Landwirte und Gemeinde appellieren an Vernunft
“Rücksicht macht Wege breit“

Ortslandwirt Manfred Bonn, Landwirt Josef Dietz, Fachbereichsleiterin Kerstin Zeilinger und Beigeordneter Karsten Schäfer. | Foto: Haas
  • Ortslandwirt Manfred Bonn, Landwirt Josef Dietz, Fachbereichsleiterin Kerstin Zeilinger und Beigeordneter Karsten Schäfer.
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Landwirte und Gemeinde appellieren an Rücksicht und Vernunft

Much. Gegenseitige Rücksichtnahme kann im Leben Vieles einfacher
machen. Trotzdem verhalten sich viele Zeitgenossen so rücksichtslos,
dass immer wieder Ärger und Streit entsteht, obwohl das gar nicht
nötig ist.

Deshalb hatten Landwirte und die Gemeinde Much zum Pressetermin unter
dem Motto “Rücksicht macht Wege breit“ eingeladen nach
Niedermiebach zu Beginn des Wirtschaftsweges nach Oberdorf.

Landwirt Josef Dietz erläuterte den Slogan und die Zielsetzungen
angereichert mit einigen Beispielen, die so im alltäglichen Leben
passieren: “Insbesondere die Wirtschaftswege, die ursprünglich für
die Landwirtschaft gedacht waren, werden heute durch die zunehmende
Freizeit und den steigenden Tourismus zunehmend von allen Menschen
genutzt, von Fußgängern, von Radfahrern, von Motorradfahrern und
vielfach auch als Abkürzungen für Pkws “.“

Dabei gibt es oft Situationen, die vollkommen unnötig zu Streit
führen und die anschließend als Beschwerde zur Gemeinde kommen“ ,
so Beigeordneter Karsten Schäfer, “wobei zum Beispiel die
Autofahrer zwar wissen, dass diese Wege für sie gesperrt sind, im
Begegnungsfall aber trotzdem so tun, als dürften nur sie hier fahren
und sich anschließend noch beschweren.“

Es geht auch anders: Mit ein wenig Rücksicht - von allen Seiten -
können unnötigen Situationen durch frühzeitiges Ausweichen
(Möglichkeiten gibt es in der Regel genug) vermieden werden, auch
wenn man einmal ein paar Minuten warten muss, damit die Landwirte, die
heute mit großen Geräten unterwegs sein müssen, für beide Seiten
gefahrlos passieren können. Und für die Landwirte gilt, eine
freundliche Geste und ein Dankeschön können vieles leichter machen.

Wenn zum Beispiel die großen Gerätschaften mit bis zu 50 km/h an den
Leuten vorbeirauschen, kann das natürlich den Fußgängern Angst
machen. Ein Herabsetzen der Geschwindigkeit und eine freundliche Geste
in Richtung Fußgänger schaffen Verständnis. Aber auch die
Fußgänger können etwas tun, indem sie zum Beispiel in Gruppen nicht
unbedingt an beiden Straßenseiten stehen bleiben, sondern nur auf
eine Straßenseite ausweichen, eine freundliche Geste schadet dabei
auch nicht. Bei Begegnungsverkehr mit PKWs und landwirtschaftliche
Geräte, oder auch von PKWs untereinander, kann man durchaus erwarten,
dass der umsichtige Verkehrsteilnehmer frühzeitig reagiert und man
aufeinander Rücksicht nimmt.

Insgesamt geht es einfach um den respektvollen Umgang miteinander“,
so Ortslandwirt Manfred Bonn.

Manchmal behindern auch gedankenlos abgestellt PKWs, an Wegen und
Kreuzungen, die dann den Landwirten mit ihren großen Fahrzeugen ein
Vorbeikommen oder “die Kurve zu kriegen“, z.B.in einen
abknickenden Weg unmöglich machen. Gerade in der Erntezeit ist das
oft ein Ärgernis“.

Und um das immer wieder mal in Erinnerung zu rufen, wurde durch eine
Markierung zu Beginn der Wirtschaftswege mit dem Slogan “Rücksicht
macht Wege breit“ an alle Benutzer dieser Straßen appelliert und um
Verständnis geworben. “Wenn sich aus dieser Markierung ein
verständnisvolles Miteinander entwickelt, dann haben wir unser Ziel
erreicht und alle haben dadurch viel weniger Stress und weniger
Ärger“, so Beigeordneter Karsten Schäfer. “Die Kosten für die
Aufbringung der Markierung fallen kaum ins Gewicht, man braucht nur
die entsprechende Schablone und etwas weiße Farbe “, so
Fachbereichsleiterin Kerstin Zeilinger, die nicht ausschloss, dass
neben den jetzt bereits markierten Wirtschaftswegen weitere markiert
werden, damit das Verständnis für einander sozusagen gemeindeweit
erinnert wird.

- Alfred Haas

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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