Die Glocken von Sankt Gertrud
Endlich läuten sie wieder
Morsbach - Auch Glocken und ihr Antrieb unterliegen einem natürlichen
Verschleiß, vor allem, wenn sie über Jahrzehnte zum Gebet läuten.
So war es nicht verwunderlich, dass die Läutemaschinen der Glocken
von St. Gertrud Morsbach jetzt in die Jahre gekommen waren und
dringend erneuert werden mussten. Die verschlissenen, mechanischen
Steuerköpfe aller vier Glocken wurden entfernt und durch digitale
Steuerungen ersetzt. Mit der Sanierung war die nördlichste
Glockengießerei Deutschland, die traditionsreiche Glocken- und
Kunstguss-Manufaktur Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher in Westfalen
beauftragt worden. Zwei Techniker hatten sich daher für zwei Tage
ihren Arbeitsplatz im Turm der Basilika eingerichtet und zunächst die
etwa 60 Jahre alte mechanische Antriebstechnik der Glocken demontiert.
Gekonnt wurden dann neue Steuerungseinheiten für die vier
Läutemaschinen installiert. Sie entsprechen nun dem heutigen Stand
der Technik. Die Läutemaschine ist der Antrieb der Glocke. Ein
Elektromotor mit elektronischer Steuerung bringt über einen Ketten-
oder Riemenantrieb und das am Glockenjoch befestigte Seilrad die
Glocke zum Schwingen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten erfolgte
jetzt das Probeläuten. Alles funktionierte perfekt, und die Glocken
läuten jetzt wieder morgens um 6 Uhr, mittags um 12Uhr und abends um
18 Uhr sowie vor den Gottesdiensten.
Die Kosten der Sanierung der Glockentechnik betragen 7.500 Euro.
Pfarrer Tobias Zöller freute sich, dass die Glocken jetzt wieder
problemlos funktionieren. „Unsere toll klingenden Glocken rufen mit
heller Stimme die Morsbacher seit Jahrhunderten zu Gottesdienst und
Gebet. Sie erinnern die Menschen daran, dass über uns der Himmel für
uns offen steht. Diese Stimme hat Gott sei Dank eine Zukunft.“,
meint der Geistliche.
Die vier Bronzeglocken von St. Gertrud Morsbach:
Gertrudisglocke aus dem Jahr 1521: Durchmesser 1,21 Meter, 1040 Kilo
schwer, Ton e; Dreifaltigkeitsglocke, 1778, 1,35 Meter, 1480 Kilo, Ton
d; Marienglocke, 1975, 1,04 Meter, 700 Kilo, Ton g; Wandlungsglocke,
Jahr unbekannt, 32 Zentimeter, 2
- Christoph Buchen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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