Ausstellung im Morsbacher Rathaus
Perle des Kunsthandwerks
Morsbach - (sn) Eine altertümlich anmutende Buchpresse, schmuckvoll von Hand
gebundene Bücher und Booklets aber auch tiefsinnige Texte
präsentierte der Morsbacher Buchbinder und Autor Markus Heibach
erstmalig auch unter dem Pseudonym „John Creek“ der
Öffentlichkeit.
Die zahlreichen Besucher in der Morsbacher Rathausgalerie konnten sich
von der Vielseitigkeit und Kreativität des Künstlers überzeugen.
Große und kleine Bücher in allen Farben und Materialien, ob glatt,
geriffelt, matt oder glänzend, Leder, Jute oder Kupferton, Papiere in
allen Dekors und Variationen waren zu finden. Bücher mit und ohne
Inhalt, denn wer ein Buch gerne verschenken möchte, lässt sich die
passenden Texte gleich mitliefern.
An den Galeriewänden in Glasrahmen und mit schmucken Schriftarten und
Ornamenten setzte Heibach seine Textinhalte in würdige Szene. Doch
auch den Werdegang eines Buches vom Anfang bis hin zur Fertigstellung
kann der Besucher anhand von gerahmten Fotos verfolgen.
Die Geschichte der menschlichen Schrift und der Buchdruck-und
Bindekunst erläuterte die Morsbacher Künstlerin Ursula Groten und
hob die Bedeutung einer handwerklichen Arbeit hervor, die sich über
die Jahrtausende von den Felswänden bis hin zur Digitalisierung
entwickelte. „Wörter können scharfe Schwerter sein“ weiß
Bürgermeister Jörg Bukowski in seiner Begrüßungsrede aus Erfahrung
zu sagen, doch könne man sie auch spielerisch einsetzen und Positives
damit schaffen.
Bukowski würdigte die Arbeit des Künstlers und deren Bedeutung in
einer durchdigitalisierten und schnelllebigen Zeit, in der kaum jemand
noch die Ruhe findet, Texte handschriftlich zu verfassen. Zu schnell
sei Undurchdachtes per Mail nach draußen geschickt. Umso wichtiger
sei es sich mit bewusster Wortwahl und Darstellung des Gesagten zu
beschäftigen.
Auch Heibachs Arbeit als Geschäftsführer im neuen Künstlerverein
„kunst-werk-66“ fand in Bukowskis Rede Anerkennung. Markus Heibach
sei nicht der einzige Künstler der Familie, auch Ehefrau und Tochter
widmen sich der Gesangskunst. Tochter Anja las aus einem der Texte und
sorgte für die musikalische Untermalung der Ausstellung mit ihrer
mittlerweile bekannten und außergewöhnlich melodischen und
ausdrucksstarken Stimme. Heibachs Text-und Bildwerk ist noch bis zum
20. April im Rathaus Morsbach während der Öffnungszeiten zu
besichtigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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