Seniorenvertretung wagt sich an kritische Themen
Alte und neue Themen
Mülheim - Das Team der Seniorenvertretung des Stadtbezirks 9 hat sich
verändert. Für Hans-Georg Pieper, der sein Amt niederlegte, rückte
Herbert Schuhmachers nach.
Auf Drängen der Seniorenvertretung kam es zu einem erneuten
Ortstermin mit der städtischen Gebäudewirtschaft im Bezirksrathaus.
Hauptkritikpunkt der Seniorenvertretung ist noch immer das Fehlen
automatischer Türöffner an den Haupteingangstüren. Immerhin wurde
zumindest die Mechanik so eingestellt, dass sich die Türen leichter
bewegen lassen.
Leider wird es voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres beim
momentanen Zustand bleiben. Dann soll die Meldehalle im Bezirksrathaus
umgebaut und in diesem Rahmen auch dafür gesorgt werden, dass sich
zumindest die zum Wiener Platz gerichtete Haupttür automatisch
öffnet und schließt.
„Was uns in Sachen Barrierefreiheit noch mehr bedrückt, ist die
fehlende Barrierefreiheit an der S-Bahnhaltestelle Holweide“,
erklärt Seniorenvertreter Dr. Herbert Mück.
Zu dieser Problematik war es der Mülheimer Seniorenvertretung im Juni
letzten Jahres gelungen, den Sozialausschuss des Stadtrats zu einem
einstimmigen Beschluss zu bewegen. Der Beschluss fordert die Deutsche
Bahn auf, die Bahnsteige in Holweide so anzuheben, dass der derzeitige
Höhenunterschied von ca. 15 cm zum Niveau der S-Bahn-Waggons
beseitigt wird. Wie die Seniorenvertretung vor kurzem erfahren musste,
hat es die Kölner Verwaltung jedoch bis heute versäumt, diesen
Beschluss der Deutschen Bahn mitzuteilen. Nach Ansicht von Mück
könnte dieses Versäumnis wesentlich dazu beigetragen haben, dass die
mittlerweile geplanten Baumaßnahmen an der Strecke der S-11 die
Haltestelle Holweide komplett ignorieren.
Weitere aktuelle brisante Themen der Seniorenvertretung lauten:
Verbesserung der Zahn- und Mundgesundheit in Pflegeheimen, Einrichtung
einer Anlaufstelle zum Thema „Gewalt in der ambulanten Pflege“ und
Aufbau weiterer SeniorenNetzwerke sowie eines „Demenz-Netzwerks“
im Stadtbezirk Mülheim. Nicht zuletzt nahm die Seniorenvertretung
voller Sorge zur Kenntnis, dass selbsternannte Seniorenberater aus
Unkenntnis der türkischer Mitbürger Profit schlagen.
Sie bieten pflegebedürftigen Kunden an, für diese bei der
Pflegekasse Pflegegeld zu beantragen. Für den Erfolgsfall lassen sie
sich – neben dem reinen Beratungshonorar! - zusätzlich für zwei
oder drei Monate die ersten Raten des Pflegegeldes als
„Erfolgshonorar“ auszahlen. Dabei verschweigen sie offenbar, dass
von der Stadt Köln finanzierte Seniorenberater die gleiche Leistung
völlig kostenlos erbringen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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