Polizei dein Freund und Helfer
Gestohlener Torso zurück
Morsbach - Wieviel Glück braucht es, um einen Fall wie diesen aufzuklären und
ein so unersetzliches Kunstwerk, wie den fast 300 kg schweren
Frauentorso des Künstlers Hans Bulla wieder zu bekommen? Sicher eine
ganze Menge.
Angefangen mit den Polizeibeamten, die einem nützlichen Hinweis
nachgingen und in der Wohnung eines 46-jährigen in Waldbrö-
Hermesdorf den Torso auffanden, so im Polizeibericht zu lesen.
Was angeblich legal gekauft sei, erwies sich als der im Juli 2017 vom
Gelände einer Morsbacher Steinmetzfirma gestohlene Torso aus Stein.
Dort stand die erste Skulptur des Nümbrechter Künstlers Hans Bulla
zur Ausstellung auf dem Gelände des Firmeninhabers und Kunstfreundes
Uwe Dode.
Für die Polizeibeamten ein wenig zu schwer, riefen diese in Dode´s
Firma an und baten um tatkräftige Unterstützung. „Wir waren gerade
mit einem Bus in der Nähe“, schilderte Uwe Dode die Situation, und
so packten zwei seiner Mitarbeiter einmal kräftig an, stemmten den
Torso auf eine Sackkarre und brachten sie mit dem Bus zurück auf das
Steinmetzgelände in Volperhausen.
„Sie stand im Wohnzimmer, mit einem Blumentopf daneben“, berichtet
einer der Mitarbeiter. Wer die Skulptur gestohlen hat, sei der Polizei
bekannt, nun wird noch ermittelt, ob der Käufer vom Diebstahl wusste.
Den Künstler Hans Bulla erreichte die Nachricht am frühen morgen per
Telefon. Immer wieder habe er, der selbst bis zur Rente Polizeibeamter
war, über den Tathergang und die Vorgehensweise spekuliert und somit
immer wieder ein Fünkchen Hoffnung geschürt, sein Werk eines Tages
wieder zu bekommen. „Im Moment habe ich einfach Glück“ strahlt
Bulla, der gerade erst einen Publikumspreis mit seinen Skulpturen beim
Verein „TheRhineArt“ am Katharinenhof gewann.
Er hätte nie damit gerechnet, diesen Torso jemals wieder zu sehen.
Besonders bedanken möchte er sich bei den Kriminalkommissaren für
ihre Arbeit. Das gute Stück ist unversehrt, nur der Eisenfuß hat die
Seite gewechselt, doch das, so Bulla, wird er wieder in den
Ursprünglichen Zustand versetzen. Sogar Kaufinteressenten haben sich
schon gemeldet. Wer ihn in Zukunft in seinem Garten stehen hat, hat
die spannende Geschichte gleich mit erworben.
- Nadja Schwendemann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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