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Weltvegantag am 1. November
Ehemalige Nutztiere auf Hof Huppenhardt

Seit fast 30 Jahren ist der erste November der Tag, an dem Tierschützer*innen zeigen, wie eine vegane Lebensweise aussieht. Der ETN möchte zu Ehren des Weltvegantags auf das Schicksal von Millionen Nutztieren aufmerksam machen, die täglich für den Genuss von Menschen leiden müssen und getötet werden. Auf Hof Huppenhardt, dem Tierschutzhof des ETN in Much, führen aktuell rund 100 ehemalige Nutztiere ein Leben, das unzähligen ihrer Artgenossen verwehrt bleibt. Ihre Schicksale sind bewegend und könnten oft unterschiedlicher nicht sein. Das 10 Hektar große Gelände ist nicht nur ihr sicherer Zufluchtsort, sondern auch eine Bildungsstätte für Menschen jeden Alters. Dort klären wir interessierte Tierfreund*innen über die Missstände der Massentierhaltung auf und zeigen ihnen, welche Bedürfnisse die Kühe, Schweine und Co. eigentlich haben. Die Lebensgeschichten unserer Schützlinge zu erfahren und ihnen dabei in die Augen zu blicken, hat nicht selten dazu geführt, dass Besucher*innen ihre eigene Lebensweise überdacht haben, oder sich sogar entschlossen, auf Fleisch und andere tierische Produkte zu verzichten. Auf Hof Huppenhardt wird Tierschutz greifbar.

Eine ganz besondere Lebensgeschichte hat zum Beispiel Poldi: Sein Leben hat das Rind, das seit seiner Geburt auf Hof Huppenhardt lebt, allein dem Mut und Überlebenswillen seiner Mutter zu verdanken. Conny lebte in einem Milchviehbetrieb. 2008, als sie scheinbar nicht mehr schwanger werden konnte – und somit keine Milch mehr produzierte – erfüllte sie für die Landwirte keinen Nutzen mehr und sollte geschlachtet werden. Denn, was viele nicht wissen: Kühe geben nur Milch, wenn sie ein Kälbchen haben. In den meisten Betrieben werden Mutter und Kind kurz nach der Geburt getrennt, damit die gesamte Milch Gewinn bringen kann. Conny wollte sich ihrem Schicksal jedoch nicht ergeben und ergriff todesmutig die Flucht vor dem Schlachter. Tagelang irrte sie durch den Rhein-Sieg-Kreis, schaffte es sogar in die Nachrichten. Dadurch wurde sie glücklicherweise von Tierfreund*innen freigekauft und so führte ihr Weg zum Tierschutzhof des ETN. Schnell stellte sich heraus, dass Conny ein Geheimnis in sich trug: In ihrem Bauch wuchs Poldi heran und erblickte kurze Zeit später das Licht der Welt.

Weniger Glück hatte das Truthahn-Trio, bestehend aus Tiberius, Thaddäus und Thor, das wir vergangenes Jahr aus einem Zuchtbetrieb retteten. Truthähne erreichen in freier Wildbahn ein Alter von bis zu 15 Jahren. Die Lebensspanne von Artgenossen aus der Massentierhaltung ist deutlich kürzer, auch wenn sie nicht geschlachtet werden. Sie werden so gezüchtet, dass sie möglichst viel Fleisch ansetzen. Irgendwann sind sie so schwer, dass ihr Herz-Kreislauf-System die Last wortwörtlich nicht mehr tragen kann und zusammenbricht. So erging es auch den geretteten Truthähnen auf Hof Huppenhardt, die ihr Leben in Freiheit leider nur wenige Monate genießen konnten, bis sie starben.

Wer die bewegenden Schicksale der Bewohner Hof Huppenhardts persönlich kennenlernen möchte, kann unter 02245-61900 oder per Mail an info@etn-ev.de einen Termin für eine Hofführung vereinbaren. Das Angebot ist kostenlos, jedoch sind Spenden erwünscht, damit auch in Zukunft zahlreiche Tiere das Leben führen können, das sie verdient haben. Auch mit Patenschaften für unsere Schützlinge können Interessierte die Arbeit des ETN unterstützen. Alle Informationen dazu finden Interessierte auf unserer Website (www.hof-huppenhardt.de).

LeserReporter/in:

Lisa Höller aus Much

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