Uhren-Ausstellung im Bauern-und Technikmuseum
Da tickt doch was!
Much - Wer sich für Uhren, Laufwerke, Zahnräder und ausgeklügelte
Techniken in Uhren und Laufwerken interessiert, der findet in Sammler
und Bastler Wolfgang Michel einen kompetenten Gesprächspartner und
Experten.
Wolfgang Michel, der bis 2014 Pädagoge an der Mucher Realschule war,
erinnert sich gerne an den Uhren-Boom Ende der 70er Jahre.
“Irgendwann habe auch ich mir eine alte französische Standuhr
gekauft und meine Leidenschaft für das Ticken, für die Mechanik und
für die unterschiedlichen Formen und Materialien entdeckt. Einmal
„auf den Geschmack gekommen“, besuchte er dann Antikmärkte und
Uhrenbörsen in der Schweiz, in England, Frankreich und Belgien. Und
dabei hat er im Laufe der Zeit so manches schöne und wertvolle Stück
erworben, denn die Faszination alter Uhren ließ ihn und seine Familie
Ehefrau sowieso und seine drei Kinder einfach nicht mehr los.
„Von Anfang an habe ich mich in die Thematik systematisch anhand von
Büchern, Texten und anderen Fachbeiträgen nicht nur eingearbeitet
sondern mein Wissen ständig vertieft und ausgeweitet“. So war
Michel dann in kurzer Zeit schon in der Lage, die erworbenen alten
Uhren und Laufwerke, die alle weit vor 1900 geschaffen wurden,
komplett auseinander zu nehmen, mit Ultraschall zu reinigen und auch
defekte Uhren mit viel Liebe und Geschick wieder „zum Ticken zu
bringen“.„Es ist die pure Leidenschaft“, so seine Tochter Aline,
„denn am Morgen ist sein erster Gang -noch in Boxershorts - in den
Keller um nach seinen Uhren zu sehen.“ Dabei gibt es auch noch
vielfältige Geschichten zu den einzelnen Stücken aber auch zum
Erwerb der Uhren, zu den „Uhrenreisen“ mit abenteuerlichen und
lustigen Gesprächen und Verhandlungen zu erzählen.
So hatte Wolfgang Michel auf einem Uhrenmarkt in Belgien zwei Uhren
mit den dazugehörigen Gewichten erworben. Die beiden wertvollen
Stücke unter die Arme geklemmt und die Gewichte in die Taschen seiner
Shorts musste er über den ganzen Markt zurück zu seinem Auto. Und so
kam es, dass die Gewichte ihm sozusagen „die Hose herunterzogen“,
ohne dass er mit den zwei wertvollen Uhren unter den Armen etwas
dagegen tun konnte. Durch seine Sammelleidenschaft, so O-Ton Michel,
kam er auch mit vielen anderen Uhrenexperten und Sammlern in Kontakt,
die sein Interesse teilen und ihrer Erfahrungen mit ihm austauschen.
Das Ticken, Surren (Schwarzwälder Surrer) und die unterschiedlichsten
Techniken haben es ihm bis heute angetan. Kein Wunder also, dass in
seinem Terminkalender Uhrenmärkte und –messen, wie zum Beispiel der
Rikketik Rommelmarkt in Utrecht oder die Uhrenbörse in Furtwangen
unverrückbar festgeschrieben sind. Immer wieder etwas “Neues,
Altes“ zu finden steht dabei auf der Tagesordnung.
- Alfred Haas
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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