Platzkonzert für die Flutopfer
Eine willkommende Abwechslung
Morsbach - Zwar gibt es offiziell noch keine Partnerschaft auf kommunaler Ebene
zwischen den Gemeinden Morsbach und Swisttal, aber dennoch haben sich
zwischen den ehrenamtlichen Helfern der Hochwassernachsorge und den
Hilfesuchenden mehrere Freundschaften entwickelt. Grund genug für den
Musikverein Lichtenberg und dem Klangwerk Morsbach, der
linksrheinischen Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis einen Antrittsbesuch
abzustatten.
Kürzlich richteten daher 31 Musiker beider Vereine unter der Leitung
von Nadine Reuber ein Platzkonzert im Ortsteil Odendorf, der besonders
von der Flut betroffen war, aus. Wenn immer die Morsbacher in den
letzten sechs Wochen nach dort kamen, um fast täglich Hilfe zu
leisten, wurden sie freundschaftlich begrüßt. So auch am Konzerttag.
Auf dem Zehnthof, einem Platz vor der romanischen Kirche und dem
historischen Zehnthaus von Odendorf, waren vor allem zahlreiche, von
der Flut betroffene Bürger gekommen, um den Musikbeiträgen der
Morsbacher zuzuhören.
Auch Bürgermeister Jörg Bukowski war mit nach Odendorf gekommen, um
die Musiker zu begleiten und um Gespräche zu führen für die weitere
Hilfe, die von Morsbach aus in den nächsten Wochen noch starten soll.
Zu Beginn des Konzertes stellte er kurz die Orchestergemeinschaft vor,
die, so Bukowski „Corona bedingt den Beifall nicht mehr gewohnt ist
und sich heute auf den Applaus der Odendorfer freuen“. Der
Bürgermeister betonte weiter, dass inzwischen eine
Städtepartnerschaft der besonderen Art entstanden ist.
Die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner bestätigte dies und
freute sich, dass die Morsbacher nach der Flutkatastrophe sofort
gekommen sind, um Hilfe zu leiten. „Ohne, dass ihr gerufen wurdet,
habt ihr eine Kontinuität entwickelt, die bemerkenswert ist“,
meinte sie und überreichte Bürgermeister Bukowski stellvertretend
für alle Helfer den Schwisttal-Teller.
Arletta Kösling, ehrenamtliche Vorsitzende im Swisttaler
Ortsausschuss, bedankte sich bei der Gemeinde Morsbach für 10.000
Euro Spende, die bereits überwiesen wurden.
„Wir haben 85 Hilfeanträge, und da ist das Geld der Morsbacher
Spender sehr willkommen“, ist sie sich sicher.
Kai Imsande, ehrenamtlicher Koordinator der Hilfsmaßnahmen im
Infopoint Odendorf, freute sich über die Abwechslung, die die Musiker
boten. „Jetzt haben die betroffenen Bürger wenigstens für kurze
Zeit mal etwas Abwechslung in ihrem dramatischen Kampf um den Erhalt
und die Instandsetzung ihrer Häuser und Wohnungen“, betonte er.
Nach fast zwei Stunden Spielzeit und einer Zugabe konnte Kai Imsande
die Morsbacher Musiker wieder verabschieden.
Bekanntlich hatten auf Initiative von Jörg Bukowski schon wenige Tage
nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli die Hilfsaktionen von Seiten
der Gemeinde Morsbach eingesetzt. Auf einem eigens eingerichteten
Sonderkonto sind bereits über 35.000 Euro an Spenden eingegangen, die
jetzt gezielt für die Beseitigung der Flutschäden eingesetzt werden.
Das Spendenkonto bei der Gemeindekasse Morsbach lautet: IBAN lautet:
DE 20384621351501000023, Verwendungszweck: Hochwasser Odendorf.
Weitere Spenden sind willkommen.
- Christoph Buchen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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