Demo gegen rechts
Morsbach steht auf!!! Diesmal schweigen wir nicht

Rund 700 Menschen setzten ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus.                    | Foto: Karin Rechenberger
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  • Rund 700 Menschen setzten ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus.
  • Foto: Karin Rechenberger

Morsbach. Fünf vor Zwölf am vorigen Sonntag. Auf dem Milly-la-Forêt-Platz vor dem Rathaus versammelten sich rund 700 Bürger, um ein klares Zeichen gegen Rechtsradikalismus zu setzten. Zu der öffentlichen Kundgebung „Morsbach steht auf – für Demokratie und Vielfalt“ hatte das „Morsbacher Bündnis gegen Rechts“, von Bürgern spontan gegründet, aufgerufen, und neben den zahlreichen Bürgern nahmen auch die politischen Vertreter, Vereine und ortsansässige Unternehmen teil.

Hintergrund der Kundgebung war die Konferenz der AfD in Potsdam vor zwei Wochen, bei der über die Deportation von Menschen mit ausländischem Hintergrund gesprochen wurde.

„Danke an alle, die sich in den letzten Tagen bewegt haben und Morsbach ein buntes Gesicht der Vielfalt und Demokratie gegeben haben“, sagte Tobias Schneider von der SPD Oberberg, der durch die Kundgebung führte. „Wir tragen alle gemeinsam die Verantwortung, dass diese NS-Zeit nie wiederkommt“, betonte Schneider. Er übergab das Mikrofon an Bürgermeister Jörg Bukowski, wie auch an die Vertreter der Gemeinderatsparteien, der Kirchen und Vereine sowie bei einer „Offenen Mikrofon-Runde“ an jeden, der das Wort zum Thema ergreifen wollte.

„Es fing damals mit einer Politik an, die von WIR gegen Die sprach, es fing an mit Intoleranz und Hassreden und Menschen, die einfach wegschauten“, sagte Bürgermeister Jörg Bukowski. Sein Appell lautete: „Lasst uns alle „mehr DAFÜR sein als dagegen!“ - für Demokratie und Vielfalt und für mehr Offenheit und Toleranz in unserer Gesellschaft! „Und wenn es immer mehr gibt, die Dafür sind statt dagegen, dann schaue ich weiter zuversichtlich in die Zukunft!“, sagte er.

„Ihr habt die Chance Flagge zu zeigen genutzt, vielen Dank dafür“, lobte Sebastian Schneider, Vorsitzender der Morsbacher SPD, die Bürger*innen, die mit Elan und Tatendrang die Idee zur Kundgebung hatten. „Wir müssen wachsam sein und bleiben und der AFD und der Werteunion die Stirn zeigen“, forderte die Grünen-Politikerin Bernadette Reinery-Hausmann. „Wir können uns über Politik ärgern oder streiten, aber Hass ist keine Meinung“, meinte Dirk Fassbender, Vorsitzendet der CDU, überzeugend.

„Morsbach bleibt nicht hinter dem Ofen. Wir sind am Puls der Zeit“, ist sich Pastor Tobias Zöller sicher und fordert „keine Zukunft den Rechtsextremisten“. Begeisterung über die rege Beteiligung der Kundgebung drückten alle Redner aus.

Von den gut 700 Demonstranten wurden zahlreiche Transparente wie „Diesmal schweigen wir nicht“, „AFD - Alternative gegen Dummköpfe“, „Nie wieder ist jetzt“, „Menschenrechte statt rechte Menschen“, „Nichts gelernt aus der Geschichte?“ oder „Lieber kunterbunt statt kackbraun“ hochgehalten. Die Kundgebung wurde von der Band „Meinschu“ musikalisch unterstützt.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Karin Rechenberger aus Morsbach

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