Rheinspange stoppen
Lauter Protest am Rheinufer

Signal am Rheinufer: An der Widdiger NATO-Rampe demonstrierten doppelt so viele Gegner der Rheinspange als angekündigt.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Signal am Rheinufer: An der Widdiger NATO-Rampe demonstrierten doppelt so viele Gegner der Rheinspange als angekündigt. 
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Bornheim-Widdig -  (fes). „Radeln für die Verkehrswende – Rheinspange
stoppen!“ – unter diesem Motto hatten der Allgemeine Deutsche
Fahrradclub (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg mit mehr als 30 Umweltgruppen, vier
Demonstrationszügen und gut 800 Teilnehmern aus Bonn sowie aus dem
Rhein-Sieg- und Rhein-Erft-Kreis mobil gemacht gegen die geplante
Rheinquerung, die bis 2030 kommen soll.

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Auch im Vorgebirge protestierten gemeinsam mit dem ADFC Bornheim, dem
Landschafts-Schutzverein Vorgebirge (LSV), den lokalen Initiativen von
„Fridays for Future“ und „Parents for Future“ sowie der erst
vor wenigen Tagen gegründeten zweiten Widdiger Bürgerinitiative
„NEIN zur Rheinspange! JA zur Nulllösung zahlreiche Demonstranten,
darunter auch einige Bürger aus Urfeld, an der NATO-Rampe, der
Schiffsanlegestelle, in Widdig. Mit rund 220 Teilnehmern kamen doppelt
so viele zuvor von den Organisatoren angemeldet.
„Wenn ihr diese Brücke baut, wir sind hier, wir sind laut!“,
skandierten die Protestler unüberhörbar, um gegen die
Autobahnausbaupläne zwischen der A 59 und A 555 zu protestieren. Auf
der gegenüberliegenden Rheinseite schallte den Widdigern die
„Antwort“ von rund 300 Rheinspangen-Gegnern aus Niederkassel
entgegen. Bornheims ADFC-Sprecher Stefan Wicht sprach sich dafür aus,
statt der Querung die Radinfrastruktur sowie den ÖPNV auszubauen,
mehr Homeoffice-Arbeitsplätze einzurichten um die Pendlerströme zu
reduzieren und den Güterverkehr stärker auf die Schiene zu
verlagern.
Klare Worte fand auch Mia Hense, Sprecherin der Bornheimer „Fridays
for Future: „Die Rheinspange ist ein schöner Name für ein Bauwerk
mit hässlichen Folgen. Das Projekt ist rückständig. Die
Verantwortlichen haben die Gefahr durch den Klimawandel nicht
erkannt.“
Erst wenige Tage vor der Kundgebung hatte sich in Widdig eine zweite
Bürgerinitiative gegründet: „NEIN zur Rheinspange! JA zur
Nulllösung!“ Sie fordert laut Sprecher Norbert Kemmer den
generellen Verzicht auf eine Rheinquerung, auch im Kölner Süden bei
Godorf, also eine „Nulllösung“. Die Anfang 2020 gegründete BI
„RheinspangeW3W4“ lehnt eine Rheinquerung im Bereich Widdig und
Urfeld ab, sprich, die Varianten W2, W3 und W4, bevorzugt jedoch eine
Rheinbrücke oder einen Tunnel bei Godorf (W1).

Eine Nulllösung käme für die BI ebenfalls in Frage, dies „bei
gleichzeitiger Optimierung der bestehenden Autobahnen (A4, A59, A555
und A559) gemäß dem Bundesverkehrswegeplan verbunden mit
„signifikanten Verbesserungen im lokalen Verkehr durch den
ÖPNV-Ausbau“. So steht es in deren Positionspapier.

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