Zweijähriges gefeiert
Kampf gegen Windräder

Die aktuellen Schwarzstorch- und Rotmilanbrutvorkommen im Wildenburger Land sollen, nach einem Artenschutzgutachten der BI dazu beitragen, Windräder zu verhindern. Das Archivbild zeigt junge Schwarzstörche im Horst kurz vor dem Ausfliegen. | Foto: Christoph  Buchen
  • Die aktuellen Schwarzstorch- und Rotmilanbrutvorkommen im Wildenburger Land sollen, nach einem Artenschutzgutachten der BI dazu beitragen, Windräder zu verhindern. Das Archivbild zeigt junge Schwarzstörche im Horst kurz vor dem Ausfliegen.
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Morsbach - „Die Vernunft hat gesiegt.“ Mit diesen Worten fasste Udo
Otterbach, Sprecher der Bürgerinitiative „Wildenburger Land“ die
Reaktionen auf die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen zwischen der
nordrhein-westfälischen CDU und FDP zusammen. Danach müssen
Windräder in NRW künftig einen Mindestabstand von 1500 Metern zu
Wohngebieten einhalten. Das Sonderbaurecht im Wald soll ebenfalls
aufgehoben werden.

Die BI, die seit zwei Jahren besteht, hat über 600 Mitglieder,
darunter 300 aus dem Morsbacher und Reichshofer Raum. Sie kämpft
gegen die geplanten Windräder im Wildenburger Land und hatte zu einer
Bürgerfeier und zum politischen Dialog ins Bürgerhaus nach
Friesenhagen-Steeg eingeladen. Mit dabei auch acht Bürgerinitiativen
aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Kreisen des
Bergischen Landes, des Sauer- und des Siegerlandes. Sie vereinbarten,
die Aktivitäten gegen die Windkraft über Gemeinde- und Landesgrenzen
hinweg zu bündeln.

Udo Otterbach gab seine Hoffnung zum Ausdruck, dass auch auf
Bundesebene der unkontrollierte Ausbau der Windkraft in die gleiche
Richtung gelenkt werde, wie jetzt in Nordrhein-Westfalen. Der
Gastredner, Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel (CDU), betonte in
einer offenen Gesprächsrunde: „Windkraft darf nur im Einvernehmen
mit den Menschen, dem Arten- und Naturschutz umgesetzt werden.

Wir brauchen ein Moratorium, bis der Ausbau der Anlagen mit dem Ausbau
der Netze und der Speichertechnologien des Stroms synchronisiert
worden sind.

Allein schon der Infraschall gebietet es, dass der Mindestabstand zur
Wohnbebauung mindestens 1.500 m betragen muss. Fraglich ist auch, ob
Windkraftanlagen in den Wald gehören. Als größter CO2-Speicher soll
der Wald für CO2-arme Energieproduktion weichen. Wir brauchen die
Energiewende – aber mit Maß und Zeit.“, so Rüddel.

Bemerkenswert war auch die Liste der Aktivitäten, die BI-Sprecher
Christoph Gehrke, zugleich Leiter des Arbeitskreises
„Energiewende“, den Anwesenden in Steeg vorstellte.

So fanden in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Stammtische und
Informationsveranstaltungen statt, darunter beispielsweise zum Thema
Infraschall und Immobilienwertverluste sowie mit Enoch zu Guttenberg.

Es wurden Gespräche mit Politikern verschiedenster Parteien geführt,
Banner mit Fotomontagen entworfen, an Demonstrationen teilgenommen und
Windparks besichtigt. Auch mit den Bürgermeistern und Landräten der
betroffenen Gemeinden und Kreise wurden eingehende Gespräche
geführt. Zur Zeit läuft eine breit angelegte Unterschriftenkampagne.

Horst Braun, Leiter des Arbeitskreises Arten- und Naturschutz,
erläuterte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den
Naturschutzverbänden in NRW und Rheinland-Pfalz. Zur Zeit erarbeitet
dieser Arbeitskreis ein umfangreiches Artenschutzgutachten, das
historische Daten der letzten 50 Jahre von planungsrelevanten
Tierarten genauso enthält, wie aktuelle Brutdaten von Rotmilan,
Schwarzmilan und Schwarzstorch der letzten drei Jahre. Mit diesen
wissenschaftlich dokumentierten Daten ist sich die BI „Wildenburger
Land“ sicher, die 18 geplanten Windräder entlang der Gemeindegrenze
zwischen Morsbach, Reichshof und Friesenhagen verhindern zu können.

Im Rahmenprogramm der BI-Feier präsentierte Peter Merzhäuser den
Tierpark Niederfischbach und den Naturschutzverein Ebertseifen.
Falkner Georg Weber hatte einen stattlichen Uhu mitgebracht, den die
Besucher ausgiebig fotografieren konnten.

- Christoph Buchen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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