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Edelkrebse
Ausgestorbene Krebse angesiedelt

Vorsichtig wurden die jungen Edelkrebse von Marina Nowak bei Morsbach in die Freiheit entlassen.
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  • Vorsichtig wurden die jungen Edelkrebse von Marina Nowak bei Morsbach in die Freiheit entlassen.
  • Foto: Christoph Buchen

Morsbach. Der seit über 70 Jahren ausgestorbene Edelkrebs ist kürzlich in der Gemeinde Morsbach wieder angesiedelt worden. 250 Krebse, die zwei Jahre lang in der Eifel nachgezüchtet wurden, konnten an einem Gewässer in der Gemeinde Morsbach in die Freiheit entlassen werden. Etwa 75 Prozent der Tiere waren weiblich.

Vorausgegangen waren Messungen der Wasserqualität durch das Edelkrebsprojekt NRW und Kontrollen durch den NABU Morsbach. Durch die Kontrollgänge sollte zunächst festgestellt werden, ob sich in dem potentiellen Ansiedlungsgewässer amerikanische Flusskrebse aufhielten. Diese würden nämlich durch die eingeschleppte Krebspest eine Wiederansiedlung von heimischen Edelkrebsen, die sehr krankheitsanfällig sind, sinnlos machen. Die Wasserqualität ist jedoch sehr gut, und „Amerikaner“ wurden nicht nachgewiesen. Daher stand einer Wiederansiedlung des Edelkrebses nichts mehr im Wege. Marina Nowak, Mitarbeiterin des Edelkrebsprojektes, brachte die bis zu 15 Zentimeter großen jungen Krebse in einer Transportbox mit feuchter Holzwolle nach Morsbach.

Vorsichtig wurde Wasser aus dem Ansiedlungsgewässer entnommen und in die Transportbox gegossen. „Die Krebse müssen sich erst vorsichtig an die Wassertemperatur gewöhnen“, meinte die Krebsexpertin und erklärte weiter: „In diesem Jahr haben wir an sieben Stellen in Nordrhein-Westfalen Jungkrebse angesiedelt. Die Gemeinde Morsbach ist die einzige Gemeinde im südlichen Bergischen Land, in der Edelkrebse im Rahmen des landesweiten Projektes wieder ausgebracht werden. Insofern hat die Krebsansiedlung Modellcharakter für die Region zwischen Agger und Sieg“, meinte Marina Nowak. „Die Tiere sollen so den Fortbestand der Art sichern.“

Der NABU Morsbach, der die Patenschaft über die gepanzerten Scherenträger übernommen hat, hofft mit dieser Aktion, dass sich die bis zu 18 Zentimeter großen Edelkrebse wieder kräftig vermehren und über die Bäche weiter ausbreiten. Zudem gelten die „Neubürger“ als „Gesundheitspolizei“ in den Gewässern, weil sie ein breites Nahrungsspektrum haben, das von Laub bis zu toten Fischen reicht.

Für die nachtaktiven Edelkrebse gibt es an den Gewässern in der Gemeinde Morsbach wieder viele Versteckmöglichkeiten; auch hat sich die Wasserqualität allgemein verbessert, ideale Voraussetzungen also, um eine ausgestorbene Art erneut heimisch zu machen. „Nächstes Jahr wird man dann sehen, ob die Ansiedlung erfolgreich war“, sagte Marina Nowak am Ende der Aktion.

LeserReporter/in:

Christoph Buchen aus Morsbach

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