Besonderes Geburtstagsfest in Strick
Ein Dörfchen wie im Bilderbuch
Morsbach - 40 Jahre Dorfgemeinschaft Strick, wenn das kein Grund zum Feiern ist.
Bei strahlendem Sonnenschein versammelt sich ein großer Teil der 85
Stricker Dorfbewohner vor ihrer Wanderhütte auf dem Dorfplatz. Ein
historisches Wanderschild vom Sauerländer Gebirgsverein zeigt, wie
viele Kilometer man ins nächste Dorf oder nach Morsbach laufen muss.
Daneben qualmt der auf 380 Grad aufgeheizte Backes und wartet auf die
Pizza. Unter dem Zeltdach locken Kaffee und Kuchen, alles selbst
gebacken von den Stricker Frauen. Bernd Stinner und Vater Georg vom
Vorstand des Dorfvereines heißen die Bewohner willkommen und Georg
Stinner schildert einige Stationen des Werdegangs von 1978 bis heute.
Mit einem Spielplatz für die Kinder hatte alles begonnen und heute
ist der Dorfverein fast schon wie eine große Familie, die vieles
geleistet hat und das schweißt die Bewohner zusammen. Hier oben auf
dem Berg wird nicht nur Bier und Grillwurst durchgereicht, hier wird
richtig gearbeitet.
So hatte man gemeinsam im Zuge der Dorfverschönerungsaktion einige
Bäume gepflanzt, die bis heute regelmäßig gepflegt werden.
Sitzbänke an den Wegen um das Dorf herum wurden aufgestellt und
werden fürsorglich gepflegt. „Wenn die älteren Leute hier
spazieren gehen, müssen sie sich doch auch mal ausruhen“ erklärt
Bernd Stinner, der auch selbst mit künstlerischer Ader Hand anlegt
und Bänke und Tische aus edlem Holz selbst gestaltet. Auch den Backes
hat Stinner gemeinsam mit einem Freund aus der Stricker Familie
Blecker gebaut. Von Beginn an waren die Bleckers und Stinners mit
einigen anderen Gründungsväter des Vereines.
Die Wanderhütte, die früher als Viehhütte diente habe man von der
Wiese der Bleckers geholt und auf dem Dorfplatz im ursprünglichen
Zustand wiederaufgebaut. Diese Erfolge verbinden die Menschen im Dorf.
Jährlich gibt es Jahresausflüge mit dem dorfeigenen Bus samt Fahrer,
es gibt Wandertage und jedes Jahr findet bei einem anderen
Dorfbewohner ein Weihnachtsmarkt statt.
Getränkemärkchen braucht man hier nicht, jeder bringt etwas mit und
jeder kann sich nehmen was er will. In der großen Ausstellungshalle
der Stinners ist ein Kino aufgebaut und auf einer großen Leinwand
können die Dorfbewohner die Vergangenheit noch mal aufleben lassen.
Georg Stinner hat eine große Vorliebe fürs Historische und nimmt es
sehr genau mit der Chronik, zur Freude derer, die sie durchblättern.
Mit Fotos und Texten wurde von 1978 bis heute alles genau
dokumentiert. Jedes Einladungsplakat wurde aufgehoben und an diesem
Festtag präsentiert. Einer der Höhepunkte des Tages, die
Dorfolympiade, mit schwierigen Aufgaben, wie Dosenschießen,
Gummistiefelweitwurf, oder die Größe eines BHs erraten. Hauptgewinn
war eine Wein-Probe, die aus einem tränentreibenden Sack Zwiebeln
bestand. Zu lachen gab es bis in den Abend hinein reichlich und wer
einmal mitten ist, der weiß, so funktioniert echte Gemeinschaft.
- Nadja Schwendemann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.