Tier- und Naturschutz
Neuanfang auf dem Hof Huppenhardt

ETN-Geschäftsführerin Rita Tondorf (links) und Architekt Christian Brauner vor dem fast fertigen Neubau.  | Foto: Gast
  • ETN-Geschäftsführerin Rita Tondorf (links) und Architekt Christian Brauner vor dem fast fertigen Neubau.
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Much. „Hier herrscht ein ständiges Kommen und Gehen“, sagt Rita Tondorf, Geschäftsführerin des Vereins „Europäischer Tier- und Naturschutz“ (ETN). Auf Hof Huppenhardt kommen unterschiedlichste Schicksale von rund 100 Tieren, denen der ETN auf dem Tierschutzhof vorübergehend Zuflucht bietet, zusammen.

Doch vor zwei Jahren ereilte das Schicksal auch die Menschen auf dem Hof: Im März 2022 zerstörte ein Brand ein altes Fachwerkhaus, in dem zwei Tierpfleger gemeinsam mit ihren Familien lebten. Von heute auf morgen verloren sie ihr Zuhause und mussten zeitweilig im Aufenthaltsraum des Haupthauses untergebracht werden. Nach einer Bauphase von rund einem Jahr ist das abgebrannte Wohngebäude nun größtenteils wieder bezugsfertig.

„Wir sind stolz und glücklich“, bekannte die Bauherrin Rita Tondorf bei einem Rundgang. Während die Sanierung des nicht abgerissenen Gebäudeteils noch in den letzten Zügen liegt, kann der Neubau demnächst bezogen werden. Ein großes Augenmerk legte der Verein beim Wiederaufbau auf Nachhaltigkeit und eine ökologische Bauweise, führte Architekt Christian Brauner aus. Zudem wurden ausschließlich regionale Betriebe, von denen sich viele dem Verein seit langer Zeit verbunden fühlen, beschäftigt. „Da wir ein gemeinnütziger Verein sind, mussten wir schauen, dass wir so günstig wie möglich bauen, wobei es auch so ökologisch wie möglich sein sollte“, erklärte Tondorf. Die Holzbauweise bewies, dass eine nachhaltige Bauweise durchaus mit einer kostenbewussten Budgetplanung vereinbart ist. Zunächst wurde der gesamte Baukörper verkleinert und Nutzflächen im erhaltenen Teil zusammengestrichen. Zur Dämmung wurde Holzfaser verwendet und die Vollholzdecke der Räume im Erdgeschoss dient gleichzeitig als Boden in der ersten Etage des Hauses.

Wo es möglich war, wurden feststehende Fenster und nach außen öffnende Türen eingebaut. Zudem verfügt der Bau über eine Regenwassernutzungsanlage. Beheizt wird das Haus durch eine Erdwärmepumpe. „Wir haben langfristig geplant“, erklärte Rita Tondorf. „Wenn die beiden Mitarbeiter, die hier leben werden, einmal Kinder haben sollten, kann man immer noch leicht eine Zwischenwand ziehen.“ Bei der Kernsanierung des bestehenden Fachwerkgebäudes traten ein paar Überraschungen auf. Neben einigen morschen Deckenbalken, die erneuert werden mussten, hatten die Handwerker auch einiges mit der Beseitigung von zahlreichen Betonschichten im hinteren Teil des Hauses zu tun. Außerdem stellte sich heraus, dass eine fachgerechte Sanierung des Fachwerks den Zeitplan sprengen würde.

Deshalb entschied man sich für eine Holzverkleidung. Sofern es keine weiteren Überraschungen gibt, wird auch dieser Gebäudeteil in den nächsten Monaten bezugsbereit sein.

Insgesamt belaufen sich die Kosten des Bauprojekts auf rund 900.000 Euro. Trotz Versicherung und verschiedenen Fördermitteln sind die finanziellen Auswirkungen für den Verein massiv. Daher ist der ETN für jede Spende dankbar, die dabei hilft, das Vereinsbudget zu entlasten.
www.hof-huppenhardt.de

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Christa Gast aus Königswinter

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