Prinz Rolf I. lebt auf dem Eichhof
Vereinsgründung im Mucher Inselhof
Much - 25 Jahre Lebensgemeinschaft Eichhof
Schon etwas länger suchten eine Handvoll Eltern nach einem Objekt im
Rhein-Sieg-Kreis, unter anderem auch in der Gemeinde Much, um
gehandicapten Kindern dort eine Wohn- und Lebensperspektive zu bieten.
Vor 25 Jahren schlossen sich Elterninitiativen bei einem
Mitgliedertreffen in der Gaststätte “Inselhof“ in Much-Alefeld
zusammen und gründeten die “Lebensgemeinschaft Eichhof“. Dies
nahm die Gemeinschaft zum Anlass, die 25 Jahre rückwirkend noch
einmal zu beleuchten.
Im Jahr 1993 stellten die Mitglieder der Elternvereine der
Lebensgemeinschaft mit großem persönlichen und finanziellen
Engagement den bäuerlichen Betrieb “Eichhof“ mit elf Hektar
landwirtschaftlich genutzter Fläche zur Verfügung und begannen mit
dem Um- und Aufbau. Im Januar 1996 zog die erste Gruppe von elf
Menschen in das mit vielen Eigenleistungen der Mitglieder umgebaute
alte Bauernhaus ein. Ein Jahr später folgte bereits die zweite
Gruppe, für die der erste Neubau erstellt wurde. Im Januar 2000
wurden vier Neubauten bezogen es folgte eine Werkstatt für Menschen
mit Behinderungen und weitere Neubauten. 2005 wurde das Angebot um
ambulantes betreutes Wohnen erweitert. Auch 23 Wohnungen für Betreuer
mit ihren Familien wurden geschaffen. Fortbildungen, Konzerte,
Theaterspiel, Volkstanz, Malen, gemeinsames Musizieren und
Sportangebote ermöglichen heute ein anregendes und
abwechslungsreiches Leben mit der Gelegenheit zu kommunizieren und
Freundschaften zu schließen.
“Miteinander leben und arbeiten“, das Gefühl, gebraucht zu werden
und etwas Sinnvolles zu tun, ist für alle Menschen wichtig. Deshalb
ist auch auf dem Eichhof Arbeit Lebensqualität, sie stärkt das
Selbstbewusstsein und verschafft Anerkennung. Arbeitsplätze in
Kerzen-, Holz-und Metallwerkstatt sowie Töpferei, Bäckerei,
Landwirtschaft und Förderung werden angeboten. Das “Haus der
Begegnung“ steht für Feiern und kulturelle Veranstaltungen nicht
nur den Bewohnern sondern auch der Nachbarschaft aus den umliegenden
Gemeinden mit einem großen Festsaal zur Verfügung. Daneben ist der
Eichhof nicht nur ein kleines Dorf mit zwölf Häusern, sondern
mittlerweile auch ein Wirtschaftsfaktor für die Region: 150
Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, 130 Wohnplätze und 195
Mitarbeiter sind Zahlen, die das unterstreichen.
Lebensgemeinschaft Eichhof im Karneval aktiv
Zum sechsten Mal präsentierte die Lebensgemeinschaft Eichhof nun ein
eigenes Dreigestirn. Die Idee dazu entstand, als im Mucher Karneval
Verein (MKV) vor einigen Jahren keine Prinzen oder Dreigestirne zu
finden waren. Seit dieser Zeit gibt es ein eigenes Dreigestirn im
Eichhof. In dieser Session sind es Prinz Rolf I. aus dem Hause Mittag,
Jungfrau Jessica I. aus dem Hause Beckmann und Bauer Timo I. aus dem
Hause Nick. Alle drei zeigten sich närrisch gut aufgelegt
entsprechend ihrem diesjährigen Motto “All die Jecke sin doh, dr
Saal is voll und dr Eichhof is raderdoll!“
Stolz sind sie bereits auf ihren Auftritt bei der Ehren gerade
Siegburg, wo sie mit der Ehrengarde in den vollen Saal einzogen. Und
so freuen sie sich natürlich auf die weiteren Auftritte zum Beispiel
in Oberheiden, in Schönenberg, in der Webersbitze, beim MKV, beim
Prinzenempfang im Kreishaus und natürlich im Rosenmontagszug Much, wo
sie auf dem ersten Wagen im Zug dabei sind. Der bekennende Bayer
Leverkusen Fan Prinz Rolf I. kann auf einen familiären Hintergrund im
Karneval verweisen; sein Vater ist Mitglied im Reitercorps des
Karnevalvereins in Langenfeld. Prinzessin Jessica I. freut sich im
Rahmen der Auftritte auf ihre Tanzeinlagen und das Singen der
Kölschen Lieder. Bauer Timo I. Gehört dem Gesangverein “Minschen
wie wir“ in Neunkirchen an, ist Orchestermitglied und mit seiner
dicken Trumm dabei. Mit Tim Hirschmann als Prinzenführer, Annette
Brittner von der Leitung des Bereichs Wohnen und zahlreichem Gefolge
scheint die Truppe insgesamt bestens motiviert zu sein um alle Jecken
in den vollen Sälen zu begeistern.
- Alfred Haas
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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