Ministerin Gebauer zu Gast
Berufliche Bildung stärken
Morsbach - Ein Gespräch zu Bildungsfragen stand an, als NRW-Bildungsministerin
Yvonne Gebauer auf Einladung der FDP Oberberg zu Gast im Morsbacher
Rathaus war. Anschließend besuchte sie die Lehrwerkstatt einer
ansässigen Firma. In Begleitung der Ministerin kamen die
FDP-Vorsitzende Ina Albowitz-Freytag, Bundestagskandidat Jörg von
Polheim und Dominik Trautmann, FDP-Südkreisbewerber für die
Landtagswahl 2022. Weitere Teilnehmer des Gesprächs waren unter
anderen Bürgermeister Jörg Bukowski sowie Jürgen Greis, Schulleiter
der Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule Morsbach.
„Wir haben lange versucht, alle Kinder zum Abitur zu bringen,
dadurch wurde die berufliche Bildung in den letzten Jahren stark
vernachlässigt, das versuchen wir jetzt zu verändern“, sagte die
Ministerin. Für das friedvolle Zusammensein in der Gesellschaft
brauche man jeden mit jeder Qualifizierung. Verschiedene Maßnahmen
seien auf den Weg gebracht worden, unter anderen das
„Frühwarnsystem“, das auf eine sinkende Schülerzahl aufmerksam
macht. Ausbildung müsse wohnortsnah stattfinden, gerade im
ländlichen Raum, unterstrich die Ministerin.
Die Nähe zu den Fachklassen sei ein Standortfaktor für die
Gemeinden. Das ist im Südkreis etwas schwierig, wurde Gebauer
zugetragen, müssen doch die Berufsschüler bis ins Kolleg nach
Gummersbach. Des Weiteren können Berufsschüler aus
Nordrhein-Westfalen ein Kolleg im benachbarten Rheinland-Pfalz
besuchen, andersherum geht das aber nicht. Dadurch werden die Wege
für die Schüler teilweise wesentlich länger. Über die
„Grenzprobleme“ will Gebauer mit ihrer Amtskollegin aus
Rheinland-Pfalz sprechen. Großartig fand sie das Vorhaben des
gesamten Kollegiums der Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule, zum
zehnjährigen Bestehen im Oktober statt eines Festes einen Spendenlauf
zugunsten der Flutopfer zu organisieren, wie Schulleiter Jürgen Greis
schilderte. Aussparen wollte die Ministerin gerne das Thema
Testverweigerer an den Schulen. Ihr Argument: „die Schulen haben es
schon schwer genug“.
Bei ihrem anschließenden Besuch in der Lehrwerkstatt einer
ansässigen Firma informierte sich Gebauer bei den Auszubildenden
über den Stand ihrer Ausbildung und schaute den jungen Lehrkräften
interessiert über die Schulter. Die Fachklassen der angehenden
Industriemechaniker und der Werkzeugmechaniker befinden sich in dem
Fall direkt vor Ort.
Wie wichtig es sei, die berufliche Bildung auch im ländlichen Raum
sicherzustellen, unterstrich die Ministerin nochmals und verwies auf
die NRW-Agenda zur Stärkung der Beruflichen Bildung. Die
fortschreitende Digitalisierung besonders in den Berufskollegs sei ein
wesentliches Instrument, um die Attraktivität der beruflichen Bildung
zu erhöhen und den Fachkräftebedarf zu sichern. „Wir haben uns auf
die Fahne geschrieben berufliche Bildung nach vorne bringen“, meinte
die Ministerin abschließend.
- Karin Rechenberger
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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