Freiwilligendienst
Sie geht ein Jahr in ein Kinderheim in den Anden
Kerpen-Sindorf - Sarah Brandt aus Kerpen-Sindorf geht für ein Jahr nach Ecuador. Die
19-Jährige engagiert sich dort im Freiwilligendienst in einem
Kinderheim für Mädchen.
Eine Vorliebe für Südamerika wurde ihr gewissermaßen in die Wiege
gelegt, ist die sympathische junge Frau doch Halb-Mexikanerin, wie sie
erzählt. Sie spricht fließend Spanisch und hat somit schon einmal
gute Voraussetzungen, sich in dem südamerikanischen Land zurecht zu
finden. „Ich wollte nach der Schule nicht direkt studieren, sondern
ich wollte auch reisen und die Welt kennen lernen“, sagt Sarah
Brandt, die am Bergheimer Erftgymnasium das Fachabitur gemacht hat.
Am Samstag, 11. August, tritt sie die Reise nach Ecuador an und ist
gut vorbereitet, denn sie absolviert im Rahmen des Programms
„Weltwärts“ einen Freiwilligendienst, der vom Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu 75 Prozent gefördert wird.
Träger ihres Projekts ist das Kolpingwerk Deutschland. Nach einem
zehntägigen Vorbereitungsseminar folgten noch zwei weitere
Schulungen, damit die Jugendlichen am anderen Ende der Welt nicht ins
kalte Wasser geworfen werden. „Das Kolpingwerk ist für uns da, und
es gibt sehr viel Unterstützung“, hat Sarah Brandt erfahren. Auch
Thailand, Vietnam oder Tansania sind Länder, in die das Kolpingwerk
junge Helfer entsendet.
Für ein Jahr lebt und arbeitet die Abiturientin in Santo Domingo de
Tsáchilas, einer Großstadt in den südlichen Anden, zweieinhalb
Stunden von der Hauptstadt Quito entfernt. Ihr Einsatzort ist das
Kinderheim „Valle Feliz“, in dem 40 bis 50 Mädchen von zwei bis
17 Jahren von Nonnen betreut werden. Sie sind Waisen oder kommen aus
zerrütteten Familien und haben in dem Heim einen Zufluchtsort
gefunden.
Ihre Aufgaben, die sie dort übernehmen soll, kennt Sarah Brandt auch
schon: Nachhilfe in Spanisch und Englisch, Hausaufgabenbetreuung, aber
auch Putzen und Küchenarbeit stehen auf dem Plan. „Wir wollen nicht
den Leuten etwas beibringen, sondern wir wollen von den Menschen dort
etwas lernen“, lautet das Motto. Neue Kontakte finden, Erfahrungen
machen und das eigene Spanisch verbessern - das sind die Wünsche der
jungen Frau, die nach ihrem Südamerika-Einsatz am liebsten Hebamme
oder Sozialarbeiterin werden möchte.
Ganz neu ist die Jugendarbeit für die 19-jährige Sindorferin nicht.
Seit vier Jahren ist sie in der Pfarrgemeinde St. Maria Königin in
der Katholischen Jungen Gemeinde aktiv, hat als Jugendleiterin an
Sommerlagern teilgenommen und hat eine Schulung als Gruppenleiterin
gemacht. Denn: „Es macht mir großen Spaß, mit Kindern und
Jugendlichen zu arbeiten.“
Zum Programm „Weltwärts“ des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit gehört, dass die jungen Teilnehmer 25
Prozent der Kosten ihres Einsatzes durch Spenden finanzieren. Wer das
Engagement von Sarah Brandt unterstützen möchte, findet auf ihrer
Internetseite unter www.sarah.alemex.eu die nötigen Hinweise. Über
ihre Zeit in Santo Domingo will sie zudem auf ihrer Seite regelmäßig
berichten.
- Georg Zingsheim
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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