Erntedank in Lichtenberg
Prächtiger Festumzug rollt durch den Ort

Neben toll geschmückten Erntewagen, gab es auch was Leckeres zu „futtern“: Die Wurstbrote kamen gut an. | Foto: Jürgen Sommer
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  • Neben toll geschmückten Erntewagen, gab es auch was Leckeres zu „futtern“: Die Wurstbrote kamen gut an.
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Morsbach-Lichtenberg - „Achtung, Hinweis an die Zugregie! Bitte die Gruppen langsamer
vorbeifahren lassen!“ Der Aufruf von Zugkommentator Johannes
Mauelshagen war durchaus berechtigt, denn die über 30 tollen Wagen
und Fußgruppen des Lichtenberger Erntedankzuges waren so detailreich
gestaltet, dass jede Sekunde der Betrachtung ein Genuss mehr war.

Zu schade für eine rasante Vorbeifahrt an den rund 2500 Zuschauern,
die bei blau-weißem Himmel nach Lichtenberg gekommen waren.
Traditionell führte auch beim 85. Erntedankfest in Lichtenberg die
Erntekrone den bunten Zug an. Was folgte, waren ernsthafte oder
humorvolle, auch historische und moderne Interpretationen von Ernte
und Erntedank früher und heute.

Ortsteile, Straßenzüge oder ganze Dörfer, wie zum Beispiel die
Asbacher oder Böcklinger, hatten liebevoll mit Jung und Alt an ihrem
Outfit gearbeitet, an der Wagengestaltung gewerkelt und in froher
Runde mit viel Esprit die zünftigen Motto Sprüche erdacht.

Allgemeingültige Lebensweisheiten sind nichts gegen die Aufschriften,
die auf den Wagen zu lesen waren: „ Der schönste Hahn ist der
Zapfhahn“ (Ongerhoff); „das Wetter war nicht immer toll, der
Suppentopf war trotzdem voll“ (Owerhoff); „siehst du die
Schmetterlinge tanzen , kannst du draußen pflanzen“ (die
Erntewiever); „auf der Stippe fällt die Ernte aus, wir haben
Montaplast vorm Haus“ (Stippe); „es ist uns niemals einerlei, das
Schinkenbrot mit Spiegelei“ (Hainsfeld).

Historische Feldarbeitsgeräte, wie den Kartoffelroder oder einen
Düngstreuer, hatten die Freunde alter Traktoren an ihre Deutz, Fahr
oder Eicher angekoppelt. Stolz zeigten die Lichtenberger
Feuerwehrleute ihr neues Fahrzeug und machten unter dem Motto -
„Feuerwehr im Wandel“ - Nachwuchswerbung.

Die Säuköppe verteilten das, was man aus einer geschlachteten Sau an
Delikatessen herausholen kann, an die Zuschauer. Die Anwohner von Rom
ergänzten diese Idee vortrefflich mit dem Motto: „Wat sollen mir
mit Bayern Bier, lecker Kölsch dat lob ich mir!“.

Letzteres wurde in Kölsch-Kränzen großzügig verteilt. Eine Idee,
die absolut perfekt an die Bedürfnisse vieler Zuschauer angedockt war
und die demzufolge gerne zugriffen! Für die akustischen Genüsse
während des Erntezuges sorgte der - auf Festivals schon mehrfach
preisgekrönte - Musikverein Lichtenberg mit seinen 55 aktiven
Musikanten sowie das Klangwerk Morsbach und der Musikzug Friesenhagen.

Schon am Samstagabend ließen sich die Lichtenberger mit zünftiger
Musik im Festzelt verwöhnen. Die „Stockhiatla“ zeigten, wer an
diesem Abend in Lichtenberg die Lederhosen an hatte! Das Tent-Event am
Freitag war dagegen ein musikalisches Heimspiel Morsbacher Bands.

Wer in diesem Jahr nicht dabei sein konnte, sollte sich merken: Wie
seit 85 Jahren, so werden die Lichtenberger auch weiterhin, immer am
zweiten Sonntag im September, ihr Erntedankfest mit dem großen
Festzug als Höhepunkt feiern.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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