitig
konnten die Jugendlichen erfahren, wie es ist, wenn man einen
Rollstuhl schiebt und welche Barrieren es unterwegs gibt.“

Auch für Unterhaltung war gesorgt. So gab es zu Beginn der
Projektwochen einen interkulturellen Nachmittag im Seniorenzentrum.
Alle Teilnehmer stellten ihre Herkunftsländer vor, hatten
beispielsweise Trachten oder Tänze und Musik mitgebracht. Natürlich
gab es auch kulinarische Spezialitäten. Ausflüge nach Köln und Bonn
standen ebenfalls auf dem Programm. Zum Abschluss feierte man ein
großes gemeinsames Picknick mit den GFO-Klostergarten-Bewohnern und
Bürgern aus Merten.

Für Nora Beißel war dies eine sehr gelungene Aktion, die sowohl den
Bewohnern, als auch den Jugendlichen jede Menge Impulse gegeben hatte:
„Für mich sind die Jugendlichen Europabotschafter. Sie können die
Erfahrungen, die sie hier erlebt haben mit in ihre Heimatländer
bringen und dort in ihren Alltag einbringen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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