Müeschbejer Oowend
Hermann-Josef Schuh: Müeschbejer Jong 2024
Morsbach. Mit einem gelungenen „Müeschbejer Oowend“ ist der Heimatverein Morsbach in das frisch renovierte Gertrudisheim zurückgekehrt. Nach dem Brand vor genau sechs Jahren musste der Verein mit seinem Heimatabend vorübergehend in die Kulturstätte ausweichen.
Umso mehr freute sich Vorsitzender Werner Schuh bei seiner Begrüßung, dass jetzt wieder der Saal voll besetzt war und das Publikum ein abwechslungsreiches Programm geboten bekam. Zunächst zeigten er und Co-Moderator Jens Mauelshagen bei einem Bilderrückblick auf, was der Heimatverein seit dem letzten „Müeschbejer Oowend“ so alles veranstaltet und geleistet hatte. Dabei stachen die Konzerte mit der Kölner Band „Paveier“ besonders heraus.
Eisbrecher war daraufhin die Kindergarde der Karnevalsgesellschaft Morsbach (KG). Manuel Puhl, Sprecher der Garde, kündigte die kleinen Nachwuchstänzer mit den Worten an „Auferstanden aus Asche und Ruinen“ und meinte damit natürlich das Gertrudisheim, in dem die Garde jetzt die Uraufführung ihres Sessionstanzes präsentieren konnte. Wie immer bekamen die Kleinen, angeführt vom Speiß Max Hombach sowie dem Tanzpaar Ellis Stausberg und Mats Stricker, tosenden Applaus.
Schlag auf Schlag ging es dann weiter. Die Mini-Wolpis glänzten mit Tänzen zur Disney-Musik, und die „großen“ Wolpertinger hatten die Oscar-Verleihung zum Thema („The Oscar goes to …“). Der „Grüß-August“, alias Norbert Kötting, hielt eine ebenso nichtssagende wie vielsagend, aber lustige Rede. Er dankte und grüßte dabei „Gott und die Welt“. Die Simultandolmetscherin Nicole Selhorst, wie Kötting Mitglied der Theatergruppe Morsbach, interpretierte den Nonsens dabei spontan mit gestenreichen Gebärden.
Erster Höhepunkt des Abends war die Band „Bel Kantholz“. Neben kritischen Liedern über die Schlaglöcher reichen Straßen in Morsbach, gab sie auch wieder Ohrwürmer zum Besten. Bei der Hymne „Wenn Sankt Gertrud die Glocke schläät“ leuchteten die Handylampen im Publikum und auf der Leinwand wurden Heimatfotos gezeigt.
Für Stimmung sorgten auch die beiden Musikgruppen „Musikverein Lichtenberg“ und „Klangwerk Morsbach“. Gemeinsam spielten sie kölsche Stimmungslieder, Ohrwürmer und Marschmusikstücke. Als das Publikum bereits vor Begeisterung stand und mitklatschte, leiteten die Musiker auch gleich den Einmarsch der Karnevalsgesellschaft Morsbach ein.
Die Bühne konnte kaum die große Zahl an Personen fassen, Musiker, Garde „Blau-Weiß“, Funkengarde, KG-Vorstand, Damenelferrat und natürlich den noch amtierenden Prinzen Markus I. aus dem Hause Held. Er freute sich riesig, den krönenden Abschluss seiner Session beim Müeschbejer Oowend begehen zu können, bevor er dann bei der nächsten Prinzenproklamation am 16. November endgültig abdanken wird.
Nach dem Auftritt der Garde „Blau-Weiß“ mit ihren flotten Tänzen und ihrer Flugakrobatik leitete Vorsitzender Werner Schuh zum eigentlichen Höhepunkt des Abends über, der Verleihung der Ehrenbezeichnung „Müeschbejer Jong 2024“ an Hermann-Josef Schuh. In der Laudatio verlas der Vorsitzende die ehrenamtlichen Verdienste seines Namensvetters.
Hermann-Josef Schuh ist seit vielen Jahren ebenso Heimat-, Ahnen- und Brauchtumsforscher wie auch Fotograf, Karikaturist und leidenschaftlicher Sänger.
In dem Friesenhagener Nachbarort Steeg zwar geboren, ist der 74-Jährige schon seit Jahrzehnten fest in Morsbach verwurzelt. Er hat das Erntedankfest als altes Brauchtumsfest in seiner Heimat erforscht, dokumentiert und darüber einen dicken Bildband veröffentlicht. Zahlreiche weitere Publikationen über die Heimatgeschichte zeugen von den vielfältigen Aktivitäten des Lokalhistorikers. Hermann-Josef Schuh war zeitweise zweiter Vorsitzender des Heimatvereins und dokumentiert mit seinen Fotos und Aufzeichnungen schon lange zahlreiche Feste in Morsbach, wie zum Beispiel das Erntedankfest in Lichtenberg, den Rosenmontagszug oder auch die Aufführungen der Theatergruppe Morsbach. Sichtlich überrascht nahm er die Urkunde und die mit seinem Konterfei gestaltete Puppe entgegen und bedankte sich bewegt. Mit einem gemütlichen Beisammensein endete der zwölfte„Müeschbejer Oowend“.
Vorsitzender Werner Schuh dankte den zahlreichen Helfern, die zum Gelingen des erfolgreichen Abends beigetragen haben.
LeserReporter/in:Christoph Buchen aus Morsbach |
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