Christiane Gey
Kolping-Preisträgerin will weiter kämpfen

Addy Muckes (l.), Schwester Miriam Rauhut (2.v.l.), Dieter Spürck (r.) und zahlreiche weitere Gäste gratulierten Christiane Gey zum Erhalt des 27. Adolph-Kolping-Preises. | Foto: Schweitzer
  • Addy Muckes (l.), Schwester Miriam Rauhut (2.v.l.), Dieter Spürck (r.) und zahlreiche weitere Gäste gratulierten Christiane Gey zum Erhalt des 27. Adolph-Kolping-Preises.
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Kerpen - Im Foyer des Kerpener Rathauses wurde der 27. Adolph-Kolping-Preis an
Christiane Gey verliehen. Die gebürtige Buirerin wurde für ihre
Arbeit ausgezeichnet, die sie mit ihrem Hilfsprojekt NGO
„Childrights“ für Kinder in Indien leistet.

„Ich war doch sehr überrascht“, so Christiane Gey über die
Mitteilung, dass sie mit dem Adolph-Kolping-Preis ausgezeichnet werden
sollte. Sie bleibe und arbeite lieber im Hintergrund. „Da der Verein
seit zehn Jahren besteht, passt es gut und ich habe mich sehr
gefreut“, sagte Gey über die Auszeichnung.

„Die Kinder wissen auch schon Bescheid und freuen sich“,
berichtete sie den Gästen, die sich zur Preisverleihung im Foyer des
Kerpener Rathauses eingefunden hatten. Die Anwesenden wurden zuvor von
Bürgermeister Dieter Spürck begrüßt. „Ohne Freude, ohne
Erheiterung kann das Menschenherz nicht sein, am wenigsten in der
Jugend“, zitierte er Kolping im Zusammenhang mit Christiane Geys
Engagement für Kinder.

Laudator Addy Muckes berichtete, dass Christiane Gey in Buir geboren
wurde und neben einem Wirtschaftsstudium auch eine Ausbildung zur
Schmuckdesignerin absolviert hat. Mit 26 Jahren verließ sie Kerpen
und zog nach Valencia. Die erste Reise nach Indien machte sie sehr
betroffen von der offenkundigen Armut von Millionen Kindern. Sie
ergriff die Initiative und gründete das Hilfsprojekt NGO
„Childrights“. Muckes unterstrich, dass die Kinder in Indien kaum
von Gesetzeswegen geschützt würden. Es sei dort keine
Selbstverständlichkeit, dass es ein demokratisches Recht, gesundes
Essen, Chancen zur Entfaltung oder ein Dach über dem Kopf gebe.

„In mittlerweile drei Häusern, die gegen so manche Widerstände
durchgesetzt wurden, zwei in der Stadt Jaipur namens Ganga und
Childs-In, sowie eins in der Stadt Khajuro namens Nane-Home, wird dort
Kindern geholfen, die, und das ist hier unvorstellbar, wirklich nichts
haben. Kein Essen, kein zu Hause, absolut nichts. Bei Frau Gey
erhalten diese Kinder die grundlegendsten Dinge: Obdach, Erziehung,
Nahrung, medizinische Versorgung und vor allem auch Liebe“, so
Muckes über die Arbeit, die die Preisträgerin leistet. Sie habe sich
diesen Preis hart erarbeitet und verdient.Christiane Gey berichtete
über die Zustände, die sie bei ihrer ersten Reise nach Indien
erlebte. „Ich war schockiert“, beschrieb sie ihren Eindruck, als
sie erstmals Leprakranke, über die Straße kriechende Bettler und vor
allem Kinder ohne Kleidung, Nahrung oder Decken sah. „Es nützt
nichts, wenn du jetzt rumheulst, du musst etwas tun“, war für sie
die Konsequenz. Waren es anfangs zwölfKinder, so hat sie heute 60
Kinder in ihrer Obhut.

Fünf ihrer Schützlinge haben bereits Abitur gemacht und wollen nun
ein Studium beginnen. „Ihr gehört auf die Straße“, ist jedoch
die Aussage an den Universitäten. „Aber wir kämpfen weiter“,
zeigt sich Gey motiviert. Ein weiteres Projekt ist der Bau eines
eigenen Babyhauses. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro will Gey
für die Studiengebühren oder für das Babyhaus einsetzen.

Dhanush Shiva und Anika und Bianka Bakeerathan umrahmten den Festakt
mit traditionellen und modernen indischen Tanzdarbietungen und
musikalischen Beiträgen. Schwester Miriam Rauhut machte in ihrer
Vorlesung mit Kolpings Worten deutlich, dass es Zeit sei zum Handeln
und Wirken, wie es jedem möglich sei.

- Petra Schweitzer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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