Museum der Rheinischen Rassegeflügelzüchter
Erinnerungen für die Nachwelt erhalten

Der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Rolf Scheidweiler, zeigt ein Ausstellungsplakat von 1933. | Foto: Röhrig
  • Der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Rolf Scheidweiler, zeigt ein Ausstellungsplakat von 1933.
  • Foto: Röhrig

Marienfeld. Zu den Schätzen, die im Museum der Rheinischen Rassegeflügelzüchter im Werschbachtal südlich von Marienfeld bestaunt werden können, gehört eine Brutmaschine aus dem Jahr 1925, die in einem ausrangierten Fass gebaut wurde. Sie bot Platz für 40 Eier und wurde mit einer Petroleumlampe warmgehalten.

Das Museum zeigt in einer eigenen Abteilung eine ganze Reihe solcher Geräte, die man heute als vorsintflutlich bezeichnen würde. Ebenfalls historisch muten die alten Transportkästen an, in denen früher vom Militär Brieftauben an die Front gebracht wurden. Von dort sollten sie dann wichtige Nachrichten überbringen. Einige Brieftauben wurden damals sogar mit kleinen Fotoapparaten ausgestattet und so als Spione eingesetzt.

Unter den zahlreichen Exponaten fällt eine besondere Neuheit ins Auge: Eine riesige Eiersammlung, die den Geflügelzüchtern von der Witwe des verstorbenen Kurt Klabunde aus Bergneustadt im oberbergischen Kreis geschenkt wurde. Mehrere hundert Hühner-, Gänse- und Enteneier gehören zu dieser Sammlung, sogar auch Eier von Emus und Straußen. Sie sind zum Teil bemalt, gefärbt oder als vielfältige Kunstwerke bearbeitet. Eiersammlungen gehören zu den Prunkstücken des Geflügelmuseums, denn in anderen Schränken und Vitrinen sind noch weitere hunderte Eier ausgestellt.

An den Wänden des Hauptraumes hängen zahllose Ehrenpreise, Medaillen, Urkunden und Wimpel von preisgekrönten Tieren bei Ausstellungen. Auf Schautafeln kann man sich darüber informieren, wie zum Beispiel die Entwicklung vom Ei bis zum Küken verläuft. Interessant sind auch die Ringe, mit denen das Geflügel der Züchter gekennzeichnet wurde, wenn es an Ausstellungen teilnehmen sollte.

Sogar unter die Philatelisten sind die Geflügelzüchter gegangen. Zwei Alben wurden gefüllt mit Briefmarken, die Hühner- und Taubenrassen zeigen.

Dem Förderverein für das zwölf Jahre alte Museum gehören rund 60 Mitglieder aus dem Rheinland an. Er versucht, die alten Gebrauchsgegenstände und Erinnerungsstücke von Geflügelzüchtern für die Nachwelt zu erhalten.

Das kleine Museum ist in diesem Jahr noch einmal für die Öffentlichkeit geöffnet: am Sonntag, 11. September, von 10 bis 16 Uhr. Gruppen oder Einzelpersonen können das Museum aber auch zu anderen Zeiten besichtigen und sich unter 02245-890226 melden. Der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Rolf Scheidweiler, steht dann für Führungen bereit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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