Kunstraub in der Republik
Und weg ist der schwere Frauentorso

Der rund 300 Kilogramm schwere Betontorso von Hans Bulla wurde in Morsbach von einem Firmengelände gestohlen. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Der rund 300 Kilogramm schwere Betontorso von Hans Bulla wurde in Morsbach von einem Firmengelände gestohlen.
  • Foto: Nadja Schwendemann
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Morsbach - Es war eine der ersten Skulpturen, die der Nümbrechter Künstler Hans
Bulla vor rund 13 Jahren gebaut hat. Ein ca. 300 Kilogramm schwerer
Frauentorso, in der Höhe von 1,20 Meter aus Beton mit einer
Rostpatina überzogen, zierte die Ausstellungsfläche einer Firma in
Morsbach.

Um eine Steinskulptur dieses Ausmaßes zu entwenden, braucht es schon
mindestens drei kräftige Personen und ein größeres Fahrzeug mit
Ladefläche, erklärt Uwe Dode, Firmeninhaber und großer Kunstfreund.

Fassungslos über eine solche Tat steht er vor dem zertrümmerten
Steinsockel, von dem in der Nacht vom 11. zum 12. Juli der Frauentorso
ohne Kopf und Beine aus der Halterung geschlagen und über die
angrenzende Hecke abtransportiert wurde.

Den polizeilichen Ermittlungen zu Folge muss das Fahrzeug am
Straßenrand geparkt und die Skulptur über die Wiese geschleppt
worden sein. In welche Richtung die Täter geflohen sind, ist bis dato
noch unbekannt. Uwe Dode und einige seiner Angestellten suchten die
dicht bewachsene Umgebung und auch den angrenzenden Bachlauf ab, aber
leider ohne Erfolg.

Auch den Anwohnern im Nachbarhaus war nichts Ungewöhnliches
aufgefallen. Letztes Jahr noch war der „Torso“ Teil einer großen
Kunstausstellung, die einmal im Jahr auf dem Firmen-Gelände
stattfindet. Hans Bulla hatte sein Werk seit eineinhalb Jahren auf dem
Areal als Ausstellungsstück stehen. Ausgerechnet jetzt, nachdem sich
eine Interessentin zu einem Kauf entschieden hatte und in einer Woche
zur Abholung des Kunstwerkes bereit war, klaute man ihm seine Arbeit
vor der Nase weg.

„Anfangs glaubte ich, es sein ein Scherz,“ zeigt sich Bulla
entsetzt und traurig. Die Skulptur sei so gut und sicher in dem Stein
verankert gewesen, dass dieser Diebstahl schon Schwerstarbeit gewesen
sein muss, so der Künstler.

Dass die Täter jemals gefasst werden, sei ungewiss, befürchtet Uwe
Dode. Vielleicht wird sie bald einen versteckten Garten zieren.

„Haltet die Augen offen“ wünscht sich Hans Bulla und ist dankbar
für jeden Hinweis. Ebenso nimmt die örtliche Polizeidienststelle
alle Hinweise entgegen.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.