Der Bauhof wurde verkauft
Drogeriemarkt für Much und zusätzlicher Wohnraum
Much - Schon seit langem versucht die Gemeinde einen Drogeriemarkt in Much
anzusiedeln. Ursprünglich war dafür der Standort am Kleverhof
vorgesehen. Doch die Umsetzung musste immer wieder verschoben werden,
weil der Erwerb von dafür erforderlichen Grundstücksflächen
ständig wieder vertagt werden musste.
Lange Zeit im Rennen war hier die Investorengruppe um Georg Höller,
die das Projekt dann im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für den
Kleverhof umsetzen wollte. Als der Eigentümer einiger Flächen am
Kleverhof dann verkündete, dass er an der Umsetzung am Kleverhof
nicht mehr interessiert sei, war die Gemeinde gezwungen, andere
Lösungen zu suchen. Dabei fiel der ursprüngliche Hamerla-Plan zur
Verknüpfung des Ortskerns mit den Märkten an der Wahnbachtalstraße
im Rahmen eines Bausteinsystems, angefangen auf dem Bauhofgelände.
Dort sollten zum Beispiel Wohnungen und kleinere Geschäfte entstehen
und so den ersten Trittstein in Richtung Ortskern setzen.
Das ist jetzt wohl endgültig passiert, denn der Bauhof wurde an die
Investorengruppe Baucon erkauft, die ihrerseits bereits seit 2015
einen Vertrag mit der Drogeriemarktkette Rossmann für die Ansiedlung
in Much abgeschlossen hatte. Und im Rahmen der Überlegungen um das
Bauhofgelände griff die Firma den damaligen Marketing- und
Entwicklungsplan wieder auf und kaufte das Gelände von der Gemeinde,
um dort das Projekt Drogeriemarkt umzusetzen. Auf der vorhandenen
Fläche soll das alte und marode Gebäude des Bauhofs komplett
abgerissen werden und stattdessen sollen zwei neue Hausblöcke
entstehen, in denen elf Wohnungen und im Untergeschoss zur
Wahnbachtalstraße hin der Drogeriemarkt mit einer Verkaufsfläche von
bis 750 Quadratmetern (Kleingewerbe) entstehen. Die
Durchschnittsgröße der Wohnungen liegt zwischen 50 und 90
Quadratmetern, wobei ein Mietpreis zwischen cht und neun Euro pro
Quadratmeter kalkuliert sei. Alle Wohnungen in beiden Gebäuden
würden barrierearm hergerichtet und beide Häuser hätten einen
Aufzug. Die Parkplätze und der Eingang zur Filiale befinden sich an
der Seite zur Wahnbachtalstraße hin.
Nun legten Bürgermeister Norbert Büscher, Frank Stommel von der
Firma Baucon und Frank Benjamin, Vertreter der Drogeriemarktkette, die
Pläne offen und erläuterten gemeinsam die vorgesehenen Maßnahmen
und den Ablaufplan. Da sich für den Bauhof der endgültige Umzug ins
neue Quartier um mindestens ein Jahr verzögert, andererseits der
Abriss des Bauhofs und die Baumaßnahmen für das neue Projekt im
Herbst beginnen sollen, wird der Bauhof übergangsweise für ein Jahr
ein anderes Quartier beziehen. Welches und wo dieses ist, konnte
Bürgermeister Büscher noch nicht mitteilen, da zurzeit mit mehreren
Anbietern konkrete Verhandlungen geführt würden. Er zeigte sich aber
zuversichtlich, dass die Übergangslösung kurzfristig umgesetzt
werden könne und die Investorengruppe dann im Herbst mit dem Abriss
des alten Bauhofs und unmittelbar danach mit dem Neubau beginnen
könne.
Frank Stommel erläuterte anhand konkreter Pläne, dass zwei
dreigeschossige Gebäude, auch wegen der vorhandenen Höhendifferenz
von sieben Metern, terrassenartig entstehen, die nicht miteinander
verbunden sind und sich damit auch hierbei an das Hammerla-Konzept mit
offener Bauweise angelehnt wird. Der Invest für die Firma sei mit
rund drei Millionen Euro veranschlagt. Insgesamt sind auf dem Areal 29
Parkplätze vorgesehen, elf für die Wohnungen entlang der
Grundstücksgrenze zum Nachbargrundstück Richtung Kreisverkehr und 18
gewerbliche Parkplätze zur Wahnbachtalstraße hin angeordnet.
Natürlich sei die Entscheidung auch im Hinblick auf die Entwicklung
der Hauptstraße vorher intensiv abgewogen worden, so der
Bürgermeister, in jedem Fall sei es aber besser, wenn jetzt gehandelt
werde, als wenn nichts passiere. Er könne sich vorstellen, dass es
eine win-win-Situation für beide Standorte gebe und schließlich sei
es seit Jahren ein Wunsch der Bevölkerung, auch in Much wieder einen
Drogeriemarkt zu haben. Zusätzlich verspreche sich die Gemeinde eine
weitere Kaufkrafterhöhung insgesamt und auch
Folgeinvestitionsmaßnahmen in Much.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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