Erntedank
Lichtenberger feiern
Morsbach - „Dankbar für Frieden, Freiheit und einen reich gedeckten Tisch
haben wir nach wunderschönen Sommertagen allen Grund ein fröhliches
Erntedankfest zu feiern“, mit diesen Worten begrüßte das
Moderatorenduo Karin Wehling und Johannes Mauelshagen die Besucher des
traditionellen Festumzugs.
Wesentlich mehr Zuschauer als letztes Jahr säumten am Sonntag die
Lichtenberger Straßen. „Das freut uns sehr. Das liegt sehr
wahrscheinlich daran, dass wir dieses Jahr zum ersten Mal einen
regionalen Bauernmarkt anbieten“, erklärt Helmut Schöntauf vom
Festausschuss.
Der Bauernmarkt belebte das Dorf mit einem außergewöhnlichen
Sortiment überwiegend naturverbundener Produkte. An den rund 40
Ständen demonstrierten zahlreiche Handwerker und Künstler ihr
Können und forderten die Gäste zum Mitmachen auf. Viele Tiere
sorgten zu dem auf dem Festplatz für Begeisterung, besonders bei den
Kindern. Zu bestaunen gab es Hühner, Rinder, Greifvögel, Schafe,
Ponys, Kaninchen und Alpakas. Käse, Honig, Marmelade, Wurst,
Kräuter, Öle und Bio-Wein konnten gekostet werden.
Starker Andrang herrschte an der mobilen Apfelsaftpresse – dort
konnten die Besucher den frisch hergestellten Apfelsaft verkosten oder
in Flaschen abgefüllt mitnehmen. Den Anfang des Erntedankfestumzuges
mit 36 prächtig geschmückten Wagen, originellen Fußgruppen und
unterhaltsamer Marschmusik, machten die „Freunde alter Traktoren“
mit der neu gebundenen Erntekrone an Bord. Auf dem Fahrersitz des
Treckers saß Pastor Tobias Zöller, der den Traktor gekonnt steuerte.
„Ich habe ihm letzte Woche noch eine Fahrstunde erteilt“,
erzählte Helmut Schöntauf schmunzelnd, der ihn auf dem Beifahrersitz
begleitete. Ein einmaliger Sommer verdient einen einmaligen
Erntewagen, das hat sich die Nachbarschaft von der Straße Auf dem Pol
gedacht. „Der Garten wird zum Palmenhain, das kommt vom vielen
Sonnenschein“ – lautete ihr Motto.
Mit viel Liebe zum Detail schmückten sie ihren Wagen mit einer
riesigen Palme, Körbe voll leckerer Südfrüchte und einer richtigen
Bananenstaude. Auch die Niederasbacher machten den Rekordsommer zum
Thema. Ihr Motto lautete „Die Sonne war so heiß, es wurde Popcorn
aus dem Mais“. Für den seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
regenärmsten Sommer hatte die Nachbarschaft des Kindergartens Im
Hainsfeld „Alle Kannen stets bereit“. Ihr Wagen war mit einer
überdimensionalen Gießkanne geschmückt.
„Als Dorfes Segen“ – versorgte der Löschzug Lichtenberg einen
großen Baum inmitten eines Beetes auf ihrem Wagen mit reichlich
Wasser. In diesem Sommer hatte die Feuerwehr auf Anweisung von
Bürgermeister Bukowski mit 10.000 Litern Wasser die Bäume, Beete und
Grünanlagen bewässert, um das Schlimmste zu verhindern.
Ein wunderschöner Blickfang war die als Weinreben verkleidete Truppe,
die sich „Wilde13“ nennt. Ihr Motto lautete: „Junger Wein von
alten Reben“. Jedes ihrer Kostüme bestand aus einem Unterkleid, an
dem jeweils 60 aufgeblasene Luftballons befestigt waren. Die
„Erntewiewer“ zeigten in Anlehnung an den ersten Bauernmarkt eine
Bauernhochzeit, wie sie früher war.
Damals heiratete die Braut in einem schwarzen Kleid. Als Sonnen und
Blumen verkleidet waren die Kinder der Amitola- Grundschule mit ihren
Lehrerinnen unter dem Motto: „Bunt wie ein großer Blumenstrauß
sind alle Kinder in unserem Haus“ unterwegs. Hergestellt nach dem
Reinheitsgebot versorgten die Pfadfinder „Nebelkrähen“ die
Besucher mit Marmelade fürs Butterbrot, und die „Säuköppe“
boten ein „Schlacht-Fest-Essen“ und gaben Kostproben von Panhas
und Blutwurst.Im grünen Waldoutfit waren die große Kinderschar und
die Erzieherinnen des Kindergartens „Schatzkiste“ im Zug
vertreten. Ihr Motto: „Jeden Tag in der Natur, von Langeweile keine
Spur“. Alle Teilnehmer des Erntedankumzuges trugen mit originellen
Ideen zum gelungen Umzug bei. Den musikalischen Rahmen boten der
Musikverein Lichtenberg, der Musikzug Friesenhagen, der Musikverein
Holpe sowie das Klangwerk Morsbach.
- Karin Rechenberger
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.