Gegen Windräder
Für die bedrohte Natur

Demonstration gegen die geplanten Windkrafträder an Schloss Crottorf. | Foto: Michael Kupper
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  • Demonstration gegen die geplanten Windkrafträder an Schloss Crottorf.
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Schloss Crottorf - Bereits 2014 hatte Hermann Graf Hatzfeldt, Eigentümer von Schloss
Crottorf und etwa 80 Prozent der Waldflächen in der Gemeinde
Friesenhagen, über einen Pachtvertrag Flächen zur Errichtung von
Windenergieanlagen zur Verfügung gestellt. Im Dezember vergangenen
Jahres hatte die Firma beim Landkreis Altenkirchen einen Bauantrag
für vorerst sieben Windräder gestellt, trotz des vorliegenden
Artenschutzgutachtens von Christoph Buchen aus Morsbach und Horst
Braun aus Friesenhagen-Steeg. Die beiden Naturschutzbeauftragten
weisen die Pläne zurück, weil die Flächen allesamt im
Landschaftsschutzgebiet liegen und Fledermausarten, brütende
Rotmilan- sowie Schwarzstorchpaare gefährdet sind.

Am Marsch zum Schloss beteiligten sich auch viele Jugendliche, um für
den Erhalt einer intakten Natur einzutreten. Laura Schmidt (13) und
Leon Röder (13) aus Steeg sind sich einig: „Wir möchten nicht,
dass unsere Heimat zerstört wird.“

In Crottorf traf der Zug auf eine etwa 50-köpfige Gruppe
Gegendemonstranten unter Leitung deines Energieversorgers, die die
Ankommenden mit einem lauten Sprechchor „Hopp, hopp, hopp – BI
Stopp!“ begrüßten. Udo Otterbach von der BI Wildenburgerland
freute sich darüber: „Auch die andere Seite zu hören, ist gelebte
Demokratie!“ Leider begaben sie sich schon zu Beginn der
Rednervorträge am Schlosstor auf den Heimweg, sodass ihre Argumente
„Pro Windkraft“ im Dunkeln blieben.

Bundesvorsitzender der Naturschutzinitiative Harry Neumann erklärte
seine Bereitschaft, gegen eine eventuelle Baugenehmigung zu klagen.

Lena Schmidt, Abiturientin und angehende Studentin der Sozialarbeit,
betonte: „Ich habe lange überlegt, auf welcher Seite ich stehe und
festgestellt, dass wir alle auf Seiten der Natur stehen. Ich will auf
einer gesunden Erde leben und zu einer gesunden Erde gehört ein
gesunder Wald!“

Der Pressesprecher der „Deutschen Schutz-Gemeinschaft Schall für
Mensch und Tier“, Dr. Franz Josef Reischmann wies auf die
gesundheitsschädlichen Wirkungen von Infraschall durch Windräder
hin, dessen Frequenz unter dem menschlichen Hörvermögen liegt.
Finnische Studien hätten daher empfohlen, Windkraftanlagen nur in
einem Abstand von mehr als 50 Kilometern zu Wohngebieten zu errichten.

BI-Vorsitzender Christoph Gehrke meinte, das Wildenburger Land mit
seinen seltenen Tierarten sei eine Tabuzone für Windkraftanlagen:
„Protest ist aber nur die eine Seite, wir arbeiten an einer echten
Energiewende mit nachhaltigen Reduktionsstrategien und einem
veränderten Wohlstandsverständnis.“

Er hofft, mit dieser Demo und 1000 im März gesammelten Unterschriften
(65 Prozent der Einwohner) Graf Hatzfeldt zum Rücktritt von seinem
Pachtvertrag zu bewegen.

- Michael Kupper

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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